Symposium „Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria.“ im April 2017

Zum Festspieljahr 2018 Neues über Wallenstein

Die vielversprechenden Weichen für das Symposium „Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria.“ im April nächsten Jahres sind gestellt. In Altdorf wurde an historischer Stätte nun die Grundzüge des Programms vorgestellt. Im Hof der ehemaligen Universität vereint sind Akteure, Förderer und Unterstützer mit Wallensteinern in Kostümen (v. l.): Bürgermeister Erich Odörfer, Initiator, Motor und Mäzen Hans Peter Schmidt, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung NÜRNBERGER Versicherungsgruppe, Tiny Lochschmidt, Wallenstein Udo Gerstacker, Professor Dr. Georg Seiderer, Professor Dr. Dirk Niefanger, Festspielvereinsvorstand Ernst Bergmann, Julia Alexander und Wichernhaus-Hausherr Volker Deeg.
Die vielversprechenden Weichen für das Symposium „Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria.“ im April nächsten Jahres sind gestellt. In Altdorf wurde an historischer Stätte nun die Grundzüge des Programms vorgestellt. Im Hof der ehemaligen Universität vereint sind Akteure, Förderer und Unterstützer mit Wallensteinern in Kostümen (v. l.): Bürgermeister Erich Odörfer, Initiator, Motor und Mäzen Hans Peter Schmidt, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung NÜRNBERGER Versicherungsgruppe, Tiny Lochschmidt, Wallenstein Udo Gerstacker, Professor Dr. Georg Seiderer, Professor Dr. Dirk Niefanger, Festspielvereinsvorstand Ernst Bergmann, Julia Alexander und Wichernhaus-Hausherr Volker Deeg. | Foto: Lorenz Märtl2016/04/db-wallensteinsymposion.jpg

Eine der wohl faszinierendsten Figuren des Dreißigjährigen Krieges steht im Mittelpunkt einer Tagung, die vom 6. bis 9. April 2017 in Nürnberg über die Bühne geht: Albrecht von Wallenstein (1583-1634). Seiner schillernden Persönlichkeit, aber auch seinem Mythos im Wandel der Zeiten wollen sich international renommierte Forscher auf vielfältige Weise annähern. Organisiert wird die Tagung von Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Nürnberg. Förderer ist die Stiftung der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe, unterstützt wird die Veranstaltung vom Wallenstein Festspielverein Altdorf e. V. und der Stadt Altdorf.

ALTDORF – Wallensteinfestspiel-Schirmherr Hans Peter Schmidt ist ein Glücksfall für Altdorf! „Sein“ offizielles Festspiel-Schirmherren-Jahr war zwar schon 2012 aber von seinen Ideen und seinem Engagement können Altdorf und die Wallensteinfestspielenoch immer profitieren. Eine von ihm geborene Idee wird nun 2017 mit dem Symposium „Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria.“ Wirklichkeit. Erstmals treffen sich in dieser einmaligen Konstellation Wallenstein-Forscher aus dem In- und Ausland, um sich intensiv mit der Person Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, der als einer der wichtigsten Akteure des Dreißigjährigen Krieges gilt, auseinanderzusetzen. Die facettenreiche Persönlichkeit des böhmischen Feldherrn und Politikers, der 1599/1600 an der ehemaligen Akademie zu Altdorf studierte, fasziniert Wissenschaftler und das breite Publikum gleichermaßen.

„Wallenstein ist erstmals Gegenstand eines großen wissenschaftlichen Symposiums“, erläuterten nun an historischer Stätte im Wichernhauses die Organisatoren der Tagung, Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Dirk Niefanger sowie der Historiker Prof. Dr. Georg Seiderer (zum Team zählt auch die nicht anwesende Prof. Dr. Birgit Emich) von der Friedrich-Alexander Universität ErlangenNürnberg (FAU).

Anhand seiner Person könne man exemplarisch zeigen, wie interdisziplinäre Studien zu neuen und aufregenden Forschungsergebnissen führen.“

Tradition wird gepflegt

Hans-Peter Schmidt, Vorsitzender des Stiftungsrats der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe, sprach zunächst einen großen Dank an die Stadt Altdorf und den Wallensteinfestspielverein aus, dass sie seit vielen Jahren die Tradition pflegen.

Und da nicht nur Adel, sondern auch Schirmherrschaft verpflichtete, sei das Thema Wallenstein für ihn nach wie vor aktuell.

Wenn die Person Wallenstein nun im nächsten Jahr im Mittelpunkt eines Symposiums stehe, dann habe diese Veranstaltung für die Europäische Metropolregion Nürnberg eine große Bedeutung.

Schmidt: „Mit diesem Symposium unterstreichen wir das Geschichtsbewusstsein und die Wissenschaftskompetenz der Metropolregion.“

Kultur komme aus der Geschichte, erklärte Schmidt. Dies würden auch die Wallensteinfestspiele beweisen; „denn auch Wallenstein ist ein Gesicht der Region.“

Er fand es bedauerlich, dass die Gesellschaft oft zu wenig kulturbewusst sei, „obwohl Kultur mit eine der Grundlagen des Lebens ist.“ Schmidt äußerte sich zufrieden und dankbar darüber, dass die Friedrich-Alexander-Universität für dieses Symposium namhafte Experten aus dem In- und Ausland gewinnen konnte. „Wir schlagen mit diesem Thema auch eine Brücke zu unseren tschechischen Nachbarn“, meinte Schmidt, der auch tschechischer Honorarkonsul ist.

„Wir müssen Nachbarschaft machen und uns auf den Weg machen“, war seine Aufforderung. Die nun anstehende Landesausstellung zu Kaiser Karl IV. sei auch eine gute Gelegenheit zusammen zu kommen.

Die Wallensteinfestspiele wären großartig, und man dürfe nicht müde werden, dies hinaus zu tragen. „Schillers Wallenstein hier in Altdorf ist für mich das schönste Theater, das ich je gesehen habe“, schwärmte der Schirmherr von 2012. „Hier habe ich alles, Tradition und unverfälschte Literatur.“ Er könne sich kein schöneres Plädoyer als das nun anstehende Symposium wünschen. Er fühle sich als Schirmherr von 2012 weiterhin Altdorf und der Region verpflichtet.

Abschließend zeigte er sich überzeugt, dass es zur Person Wallenstein noch viel zu erforschen gibt. Deswegen machte er klar, „dass es nicht bei diesem einen Symposium bleiben soll.“

Noch mehr Lust auf Wallenstein

Die von den Organisatoren aufgezeigten Themen (wir werden im Vorfeld des Symposiums darüber noch ausführlich berichten) würden schon jetzt noch mehr Lust auf Wallenstein machen.

Bürgermeister Erich Odörfer zeigte sich außerordentlich erfreut da-
rüber, dass sich im nächsten Jahr anerkannte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit der Person Wallensteins befassen. Wallenstein habe ja durch seine Zeit als Student einen engen Bezug zur Stadt Altdorf, an den alle drei Jahre im Rahmen der Festspiele erinnert wird. Er zeigte sich überzeugt, dass das Symposium große Aufmerksamkeit bekomme und damit auch Altdorf mit in den Mittelpunkt gerückt werde. „Für uns ist das eine große Chance noch bekannter zu werden“, meinte das Stadtoberhaupt.

Er dankte dem Vorbereitungsteam des Symposiums dafür, dass man die Idee von Hans Peter Schmidt, der als ehemaliger Schirmherr der Motor war, so breit gefächert umsetzen wird. Er zeigte sich überzeugt, dass von dieser Veranstaltung mit internationaler Beteiligung auch die Festspiele, die schon jetzt ein sehr hohes Niveau haben, profitieren werden.

Bergmann: Kult-Status

Festspielvereinsvorstand Ernst Bergmann war ebenfalls voll des Lobes, zum einen über Hans Peter Schmidt, der als Schirmherr zwischenzeitlich Kult-Status habe und zum anderen über die FAU, die das Symposium zur Person Wallenstein vorbereitet.

„Ich freue mich, dass mit diesem Symposium auch die Festspiele in den Mittelpunkt gerückt werden“, betonte Bergmann und erinnerte daran, dass das Festspiel auf das Jahr 1894 zurück geht, damals als reines Volksstück über die wilde Zeit des Studenten Wallenstein in Altdorf. Hier spiele man ein Stück echter Altdorfer Geschichte.

Das Nachspiel wurde später angefügt, wobei Dichtung die geschichtliche Wahrheit in den Hintergrund rückt, denn Wallenstein kam als Kriegsherr nicht nach Altdorf zurück.

Er freue sich, dass der Wallensteinfestspielverein und die Stadt Altdorf mit den Rahmen für das Symposium im nächsten Jahr abgeben. „Für uns ist das eine ganz tolle Geschichte und wir freuen uns darauf.“

Anknüpfend an die Ausführungen von Hans Peter Schmidt zum Brückenschlag zu den tschechischen Nachbarn erinnerte Bergmann daran, dass man bereits Beziehungen zu den drei Wallensteinstädten Jicin, Friedland und Eger pflege und auch bei den Festspielen im letzten Jahr wieder eine Abordnung zu Gast war.

Er erinnerte auch an die von Dr. Gerhard Beuschel organisierte Fahrt der Europa-Union auf den Spuren Wallensteins in Tschechien.

Er, wie auch Bürgermeister Erich Odörfer, versprach gegenüber dem Vorbereitungsteam der FAU jegliche Unterstützung.

Ein Tag in Altdorf

Während der wissenschaaftliche Teil des Symposiums überwiegend in Nürnberg über die Bühne geht, ist Altdorf selbst am 8. April 2017 im Mittelpunkt. Alle Teilnehmer sind dann in der Wallensteinstadt zu Gast.

Am Programm, das neben einem Empfang bei der Stadt eine Führung auf Wallensteins Spuren als Student vorsieht, wird noch eifrig gefeilt, schauspielerische Einlagen aus dem Heimatspiel und Schillers Wallenstein in der Fassung von Michael Abendroth nicht ausgeschlossen.

Im Festspieljahr 2018, dem Jahr der 400. Wiederkehr des Beginns des 30-jährigen Kriegs, werden dann im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung die Ergebnisse des Symposiums der Öfentlichkeit präsentiert.

Weitere Informationen: www.wallensteinsymposium.de

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