Funk-Versorger informierte

Heinz Meyer und Joachim Künzel von RMS Systems. Foto: Spandler
Heinz Meyer und Joachim Künzel von RMS Systems. Foto: Spandler2012/03/bvversammlungmimberg_New_1331133901.jpg

MIMBERG – Das Thema, das die Mimberger auf der sehr gut besuchten Bürgerversammlung am meisten interessierte, war die geplante Versorgung mit schnellem Internet über Funk. Damit im Raum stehende Fragen beantwortet werden konnten, kam Joachim Künzel, der Geschäftsführer von RMS Systems aus Schwabach, zu Wort, der in Mimberg ebenso wie in den bisher unterversorgten Ortsteilen Unterferrieden und Ezelsdorf die Aufrüstung durchführen wird.

Die Firma hatte 2009 bereits Grub und Großvoggenhof versorgt und möchte nun einen Funkmasten in Mimberg, natürlich möglichst hoch wegen des nötigen Sichtkontaktes, aufstellen, um so die Versorgung der einzelnen Kunden möglich zu machen. Die Hauptleitung sitze im Rechenzentrum in Feucht, wo man über mehrere Gigabit-Anschlüsse direkten Zugriff auf das Internet hat. Von dort wird die Bandbreite verteilt und über mehrere Zwischenstationen per Richtfunk zu einem der Verteiler transportiert. Dort können dann pro Verteiler bis zu 100 Kunden angeschlossen werden. Die über die Luftverbindung empfangenen 100 Megabit werden durch Kleinstrelaisstationen auf Häusern weitergegeben, die durch RMS angemietet werden. Haushalte bis zu einer Entfernung von vier Kilometern können so versorgt werden.

Die Installation im Haus sei nicht aufwändig, so Künzel. Das Modem wird außerhalb der Wohnung und in Sichtverbindung zu einem RMS-Internet-Verteiler angebracht. Es wird mit einer Standard-Netzleitung verbunden, über die Daten und Strom gleichzeitig transportiert werden. Die Stromversorgung wird somit zentral bei der restlichen Technik untergebracht. Der Kunde benötigt also den kleinen Kasten und ein Kabel, das in sein Haus führt, „der Rest ist reine Netzwerktechnologie“, so der Spezialist. Wichtig bei der Installation sei es, darauf zu achten, dass zwischen Richtfunkmast und Kunden direkter Sichtkontakt besteht. Er wies darauf hin, dass es in Mimberg bereits seit fünf Monaten ein Experiment gebe, bei dem ein Kunde schon durch RMS-Technologie erfolgreich mit 20 Megabit versorgt werde.

Im Anschluss an die Ausführungen folgte eine rege und kritische Diskussion. So wollten die Bürger wissen, wo der Mast stehen werde. Man brauche eine relative hohe Position, entgegnete Künzel, der den Mast gern auf der Höhe Mimbergs weitgehend in einem Baum verstecken möchte. Selbstverständlich gab es Fragen zum Thema Strahlenbelastung, die der Fachmann dadurch zu entkräften suchte, dass er auf die minimale Strahlung verwies, die nur ein Zwanzigstel der Belastung ausmache, wie sie durch ein Handy entstehe. „Bei einem Spaziergang im Freien nehmen Sie mehr kosmische Energie auf“, versicherte er.

Glasfaser viel zu teuer

Die Frage, warum man nicht durch Glasfaser anschließe, begründete er mit den hohen Kosten derzeit im ländlichen Bereich.

Den Vorwurf der Überteuerung musste sich der RMS-Geschäftsführer, der im Vorfeld Prospekte mit Preislisten verteilen ließ, allerdings selbst gefallen lassen. Ein Bürger verglich die Gebühren mit den im Ortsteil Burgthann üblichen, wo man für die gleiche Leistung die Hälfte zahle. Grund für die unterschiedliche Abrechnung ist wohl die Tatsache, dass in Burgthann die Relaisstation von der Telekom gestellt wird. An dieser Stelle schaltete sich der Bürgermeister ein, der darauf hinwies, dass man gesetzlich verpflichtet sei, Breitband „zu marktüblichen Preisen“ zur Verfügung zu stellen „und das tun wir“.

Auf weitere Kritik an der gebotenen Leistung reagierte Joachim Künzel mit dem Hinweis, man könne sehr wohl auch eine sehr hohe Datenübertragung bieten, und verwies dabei auf die Preisliste, die die unterschiedlichen Angebote enthalte. Kritik gab es aber auch an der Erreichbarkeit der Firma, deren Fachleute über eine ganze Woche telefonisch nicht zu sprechen gewesen seien.

Eine grundsätzliche Frage stellte ein anderer Mimberger, der wissen wollte, ob denn überhaupt die Nachfrage vorhanden sei. Dessen war sich der Versorger sicher, der sich daran erinnerte, dass es auch in Grub immer mehr Interessierte gab, als sich herausstellte, dass die Technologie auch funktionierte.

Bürgermeister und Fachmann stellten abschließend in Aussicht, dass jeder, der sich das Internet per Funk ins Haus holen wolle, bis zum Ende des Jahres auch versorgt sei.

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