NÜRNBERGER LAND – Zum kürzlich veröffentlichten „Report Pflegebedürftigkeit“ des Medizinischen Dienstes erklärt Evelyn Schötz, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag und Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Roth, der auch das Nürnberger Land umfasst: „Dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen seit 2014 auf 5,6 Millionen verdoppelt hat, ist ein deutliches Alarmsignal. Die Herausforderungen in der Pflege wachsen, doch die politischen Antworten bleiben zu zögerlich. Die Menschen brauchen endlich eine Pflege, die für alle bezahlbar, gut organisiert und solidarisch finanziert ist.“
Schötz unterstützt die Forderung des Medizinischen Dienstes nach einer Modernisierung der Pflegebegutachtung, warnt aber vor einer rein verwaltungstechnischen Reform: „Ein Fallmanagement kann sinnvoll sein, wenn es die Betroffenen unterstützt und nicht zusätzliche Hürden aufbaut. Die Realität ist: Die meisten Menschen beantragen Pflegeleistungen erst, wenn sie bereits stark beeinträchtigt sind – das ist ein Versagen des Systems.“
Besonders kritisch sieht Evelyn Schötz die Situation der pflegenden Angehörigen. Denn der Report zeige, dass knapp 90 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause leben – viele ohne professionelle Hilfe. „Es sind vor allem Frauen, die diese Pflege unter größten Belastungen übernehmen. Sie brauchen nach Ansicht der Bundespolitikerin mehr Unterstützung, Entlastung und soziale Absicherung.“