Jagdschutz- und Jägerverein Nürnberg Land

Die Vorteile von heimischem Wildbret: „Mehr Öko geht nicht“

Mit einem flächendeckenden Netz wird Wild in Bayern auf radioaktive Belastung hin untersucht.
Mit einem flächendeckenden Netz wird Wild in Bayern auf radioaktive Belastung hin untersucht. | Foto: taviphoto/stock.adobe.com2023/11/Wildschwein.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Wild ist in aller Munde – und das nicht nur zur kalten Jahreszeit. Ob Reh, Rotwild, Wildschwein oder Feldhase: Das Wildbret vom örtlichen Jäger ist gefragt wie schon lange nicht mehr. Insbesondere in den kalten Monaten steht heimisches Wildbret auf dem Speiseplan ganz weit oben.

Wer sich über schlechte Haltungsbedingungen von Stalltieren oder Futtermittelskandalen Gedanken macht und deshalb auf seinen Braten oder manches Schnitzel verzichtet, der kann nach Angaben des Jagdschutz- und Jägervereins Nürnberg Land bedenkenlos zum heimischen Wildbret greifen, erklärt Umweltingenieur Michael Kraus: „Das Fleisch schmeckt nicht nur gut, ist mager und bekömmlich, sondern ist in vielerlei Hinsicht Vorbild für die moderne, bewusste Ernährung. Der kritische Verbraucher, der zunehmend mehr Augenmerk auf die Herkunft seiner Nahrungsmittel legt, ist mit Wildfleisch aus heimischen Revieren bestens bedient. Das vom Jäger erlegte Wild kommt nicht aus der Massentierhaltung, sondern ernährt sich, wie es ihm gefällt, von Kräutern und Gräsern und landet ohne lange Transportwege in der Küche. Mehr Öko geht nicht.“

Tests von radioaktiver Belastung

Um beste Fleischqualität auch nach dem Schuss zu gewährleisten, würden Jäger bereits während ihrer Ausbildung fachmännisch geschult und über die Kreisgruppen stetig weitergebildet. Vielfach wird über die radioaktive Belastung von Wildbret, im speziellen von Schwarzwild, gesprochen. Um zu gewährleisten, dass nur einwandfreies Wildbret auf den Teller kommt, hat der Landesjagdverband Bayern (BJV) ein flächendeckendes Netz von Messstationen eingerichtet. Dort wird das Fleisch von Schwarzwild kontrolliert, bevor es in den Handel kommt. Für diese Kontrollen stehen in Bayern als einzigem Bundesland 124 Messstationen zur Verfügung. Sie werden vom BJV mit seinen Kreisgruppen in Eigenregie unterhalten. „Bei Burgthann, Lauf und Hersbruck gibt es jeweils solche Messstationen hier im Landkreis“, weiß Revierjäger Kraus.

Entschädigungen für Jäger

Wenn die Proben mit mehr als 600 Becquerel pro Kilogramm belastet sind, darf das Wildbret nicht in den Handel gelangen. Die Jäger müssen es entsorgen und erhalten dafür gemäß dem Atomausgleichsgesetz Entschädigungen vom Bundesverwaltungsamt. „Was auf dem Teller landet, ist also unbedenklich“, betont Michael Kraus. „Allerdings wird hier bei uns im Nürnberger Land der Grenzwert beim Schwarzwild nur selten erreicht. Die untersuchten Proben des Rehwildes waren bisher sogar gänzlich ohne nennenswerte Belastung. Dies liegt an den unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten. Wildschweine ernähren sich gerne von Pilzen und graben im Boden nach tierischem Eiweiß oder Wurzeln. Diese sind teilweise immer noch mit Cäsium 137 belastet, das sich dann im Wildbret anreichern kann.“

Info: Weitere Informationen erteilt der Jagdschutz- und Jägerverein Nürnberg-Land unter www.jjv-nbgland.de.

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