NÜRNBERGER LAND – Für den Kandidatencheck wurden den Direktkandidaten der im Landtag und im Bundestag vertretenen Parteien Fragen zu verschiedenen Politikfeldern gestellt. Die Fragen behandeln die Themen Energiewende, Gesundheit und Bildung. Was Norbert Dünkel (CSU) aus dem Stimmkreis Nürnberger Land geantwortet hat.
Mehr Windräder, mehr Photovoltaikanlagen – und dazu noch große Stromtrassen? Wie gelingt der Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserer Region?
Dünkel: Aus Sicht der CSU brauchen wir vernünftige marktwirtschaftliche Lösungen, Technologieoffenheit und Mut zu dezentralen Projekten. Wir schaffen die Energiewende nur, wenn wir die Menschen mitnehmen und nicht bevormunden. Anwohner oder Kommunen sollten zum Beispiel von Windkraftanlagen finanziell profitieren können. Für mich ist wichtig, dass die Belange der Bevölkerung und Gemeinden berücksichtigt werden. Deshalb habe ich mich für die Verschiebung des Umspannwerks bei Altdorf in Richtung Autobahn ausgesprochen. Ein wichtiges Projekt ist die Wiederinbetriebnahme des Pumpspeicherkraftwerks in Happurg.
Zahlreiche Krankenhäuser sind in wirtschaftlicher Schieflage, außerdem fehlt es an Personal. Was muss die Landespolitik unternehmen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern?
Dünkel: Bayern tut hier bereits sehr viel. Knapp 25 Millionen Euro hat der Freistaat von 2018 bis 2022 in die Gesundheitsversorgung im Nürnberger Land investiert. Es muss auch künftig in allen Teilen unseres Landkreises eine gute medizinische Versorgung gewährleistet sein. Ich spreche mich daher gegen die Pläne der Bundesregierung aus, die Versorgungsleistungen der Krankenhäuser auf dem Land zu reduzieren. Klar ist aber auch, das gelingt nur, wenn wir hier Prioritäten setzen und mehr Geld ins System bringen. Auch müssen die Pflegekräfte besser bezahlt werden. 1000 Euro mehr Monatsgehalt und eine Besserstellung bei der Rente wären ein guter Anfang.
Wie schafft es der Freistaat, seine Schulen in Zukunft mit ausreichend vielen Lehrern auszustatten?
Dünkel: Bayern hat das Bildungssystem mit der größten Durchlässigkeit, den meisten Aufstiegschancen und besten Ergebnissen in Deutschland. Dies soll so bleiben. Der Lehrkräftemangel, gerade an Grund- und Mittelschulen, ist eine Herausforderung. Aber auch hier haben wir Weichen gestellt, die sich in den nächsten Jahren auswirken werden: höhere Einstellungsquoten, bessere Bezahlung, ein einfacherer Quereinstieg und Bürokratieabbau. Gleichzeitig setze ich mich dafür ein, dass wir für Schulen mehr multiprofessionelle Teams erhalten. Diese können Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten unterstützen. Und für Integration und Inklusion.
Fragen: Andreas Sichelstiel