ALTDORF – Das Umfeld der umgebauten alten Stadthalle soll richtig schön werden und wird dabei ganz schön teuer. Das erfuhren die Stadträte, als Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Bernhard Lorenz die Pläne dem Gremium vorstellte. 650.000 Euro kostet die Umgestaltung des Außenbereichs am zukünftigen Kulturtreff Baudergraben. Und das ist die günstigere Version. Hätten sich die Bürgervertreter für eine Granit-Pflasterung der Flächen rund um die alte Stadthalle entschieden, wäre alles noch einmal 100.000 Euro teurer gekommen.
Das Granitpflaster aber lehnten die Stadträte ohne Gegenstimme ab.
Stattdessen gaben sie Lorenz den Auftrag, dasselbe Pflaster wie am Marktplatz rings um die alte Stadthalle einzubauen. Das Via Castello-Pflaster ist erheblich günstiger als Granit.
Lorenz erläuterte noch einmal die Verlegung des Eingangs für den neuen Kulturtreff an der dem Parkplatz Baudergraben zugewandten Seite. Erreichbar sein soll der neue Eingang über eine Rampe mit sechsprozentiger Steigung, die von Rollstuhlfahrern problemlos genutzt werden kann.
Leseterrasse
Neben dem neuen Eingang wird eine Leseterrasse entstehen, auf der Besucher der Bücherei sich bei gutem Wetter mit einem Buch oder einer CD zurückziehen können. Um einen Schutz vor CD-Diebstählen zu gewährleisten, hatte das Büro vorgeschlagen, rings um die Leseterrasse ein Metallgewebe zu spannen, das beim Entwenden von CDs Alarm gibt. Weil das ganze System aber sehr teuer ist und das Ambiente der Leseterrasse beeinträchtigt, lehnten die Stadträte es ab.
Rampe, Metallgewebe und Pflaster – das waren die drei Punkte, über die zu entscheiden war. Diskutiert wurde dann aber auch über den gesamten Plan für die Außengestaltung. Kritik kam dabei aus den Reihen der Freien Wähler. Thomas Dietz bemängelte, dass künftig im Bereich der östlichen Altstadt Parkplätze fehlen werden. Deren Zahl ist auf dem umgestalteten Baudergraben-Parkplatz deutlich niedriger als auf dem ursprünglichen Platz. „Bei größeren Veranstaltungen wird es eng“, so Dietz. Im Kulturtreff sollen ja immer wieder auch Lesungen oder Konzerte stattfinden.
Cordula Breitenfellner erläuterte dem Gremium, dass sie als Architektin derzeit eine ähnliche Planung für einen Außenbereich macht – und dieses Projekt kostet rund 450.000 Euro. Ernst Bergmann (SPD) dagegen erinnerte daran, dass der Stadtrat ja den gesamten Außenbereich schon beschlossen hat. Und jetzt will man weiter kommen. „Wir wollen doch eine schöne Außenanlage“, so der Appell von Dr. Johann Pöllot, „dann fallen halt ein paar Parkplätze weg“, hielt er Dietz entgegen.
Wohnungen in Lederersmühle
Das Umfeld der Lederersmühle wird ebenfalls umgestaltet, hierfür hat Lorenz allerdings seine Pläne noch nicht fertig gestellt. Wie berichtet hat deren Sanierung über eine Million Euro gekostet. Deshalb seien die Wohnungen, die in dem historischen Bauwerk entstehen, die teuersten, die jemals in der Stadt vermietet wurden, merkte Dietz an, der deshalb die Außenanlagen der Lederersmühle auch für die Öffentlichkeit zugänglich erhalten haben will.
Das Büro Lorenz wird jetzt jedenfalls auf der Grundlage der vom Stadtrat vorgelegten Marschrichtung weiter planen – ohne Granitpflaster und ohne aufwändige Diebstahlsicherung – und wird die Pläne auch für den Bereich um die Lederersmühle noch einmal dem Stadtrat vorlegen.