ALTDORF/WINKELHAID – Im Rahmen des geplanten Neubaus der Juraleitung P53 plant Netzbetreiber Tennet zusätzlich zum bestehenden Umspannwerk bei Ludersheim ein weiteres neues Umspannwerk am Autobahnkreuz Altdorf. Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel schlägt nun für das kommende Planfeststellungsverfahren vor, den von der Tennet AG vorgeschlagenen Standort für das Umspannwerk komplett in den Bannwald zu verschieben. Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz kritisiert diesen Vorschlag vehement.
„Der Bannwald östlich von Nürnberg ist als Bannwald geschützt. Dieser Wald darf nicht gerodet und nicht für Industrieanlagen genutzt werden. Dieser vor Jahren festgelegte gesetzliche Schutz bekommt heute mit fortschreitender Klimaerwärmung ein besonderes Gewicht. Größere Waldflächen bieten Schutz vor Trockenheit und Hitze, aber auch vor Hochwasser. Wald darf keine Vorhaltefläche für Industrieplanungen sein“, warnt BN-Kreisvorsitzender Herbert Barthel. Aus Sicht des BN ist die Schutzfunktion des Waldes im Raum Altdorf und Winkelhaid bereits durch die Autobahnen und das Kreuz Altdorf eingeschränkt. In diesem Bereich seien weitere Waldverluste schwerwiegend. Zudem bezweifeln die Naturschützer, dass der Waldverlust direkt vor Ort überhaupt ausgeglichen werden kann. Und selbst wenn, so dauere es weit über hundert Jahre, bis der neue Wald eine ähnliche Schutzfunktion übernehmen kann, wie es der bestehende kann.
Kritik am Netzausbau
Der Bund Naturschutz Bayern hält den Ausbau der Übertragungsnetze für überdimensioniert und hält es für fraglich, ob dadurch die Energiewende in Bayern vorangebracht wird. „Der Neubau einer solchen Übertragungsnetzleitung kostet viel Geld. Für den regionalen Ausbau der Sonnen- und Windenergie in Mittelfranken muss vor allem das Verteilernetz unserer regionalen Netzbetreiber ausgebaut werden. Dies wäre wichtiger“, kritisiert Barthel.