Bund Naturschutz

600 Unterschriften gegen den Straßenausbau von Winn nach Altdorf

Protest gegen den Straßenausbau (von links): Herbert Barthel, Vorsitzender des Bundes Naturschutz (BN) im Nürnberger Land, BN-Regionalreferent Jonas Kaufmann, Hans-Dieter Pletz von der Altdorfer Ortsgruppe des BN, Regierungsvertreter Christian Gorlo und Miranda Bellchambers, ebenfalls aus Altdorf.
Protest gegen den Straßenausbau (von links): Herbert Barthel, Vorsitzender des Bundes Naturschutz (BN) im Nürnberger Land, BN-Regionalreferent Jonas Kaufmann, Hans-Dieter Pletz von der Altdorfer Ortsgruppe des BN, Regierungsvertreter Christian Gorlo und Miranda Bellchambers, ebenfalls aus Altdorf. | Foto: Bund Naturschutz2025/07/5faa2ff8949930a4af773469ff21a9f780d885a2_max1024x.jpg

WINN „Wir sagen Ja zu einem Radweg zwischen Altdorf und Winn, aber Nein zu einer unnötigen Straßenerweiterung“: Der Bund Naturschutz (BN) hat der Regierung von Mittelfranken eine Liste mit über 600 Unterschriften übergeben. Die Unterzeichner fordern „ein Umdenken beim geplanten Ausbau der Staatsstraße 2240 zwischen Altdorf und Winn“.

Dort soll – wie mehrfach berichtet – nicht nur eine Lücke im Radwegenetz geschlossen werden, auch die Staatsstraße soll verbreitert werden. Zudem ist ein Pendlerparkplatz an der A6-Ausfahrt Altdorf/Leinburg vorgesehen. Das Staatliche Bauamt argumentiert mit der hohen Verkehrsbelastungtäglich sind bis zu 9000 Autos auf der Strecke unterwegs – und Sicherheitsdefiziten. Unter anderem gebe es zu enge Kurven und eine Kuppe, die die Sicht beeinträchtige. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren, bis Ende Juni waren Einwendungen gegen das Projekt möglich, das sich bereits seit 2014 in der Planungsphase befindet.

Der BN spricht sich deutlich gegen den Straßenausbau aus: „Gerade im Hinblick auf die überfällige Mobilitätswende ist die vorliegende Planung ein Armutszeugnis für die bayerische Staatsregierung sowie die Planungsbehörde. Es ist bezeichnend, dass der Radwegebau hier unnötigerweise an eine Straßenausbaumaßnahme gekoppelt wird“, so Jonas Kaufmann, Regionalreferent für Mittelfranken, bei der Übergabe der Unterschriften an Christian Gorlo, den Bereichsleiter Umwelt bei der Regierung von Mittelfranken. Sein Wunsch: ein „bestandsnaher Radweg, der ohne Waldrodung auskommt“.

Aus BN-Sicht kann die – zwischenzeitlich überarbeitete Planung – die grundlegenden Kritikpunkte an dem Vorhaben nicht ausräumen: „Die neuen Unterlagen zeigen, dass weiterhin mindestens drei Hektar wertvoller Bannwald betroffen sind, 1,8 Hektar gehen sogar dauerhaft verloren. Zudem werden 1500 Quadratmeter grüne Wiese einem überdimensionierten Pendlerparkplatz geopfert – mit Platz für 90 Autos“, wird Hans-Dieter Pletz, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Altdorf, in einer Pressemitteilung der Organisation zitiert. Besonders brisant sei zudem, dass die Baumaßnahmen „mitten in einem empfindlichen Amphibiengebiet“ stattfinden sollen.

Die geschätzten Kosten belaufen sich auf insgesamt 15 Millionen Euro. Es sei zu erwarten, dass das Bauvorhaben noch in diesem Jahr genehmigt werde, hieß es im April aus dem Büro des CSU-Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel, nachdem dieser sich mit Andreas Eisgruber, dem Leiter des Staatlichen Bauamts, getroffen hatte. Insgesamt geht es um eine Strecke von knapp vier Kilometern Länge. 

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