Kritik

Juraleitung: Altdorf wirft Tennet Intransparenz vor

Symbolbild: Stromleitung
Symbolbild: Stromleitung | Foto: peterschreiber.media/stock.adobe.com2020/08/NL-Stromtrasse-scaled.jpg

ALTDORF – In der vergangenen Woche hat Tennet in seinem Bürgerbüro in Altdorf über Kompensationsmaßnahmen, ökologisches Trassenmanagement und Flächenerwerb im Zuge des Neubaus der Juraleitung informiert. Mit der Art und Weise, wie diese Infoveranstaltung vonstattenging, ist die Stadt Altdorf allerdings ganz und gar nicht zufrieden. „Teilnehmen konnte nur, wer im Vorfeld von Tennet eingeladen worden war“, kritisiert die Stadt in einer Pressemitteilung. Und weiter: „Eine der Allgemeinheit zugängliche transparente Informationsveranstaltung wurde bis dato in Altdorf von Tennet zu keinem Zeitpunkt durchgeführt, obwohl mehrfach von der Stadtverwaltung passende Räumlichkeiten angeboten wurden.“

Keine Info zu den Maststandorten

Teilnehmer der Veranstaltung hätten der Stadt berichtet, dass dort keine Fragen zu den Baumaßnahmen, dem Trassenverlauf oder den Maststandorten beantwortet worden seien. Ferner seien dem sogenannten Projektatlas der Firma Tennet weder Informationen zu Maststandorten noch zum genauen Trassenverlauf im Raum Altdorf zu entnehmen.

„Erhebliche Eingriffe in die Natur“

Weiter kritisiert die Stadt die Aussagen Tennets im Bezug auf Ökologie und Flächenverbrauch. In einer Pressemitteilung des Netzbetreibers war von einer „Aufwertung der Natur“ die Rede. „Tatsache ist, dass es aufgrund des Flächenbedarfs und der notwendigen Fundamente für Juraleitung, Umspannwerk und Kabelübergangsanlagen erhebliche und irreversible Eingriffe in die Natur geben würde. Allein für das 15 Hektar große Umspannwerk in Ludersheim würden rund fünf Hektar Wald zerstört und wertvolle Ackerfläche versiegelt“, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Zudem führe das geplante Erdkabel entlang der Autobahn bei Ludersheim zu einer Erhöhung der Temperatur des Bodens, die sich auf Böden, Pflanzen, Tierwelt und Grundwasser auswirken könne. Zusätzlich zu den unmittelbaren Baumaßnahmen für Leitung und Umspannwerk müsse damit gerechnet werden, dass neue Zufahrtsstraßen entstehen, die ebenfalls zu Rodungen und einer Bodenversiegelung führen. 

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