OTTENSOOS — Nun hat auch Ottensoos seine Kirchweihverordnung. Damit sind jetzt alle Gemeinden im PZ-Verbreitungsgebiet dem Wunsch der Polizei gefolgt, die auf dieser Grundlage – nach eigener Darstellung – Eskapaden besser ahnden kann. Vor allem geht es ihr darum, das „Vorglühen“ von Jugendlichen zu unterbinden.
Ganz unwidersprochen blieben die Verbote im Gemeinderat nicht. Hans-Helmut Schmidt ärgerte sich über diese Regelungswut und bat, „die Kirche im Dorf zu lassen“. Bisher habe doch auch gegolten: „Wenn etwas ist, dann rufen wir die Polizei.“ Er verwies dabei auf das Versammlungsverbot, mit dem die Gemeinde vor wenigen Jahren die alkoholisierte Party auf dem Weg vom Dorfplatz zur „Promillhütt‘n“ des FC Ottensoos eindämmen wollte, was aber nicht viel gebracht habe.
Sein Ratskollege Markus Ixmeier, Kriminaloberrat, war anderer Meinung. Er könne zwar das Argument Schmidts verstehen, aber andere Gemeinden, wie Rückersdorf, hätten mit ihrer Verordnung gute Erfahrungen gesammelt. Die Polizei bitte darum, der Sportverein stehe dahinter und „unsere Leute trifft das ja nicht“, sagte der CSU-Gemeinderat. Es sollten vielmehr „Außenstehende, die nichts mit unserer Kirchweih zu tun haben“, zur Räson gebracht werden.
Genau festgelegtes Areal
In der Verordnung geht es vor allem darum, in einer genau festgelegten Zone zwischen Bahnlinie und Pegnitz sowie im Bereich des S-Bahn-Haltepunkts das Mitführen von alkoholischen Getränken zu verbieten. Für die Polizei bedeutet das: Sie darf jetzt – durch die mit 13:2-Stimmen beschlossene Regelung – „Betrunkene und Berauschte aus dem Geltungsbereich entfernen“. Ausgenommen sind die bewirteten Plätze.
Aber auch weiteres ungebührliches Verhalten wird nun zwischen Kirchweihfreitag und -sonntag von der Polizei „kontrolliert und sanktioniert“, wie der geschäftsleitende Beamte Jochen Häberlein erläuterte. Dazu zählt das Urinieren an Häuserwände ebenso wie das Herumtragen „zerbrechlicher Schankgefäße“. Gemeint sind wohl Maßkrüge.
Ausgenommen sind ausdrücklich „die mit dem Brauchtum Kirchweih Ottensoos verbundenen Tätigkeiten der Kirchweihburschen und -madla“.
„unsere Leute trifft das ja nicht“
Tja Herr CSU Gemeinderat: Dann werden wir auch nicht auf „Ihre“ Kirchweih kommen bei so viel Ressentiments und Vorurteilen.
Fragt sich, ob die Wirtschaftskraft der Ottensooser allein ausreicht eine abwechlungsreiche Kerwa auf die Beine zu stellen, oder ob die Schausteller dann nicht irgendwann auch ausbleiben, wie in andere Kommunen bereits zu sehen…
Was soll ich im langweiligen Ottensoos, wenn Sie schon Vorurteile schüren, sicherlich aber auch ab und zu an der ein oder anderen Maß berauschen?
Gruß aus Rückersdorf Herr Gemeinderat.
Bei den Bierpreisen ist doch das vorglühen Pflicht. Ich persöhnlich gehe schon lange nicht mehr auf solche Veranstaltungen. Nicht dass ich es mir nicht leisten kann,aber die Preise sind unverschämt. Ach ja,trinkst ein Mäßler ist der Schein weg.Die Grünen warten schon und wollen wieder einen Stern mehr an Ihrer Uniform. Da trinke ich lieber ein gutes Öttinger (.- 29 Cent) mit Bekannten auf der Terasse und muss keine Angst haben dass mich ein Grüner verhaftet und in Beugehaft nimmt oder sonstigen Sanktionen droht.Eventl. mit Pfefferspray oder Schusswaffen.
Lieber Herr Huber, lieber Herr Vogt,
sie verstehen mal wieder nichts! Sorry to say! Aber es geht (ausnahmsweise) mal nicht um Sie, sondern vielmehr um die, die bewusst losziehen, die sich bewusst vorher schon die Kante geben, um dann bewusst für Ärger zu sorgen.
Denn fast jeder der auf ne Kirwa geht, wird das ein- oder andere „alkoholische“ trinken (es muss ja nicht ausschließlich Bier sein). Aber trotzdem kann ich mich anständig benehmen – ohne zu randalieren, ohne zig Maßkrüge absichtlich kaputt zu schlagen, ohne ne Schlägerei anzufangen.
Bzgl. Bierpreis muss ich Ihnen, Herr Huber, sagen: haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wer den Auf- und Abbau des Festzeltes, sämtliches Personal (Bedien-, Reinigung-, Ausschank-, Essen-, Security, etc) die Gläser, die Reinigung, teilweise auch die Musik, GEMA, etc etc bezahlt? Woher das Geld für diese nicht unerheblichen Ausgaben kommen?? Diese (Un)Kosten müssen u.a. mit dem Bierpreis ausgeglichen werden. Oder glauben Sie, dass der Veranstalter ein „Draufzahlgeschäft“ machen möchte? Wollten SIE das?
Und dass Sie ihr Bier, egal welche Marke/Qualität zu Hause trinken, ist Ihr gutes Recht! Dass aber die Polizei ihre Kontrollen durchführt und ggf. den Schein einziehen, ist schon i.O.! Schließlich kennt jeder die Gesetze; Sie haben ja auch schon davon gehört. 😉 Allerdings: das mit dem „Pfefferspray oder Schusswaffen“ ist schon a weng übertrieben, meinen´s net?
Vielleicht sollten Sie beide, Herr Huber und Herr Vogt, mal bei einer „solchen“ Organisation aktiv mitwirken, damit Sie „sehen“ auf was es wirklich ankommt. Es ist nicht einfach, ein Fest in so einer Größenordnung zu stemmen!
Dass die Herren Huber Schorsch und Marco Vogt zu Allem was wissen, fällt jedem auf, der diese Seiten regelmäßig besucht. Diese Meinungen sollten nicht immer zwingend ernst zu nehmen sein. (Scheint ein Hobby von denen zu sein) Als ehemaliger Ottensooser Gemeinderat kann ich die Äußerungen der Person „nicht so wichtig, aus der Nachbargemeinde“ in weiten Teilen unterstreichen, obgleich man in Ottensoos seit langer Zeit schon versucht die „Promillhütt’n“ in dieser Form abzuschaffen, indem man die Auflagen immer mehr erhöht. Leider – zum finanziellen Nachteil des FCO. Natürlich gibt es wie auf jeder anderen Kirwa im Kreis auch hier mal die einen oder anderen alkoholbedingten Nebenerscheinungen, wie im PZ-Bericht erwähnt, wo auch mal Polizeipräsenz notwendig ist. Aber grundsätzlich hat es in den vergangenen Jahren doch sehr gut funktioniert und ich frage mich, warum man wieder mal was überreguliert. Am Schluß möchte ich noch bemerken, dass „nicht so wichtig, aus der Nachbargemeinde“ vermutlich näher am Geschehen ist, als das Synonym vermuten lässt. Habt ihr denn keinen Mut, eueren wirklichen Namen hier reinzuschreiben? Verstehe schon: anonym schimpft es sich am besten ;-))
Wünsche Ouernsous eine schöne, erfolgreiche und friedliche Kirwa 2013.
@ Franz Stark
Ob und wer hier Leserbriefe schreibt, sollte doch nicht Gegenstand der Diskussion sein. Seien Sie doch froh, wenn rege Diskussionen stattfinden. Dass manche Diskutanten Sachverhalte ausschließlich auf sich selbst beziehen, daran sollte man sich gewöhnen.
Der Huber Schorsch ist halt Pensionär und sieht die Dinge unter anderem Blickwinkel, vielleicht mag er die Harley auch nicht mehr satteln, um eine Kerwa zu besuchen. Jeder so wie er mag. Der Marco macht lieber schnelle Downloads und schaut sich die Berchkerwa in Erlang auf der Webcam dabei an.
In Schwaig hat sich während der Kerwa eine gemeindliche Verordnung bewährt, wonach in Bahnhofsnähe und an der Ortsdurchfahrt nicht betrunken mit Biergefässen in der Hand herumgelungert und vorgeglüht werden dar. So etwas ist sinnvol und beeinträchtigt den Kerwaspass in keiner Weise.
Randalierer und Personen, die die Alkoholwirkung unterschätzen – auch solche, die sich zu unüberlegten Handlungen unter Alkoholeinwirkung anstacheln lassen, durch Mitzecher, hat es schon immer gegeben und wird es immer geben. Da hilft keine Verordnung. Da hilft nur der Ausbau des Verstandes, der ist aber bekanntlich – unter Alkohol – meist getrübt.
Prost!