„Auf die Plätze, plappert los“

Am „Tag der Offenen Gesellschaft“ kam man in Hersbruck ins Gespräch

Menschen aus unterschiedlichsten Ländern und Einheimische kamen beim „Tag der Offenen Gesellschaft“ in Hersbruck ins Gespräch.
Menschen aus unterschiedlichsten Ländern und Einheimische kamen beim „Tag der Offenen Gesellschaft“ in Hersbruck ins Gespräch. | Foto: Wirl2024/06/Tag-der-Offenen-Gesellschaft.jpeg

HERSBRUCK„Miteinander ins Gespräch kommen“ lautete das Motto des „Tags der Offenen Gesellschaft“, der als Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben“ am Samstag bundesweit zum siebten Mal stattfand. Auch in Hersbruck hat diese Veranstaltung bereits Tradition – dank der beiden lokalen Initiativen zur Flüchtlingshilfe „Hand in Hand 2.0“ und des „Ökumenischen Vereins für Asylsuchende“.

„Eine offene Gesellschaft gibt es nur dann, wenn wir für sie eintreten“, heißt es in der Pressemitteilung von Hand in Hand 2.0. Und das taten die beiden Helferkreise am vergangenen Samstag auch: Sie luden zur Mittagszeit – heuer aufgrund der Regenfälle am Morgen sicherheitshalber unter einem Zeltdach – zu einem kleinen Straßenfest auf den Oberen Markt ein. Das Büfett lockte in diesem Jahr mit lateinamerikanischer und türkischer Küche: Mit einer reichhaltigen Auswahl an venezolanischen Arepas und Empanadas, Börek und Baklava bedankten sich die Bewohner für Aufnahme und Unterstützung.

Alle sprachen ihre Sprachen

Dann erfolgte der Startschuss: „Auf die Plätze, plappert los …“ Das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen. Sofort erklangen Gespräche auf Spanisch, Türkisch, Englisch und Fränkisch. Vier Stunden lang ging es multikulturell zu. Immer wieder blieben auch Fußgänger und Radler stehen – auf einen Imbiss mit Plausch oder einfach aus Sympathie für die bunte Geselligkeit. Die Stimmung war bestens, auch wenn zwischendurch der „google translator“ den ein oder anderen Gesprächspartnern etwas auf die Sprünge helfen musste. Meist war aber auch der nächste Dolmetscher nicht weit.

Weil es in den Flüchtlingsunterkünften wie auch bei den Helferkreisen chronisch an Platz mangelt, fiel häufig die Frage: „Wo könnten wir uns regelmäßiger treffen?“ Der Wunsch nach einem Treffpunkt in der Innenstadt wurde laut, immerhin stünden hier viele Geschäftsräume leer.

Die beiden Helferkreise sind mehr als zufrieden mit der Veranstaltung. „Wer dabei war, konnte sehen, dass solche Anlässe und Berührungspunkte die emotionale Kraft haben im Miteinander und gegen Hass und Spaltung Mut zu machen“, heißt es in der Pressemeldung.

Hand in Hand 2.0 betreut aktuell mit etwa 30 Ehrenamtlichen im Altlandkreis rund 160 Migranten in vier Unterkünften in Hersbruck und Henfenfeld. Die Aktionsfelder sind thematisch strukturiert: Es gibt Hausbetreuer, Dolmetscher, Fahrdienstgruppen, Freizeitbetreuer für die Kinder, ein Team für begleitete Arztbesuche und Betreuung für Schulisches und Nachhilfe.

Info: Wer mithelfen mag, kann sich per Mail an [email protected] wenden.

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