RUMMELSBERG – Hoher Besuch im Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereich (PTI) der Rummelsberger Diakonie: Die georgischen Fachleute, angeführt von Delegationsleiter Giorgi Mindiashvili vom Innenministerium, informierten sich vor Ort über die Arbeit mit Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen. Organisiert hatte den Besuch Dr. Sophie Kiladze, Leiterin des Komitees für Kinderrechte bei den Vereinten Nationen in Genf.
„Wir sind kein Strafvollzug“
Die georgischen Vertreter verschiedener Ministerien wurden von Jennifer Straßburg, Leiterin PTI, und Thomas Bärthlein, Regionalleiter Jugendhilfe Nürnberger Land, durch die Einrichtung geführt. Ziel des Besuchs: Einblicke in bewährte Konzepte der Jugendhilfeeinrichtung gewinnen und Anregungen für die Arbeit im eigenen Land mitnehmen. „In Georgien gibt es bereits ähnliche Einrichtungen für Jugendliche“, erklärt Kiladze. „Wir wollen aber auch von den Erfahrungen in Deutschland profitieren, um unsere Angebote weiterzuentwickeln.“ Rummelsberg sei dafür mit seiner langjährigen Expertise ein idealer Anlaufpunkt.
Straßburg erläuterte den Gästen die Grundprinzipien der Einrichtung: Die geschlossene Unterbringung von Jugendlichen erfolge stets „so intensiv wie nötig und so kurz wie möglich“. „Wir sind kein Strafvollzug“, betont die Psychologin. „Unsere Arbeit ist darauf ausgerichtet, gemeinsam mit den Jugendlichen Perspektiven zu entwickeln.“ Die Arbeit im PTI ist pädagogisch und therapeutisch ausgerichtet, nicht repressiv. Die Jugendlichen werden nicht bestraft, sondern erhalten eine Chance, sich neu zu orientieren und ihre Lebensperspektiven zu verbessern. Der Erfolg hinge maßgeblich davon ab, dass die Jugendlichen aktiv mitarbeiten und Vertrauen entwickeln können. Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung sei dabei der Schlüssel. Die meisten Jugendlichen, so Straßburg, wünschten sich ein ganz normales Leben – ohne Gewalt und Kriminalität.