KÜHNHOFEN/VORDERHASLACH — Am Freitag, 17. Januar, um 19 Uhr findet im „Grünen Baum“ in Kühnhofen eine Informationsveranstaltung zur Solidarischen Landwirtschaft und zur Gründung der Erntegemeinschaft Vorderhaslach statt. Ursula Schulz und Uwe Neukamm von der Hofgemeinschaft Vorderhaslach tragen diese neue Form der Landwirtschaft entscheidend mit und wollen Interessierte im Nürnberger Land für diese Idee gewinnen. Die HZ sprach mit den beiden.
Was kann man sich unter Solidarischer Landwirtschaft vorstellen?
Ursula Schulz: Darunter versteht man Formen der Landwirtschaft, bei denen Landwirte und Verbraucher eine enge Gemeinschaft bilden und die Ernte dabei auf alle Mitglieder verteilt wird. Diese zahlen keinen „Preis“ für einzelne Erzeugnisse, sondern erwerben einen Ernteanteil.
Dieses Prinzip kennt man ja schon zum Beispiel von den „Abokisten“. Was ist genau der Unterschied zur Direktvermarktung?
Uwe Neukamm: Der liegt hauptsächlich in der Qualität der Beziehung. Der Verbraucher ist nicht nur Kunde, sondern Teil einer Landwirtschaftsgemeinschaft. Er wird in die Anbauplanung mit einbezogen, wird zu Pflanz- und Ernteaktionen eingeladen und lernt dabei „seinen“ Hof und Leute besser kennen. Die Betriebswirtschaft ist absolut transparent und jedes Mitglied versteht, warum der einzelne Ernteanteil wie teuer sein muss.
Das hört sich erstmal vor allem für den Erzeuger gut an. Wo liegt der Vorteil für den Verbraucher?
Ursula Schulz: Viele Menschen wollen wieder mehr in Kontakt kommen mit der Erzeugung ihrer Lebensmittel, sie wollen wissen, woher diese kommen und wie sie angebaut werden. Gerade für Kinder ist es toll, wenn sie selbst erfahren, wo und wie Tomaten und Kartoffeln wachsen und auch, dass es nicht jedes Gemüse das ganze Jahr über gibt. Alles wird frisch und saisonal an eine Abholstelle geliefert und dort abgeholt. Dieser Ort kann sich sogar zu einem schönen Treffpunkt entwickeln. So bekommen Lebensmittel wieder eine ganz wichtige Bedeutung.