Kulinarischer Wohlfühlnachmittag

Inklusives Kochprojekt mit Förderschülern an der Dr. Bernhard Leniger Schule 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kochkurses übten mit dem ehrenamtlichen Spitzenkoch Jürgen Beyer und der Heilpädagogischen Lehrerin Sabine Hegendörfer-Schmidt in ihrer Freizeit an sechs Nachmittagen für das Pop-up-Restaurant.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kochkurses übten mit dem ehrenamtlichen Spitzenkoch Jürgen Beyer und der Heilpädagogischen Lehrerin Sabine Hegendörfer-Schmidt in ihrer Freizeit an sechs Nachmittagen für das Pop-up-Restaurant. | Foto: Lebenshilfe2024/07/7a24837baf339e9e68f0af58eb12f32bf89d23ac_max1024x.jpg

SCHÖNBERG – Stehende Ovationen und tosenden Applaus bekam die 15-köpfige Kochgruppe der Dr. Bernhard Leniger Schule in Schönberg für ihr Drei-Gänge-Menü. Zusammen mit dem Nürnberger Spitzenkoch Jürgen Beyer bewirteten Förderschülerinnen und -schüler rund 50 Gäste in der Aula.

„Ihr seid echte Profis“, lobte Jürgen Beyer die Teilnehmer am Ende des vierstündigen Events: „Die Schülerinnen und Schüler haben, von der Menüplanung über die Organisation, der Vor- und Zubereitung bis zum Service mitgewirkt. Alle waren mit viel Herzblut bei unserem Projekt. Wir waren ein Team.“

Das Kochprojekt ist eine Idee der Studentinnen Jessika Liebl, Sandra Weisert, Melinda Müller und Nele Gsell von der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Sie sehen darin mehr als eine Episode, nämlich ein Rezept für berufliche Inklusion für Menschen mit Behinderung. Für einige Kursteilnehmer bleibt Kochen „nur“ ein Hobby.

Doch für mindestens drei Teilnehmer hat sich aus dem Projekt ein klarer Berufswunsch formiert, wie für die 18-jährige Berufsschülerin Lea: „Ich will später Hauswirtschafterin werden. Vielleicht auch Köchin. Ein Beruf in der Gastro wäre schon toll.“ Sie kocht auch zu Hause, hilft ihrer Mutter oft in der Küche. Von Jürgen Beyer habe sie gelernt, wie man Gurken, Zwiebeln und Karotten wie ein Profi schneidet. Im nächsten Schuljahr will sie auf jeden Fall ein Praktikum in der Gastro absolvieren.

Schirmherr und Landrat Armin Kroder, Laufs Erster Bürgermeister Thomas Lang und Dennis Kummarnitzky, Geschäftsführer der Lebenshilfe Nürnberger Land, bezeichneten das Pop-up-Restaurant als kulinarischen Wohlfühlnachmittag. „Ich habe heute sehr gut gegessen und der Service war vorbildlich“, sagt die Mutter von Berufsschüler Konstantin stolz. Sie habe sich den Nachmittag im Pop-up-Restaurant nicht so professionell vorgestellt. Ihr Sohn ist einer der 15 Teilnehmer des Kochkurses, den Sandra Weisert mit ihrem Studentinnen-Team leitet. Der angehenden Sonderpädagogin liegen praxisnaher Unterricht für Förderschülerinnen und -schüler und auch eine mögliche berufliche Zukunft auf dem ersten Arbeitsmarkt am Herzen.

Mit Unterstützung der Lebenshilfe Nürnberger Land, Jürgen Beyer, als ehrenamtlichem Küchenmeister und Sabine Hegendörfer-Schmidt, Heilpädagogische Förderlehrerin an der Dr. Bernhard Leniger Schule, sowie der Kochgruppe von Sandra Weisert entstand die Idee für ein Pop-up-Restaurant in der Schule.

Blick über den Tellerrand

„Wir sollten alle über den sprichwörtlichen Tellerrand blicken und Menschen mit Behinderungen Chancen geben, sie mit Erfolgserlebnissen ermutigen, ihren Weg zu gehen“, findet auch Nürnbergs Charity-Lady und Unterstützerin der Lebenshilfe Nürnberger Land, Ute Scholz, die den kulinarischen Tag genießen durfte.

Wie gut Inklusion schmeckt, zeigte der Nachmittag. Die Initiatoren wollen im neuen Schuljahr erneut ein inklusives Pop-up-Restaurant öffnen. Man hoffe insbesondere auf Nachahmer in der Branche. Ein Dank ging auch an die zahlreichen Sponsoren, die das Herzensprojekt von Sandra Weisert ermöglicht haben.

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