50 Jahre Fachakademie für Sozialpädagogik

FAKS Rummelsberg: Tag der offenen Tür zum Jubiläum

Drei prägende Personen der Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik: Hannelore Grimm, Diakonin Susanne Stöcker und Diakon Christian Oerthel (von links).
Drei prägende Personen der Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik: Hannelore Grimm, Diakonin Susanne Stöcker und Diakon Christian Oerthel (von links). | Foto: Rummelsberger Diakonie2023/10/FAKS-Jubilaeum.jpeg

RUMMELSBERGHannelore Grimm, Diakonin Susanne Stöcker und Diakon Christian Oerthel verbindet viel mit der Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS). Stöcker und Oerthel haben hier eine ihrer Ausbildungen erfahren und sind heute in leitender Stellung im Rummelsberger Handlungsfeld Bildung tätig. Hannelore Grimm hat in der Zeit zwischen 1969 und 2007 mehr als 1200 Absolventen kommen und gehen sehen. Bei vielen erinnert sich die ehemalige Sekretärin der Ausbildungsstätte noch immer an Namen und Lebensläufe, schließlich gingen alle Bewerbungen um Schulplätze durch ihre Hand.

„Leider,“ ärgert sich die Seniorin ein wenig, „fallen mir nicht mehr alle Namen ein“. Doch noch heute pflegt sie zu dem ein oder anderen Absolventen Kontakt, beispielsweise dann, wenn sie nicht alle Probleme mit dem heimischen Computer selbst lösen kann.

Apropos Computer: Von denen war zu Beginn ihrer Arbeit für die Rummelsberger Diakonie noch keine Rede. Zunächst war Hannelore Grimms Büro in der Hauptverwaltung. Erst nach einigen Jahren zog sie um in die heutige Fachakademie, damals Diakonenschule.

Die mechanische Schreibmaschine zog mit und wurde erst in den 1980er Jahren zunächst durch eine elektrische Maschine und Anfang der 1990er Jahre schließlich durch den Computer ersetzt. „Da musste man sich durchbeißen“, sagt die ehemalige Sekretärin rückblickend. Es sei wenig Unterstützung da gewesen, das neue Hilfsmittel richtig zu erlernen. Viel wichtiger als die Technik waren ihr jedoch immer die Menschen, die im Haus ein- und ausgingen.

Anfangs nur Männer zugelassen

Zunächst waren es nur Männer, die sich in der Diakonenausbildung befanden. Ihre Ausbildung endete mit der Einsegnung zum Diakon, galt aber nicht als staatlich anerkannter Abschluss. So entschloss man sich in Rummelsberg im Jahr 1970, die staatliche Anerkennung zum Erzieher zu beantragen. Gleichzeitig wurde entschieden, die Absolventen früherer Jahrgänge ebenfalls zur staatlichen Anerkennung anzumelden.

Das hatte zur Folge, dass Diakone mit erzieherischer Ausbildung zum Beispiel auch in kommunalen Einrichtungen pädagogisch tätig werden konnten. Doch die Geschichte der staatlich anerkannten Fachschule ist kurz. Sie endete bereits im Jahr 1973, als die bayerische Rahmenordnung für Fachakademien Gültigkeit erlangte. Seitdem gibt es die Fachakademie für Sozialpädagogik.

Mit dem Unterricht ausschließlich für Männer war schon einige Jahre früher Schluss. Denn mit der staatlichen Anerkennung war die Verpflichtung zur Aufnahme von Frauen in die Ausbildung zur Erzieherin verbunden.

Diakon Christian Oerthel Anfang der 1980er Jahre und Diakonin Susanne Stöcker einige Jahre später haben jeweils ihre Ausbildung zur Erzieherin beziehungsweise zum Erzieher im Rahmen ihrer Diakonenausbildung im Haus absolviert. Bildung hat die beiden nicht mehr losgelassen und so haben sie nach zwischenzeitlichen Studienabschlüssen Verantwortung für die Fachakademie übernommen: Oerthel als Leiter der Schulen und Sozialen Studiengänge der Rummelsberger Diakonie, Stöcker seit dem Jahr 2017 als Leiterin der Fachakademie. Die beiden waren es auch, die den zweiten großen Umbau des Hauses nach 1980 in den Jahren 2018 und 2019 begleiten.

Selbstverantwortliches Lernen

Das Haus mit seiner modernen räumlichen Gestaltung ermöglicht heute in hohem Maße selbstverantwortliches Lernen. Studierende werden nicht mehr nur mit Wissen vollgestopft, stattdessen fördert die Ausbildung die in sozialen Berufen so wichtigen beruflichen Eigenschaften wie Team- und Konfliktfähigkeiten, Empathie, Kreativität sowie die Entwicklung zu reifen Persönlichkeiten. Darüber hinaus wirkt sich selbstverantwortliches Lernen auf die Rolle der Lehrenden aus: Sie agieren als Begleiter, Lotsen und Coaches der Absolventen der FAKS.

Am Freitag, 20. Oktober, wird 50 Jahre Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg gefeiert. Ab 14 Uhr steht das Haus Rummelsberg 35 offen. Für Ehemalige, für Neugierige und für diejenigen, die einfach den Anlass mit feiern möchten. Ehemalige sind eingeladen, Fotos und andere Erinnerungsstücke mitbringen.

Info: Die Fachakademie gehört zu den Rummelsberger Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengängen. Weitere Akademien und Schulen befinden sich in Ebenried, Nürnberg, Penzberg, Schwabach und Weißenburg. Sie bieten rund 1200 Schulplätze für Pflege, Heilpädagogik, Heilerziehungspflege, Erziehung, Kinderpflege und Sonderpädagogische Förderung. Nahezu 200 Lehrende in Voll- und Teilzeit sind Begleiter und Lotsen durch die Ausbildungsgänge.

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