„Animal Rebellion“

Protestaktion auf Günther Felßners Hof: Staatsschutz ermittelt

Unter anderem kletterten Aktivisten von „Animal Rebellion“ auf das Dach von Felßners Stall und zündeten sogenannte Bengalos.
Unter anderem kletterten Aktivisten von „Animal Rebellion“ auf das Dach von Felßners Stall und zündeten sogenannte Bengalos. | Foto: Animal Rebellion2025/03/felsner_03-scaled.jpg

LAUF – Die Protestaktion der Tierrechtsorganisation „Animal Rebellion“ am Montag, 24. März, bei der die Aktivistinnen und Aktivisten ein Banner am Hof von Günther Felßner in Günthersbühl angebracht haben, sorgt derzeit für viel Diskussion. Der Grund für diese Demonstration war Felßners mögliche Kür zum Bundesagrarminister. „Wegen des anzunehmenden politischen Hintergrunds der Protestaktion“ hat jetzt die Kriminalpolizei Schwabach strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, heißt es vonseiten der Polizei Mittelfranken.

CSU-Politiker Felßner spricht in einer Pressekonferenz am Dienstag von einem „Überfall“. Seine Frau Doris Felßner habe um ihr Leben gefürchtet, als die Aktivistinnen und Aktivisten die Demonstration auf seinem Hof abhielten. Sie sei zu dieser Zeit im Stall gewesen. Wegen des Banners, das vor das Tor gespannt wurde, habe sie diesen nicht mehr verlassen können „und dann ist auch noch Rauch ins Innere gezogen“.

Ebendieser Punkt ist unter anderem Gegenstand der Ermittlungen, die die Kripo aufgenommen hat. „Während der Protestaktion soll auf dem Dach eines dortigen Tierstalls Pyrotechnik gezündet worden sein“, heißt es im Bericht des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Allerdings habe die Polizei vor Ort weder pyrotechnische Gegenstände noch entsprechende Rückstände feststellen können: „Die Polizeibeamten sicherten jedoch Bild- und Videoaufnahmen, die im Rahmen der weiteren Ermittlungen ausgewertet werden.“

Tierrechtsorganisation spricht von „friedlichem Protest“

Die Tierrechtsorganisation „Animal Rebellion“ schreibt in einer Pressemitteilung, dass es sich um eine „ruhige, friedliche und zehnminütigen Aktion“ gehandelt habe. „Wir sind weder irgendwo eingebrochen, noch haben wir brennende Gegenstände in den Stall geworfen, oder auch nur einen Fuß in das Stallinnere gesetzt“, erklärt Scarlett Treml von „Animal Rebellion“.

Die Einsatzkräfte stellten die Identität von insgesamt 13 Personen fest. Das am Stall angebrachte Banner mit der Aufschrift „Kein Tierausbeuter als Agrarminister“ haben die Beamten sichergestellt. Bei der Protestaktion seien weder Personen noch Tiere zu Schaden gekommen.

Auf Grundlage der aktuell vorliegenden Erkenntnisse ermitteln die Beamten gegen die 13 angetroffenen Personen wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs. „Darüber hinaus wird intensiv geprüft, inwieweit durch die Tatverdächtigen im Rahmen ihrer Protestaktion weitere strafrechtliche Tatbestände verwirklicht worden sind“, heißt es weiter im Bericht. Die Ermittlungen, die in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth geführt werden, seien noch nicht abgeschlossen.

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