MIMBERG – Das Thema, das die Mimberger auf der sehr gut besuchten Bürgerversammlung am meisten interessierte, war die geplante Versorgung mit schnellem Internet über Funk. Damit im Raum stehende Fragen beantwortet werden konnten, kam Joachim Künzel, der Geschäftsführer von RMS Systems aus Schwabach, zu Wort, der in Mimberg ebenso wie in den bisher unterversorgten Ortsteilen Unterferrieden und Ezelsdorf die Aufrüstung durchführen wird.
Die Firma hatte 2009 bereits Grub und Großvoggenhof versorgt und möchte nun einen Funkmasten in Mimberg, natürlich möglichst hoch wegen des nötigen Sichtkontaktes, aufstellen, um so die Versorgung der einzelnen Kunden möglich zu machen. Die Hauptleitung sitze im Rechenzentrum in Feucht, wo man über mehrere Gigabit-Anschlüsse direkten Zugriff auf das Internet hat. Von dort wird die Bandbreite verteilt und über mehrere Zwischenstationen per Richtfunk zu einem der Verteiler transportiert. Dort können dann pro Verteiler bis zu 100 Kunden angeschlossen werden. Die über die Luftverbindung empfangenen 100 Megabit werden durch Kleinstrelaisstationen auf Häusern weitergegeben, die durch RMS angemietet werden. Haushalte bis zu einer Entfernung von vier Kilometern können so versorgt werden.
Die Installation im Haus sei nicht aufwändig, so Künzel. Das Modem wird außerhalb der Wohnung und in Sichtverbindung zu einem RMS-Internet-Verteiler angebracht. Es wird mit einer Standard-Netzleitung verbunden, über die Daten und Strom gleichzeitig transportiert werden. Die Stromversorgung wird somit zentral bei der restlichen Technik untergebracht. Der Kunde benötigt also den kleinen Kasten und ein Kabel, das in sein Haus führt, „der Rest ist reine Netzwerktechnologie“, so der Spezialist. Wichtig bei der Installation sei es, darauf zu achten, dass zwischen Richtfunkmast und Kunden direkter Sichtkontakt besteht. Er wies darauf hin, dass es in Mimberg bereits seit fünf Monaten ein Experiment gebe, bei dem ein Kunde schon durch RMS-Technologie erfolgreich mit 20 Megabit versorgt werde.
Im Anschluss an die Ausführungen folgte eine rege und kritische Diskussion. So wollten die Bürger wissen, wo der Mast stehen werde. Man brauche eine relative hohe Position, entgegnete Künzel, der den Mast gern auf der Höhe Mimbergs weitgehend in einem Baum verstecken möchte. Selbstverständlich gab es Fragen zum Thema Strahlenbelastung, die der Fachmann dadurch zu entkräften suchte, dass er auf die minimale Strahlung verwies, die nur ein Zwanzigstel der Belastung ausmache, wie sie durch ein Handy entstehe. „Bei einem Spaziergang im Freien nehmen Sie mehr kosmische Energie auf“, versicherte er.
Glasfaser viel zu teuer
Die Frage, warum man nicht durch Glasfaser anschließe, begründete er mit den hohen Kosten derzeit im ländlichen Bereich.
Den Vorwurf der Überteuerung musste sich der RMS-Geschäftsführer, der im Vorfeld Prospekte mit Preislisten verteilen ließ, allerdings selbst gefallen lassen. Ein Bürger verglich die Gebühren mit den im Ortsteil Burgthann üblichen, wo man für die gleiche Leistung die Hälfte zahle. Grund für die unterschiedliche Abrechnung ist wohl die Tatsache, dass in Burgthann die Relaisstation von der Telekom gestellt wird. An dieser Stelle schaltete sich der Bürgermeister ein, der darauf hinwies, dass man gesetzlich verpflichtet sei, Breitband „zu marktüblichen Preisen“ zur Verfügung zu stellen „und das tun wir“.
Auf weitere Kritik an der gebotenen Leistung reagierte Joachim Künzel mit dem Hinweis, man könne sehr wohl auch eine sehr hohe Datenübertragung bieten, und verwies dabei auf die Preisliste, die die unterschiedlichen Angebote enthalte. Kritik gab es aber auch an der Erreichbarkeit der Firma, deren Fachleute über eine ganze Woche telefonisch nicht zu sprechen gewesen seien.
Eine grundsätzliche Frage stellte ein anderer Mimberger, der wissen wollte, ob denn überhaupt die Nachfrage vorhanden sei. Dessen war sich der Versorger sicher, der sich daran erinnerte, dass es auch in Grub immer mehr Interessierte gab, als sich herausstellte, dass die Technologie auch funktionierte.
Bürgermeister und Fachmann stellten abschließend in Aussicht, dass jeder, der sich das Internet per Funk ins Haus holen wolle, bis zum Ende des Jahres auch versorgt sei.


Das hier vom schnellen Internet die Rede ist halte ich für einen Witz. Ich hatte vor mein Büro aus familiären Gründen in diese Region zu verlegen. Da mir dort aber kein Internet so wie ich es benötige (mindestens 50 MB/s) zur Verfügung steht musste ich davon Abstand nehmen. Es ist ein absolutes Armutszeugnis wenn eine Gemeinde heuer keine vernünftige Infrastruktur anbieten kann. So verkommen Gemeinden immer mehr zu reinen Schlafburgen und es entgehen ihnen doch beträchtliche Einnahmen. Ich habe nun mein Büro in Nürnberg und habe nun wirklich schnelles Internet und ich weiß von anderen Firmen meiner Branche welche allein aus diesem Grund sich lieber in Gegenden mit wirklich schnellem Internet niederlassen.
Geiz ist eben immer noch Geil
Orte mit Glasfaser zu versorgen ist kein Problem, nur eine Preisfrage. Aber den Leuten ist das auf ihren billigen Grundstücken mit niedrigen Mieten immer wieder zu teuer. Soll das alles aus dem Steuertopf subventioniert werden?
Der Betreiber des Netzes muss auf Rentabilität achten und das ist halt mit 9,95 Euro im Monat incl. Flatrate, wie es viele Leute wünschen, nicht zu machen.
Selbst eine Funkversorgung ist eben nicht mit Lau zu bekommen, auch wenn einige Pleitiers vor Jahren dies verkündeten.
Mehrere dicke Autos vor dem Haus – und bei 40 Euro im Monat für einen Glasfaseranschluß kommen die Tränen
Hier gibt es Internet wie vor 20 Jahren. Die gesamte Infrastruktur ist bescheiden, kaum Radwege schlechte Busverbindungen, speziell für Schulkinder. Der werte Ortsvorstand hat ein Umfrage getartet wer denn DSL mit 1MB/s hat, die Auswertung hat Ihn zufrieden gestellt. In Feucht wird Glasfaser verlegt Kosten für die Gemeinde 40TD€.
Das Geld wurde in die Turismusverband gegeben obwohl keine Übernachtungsmöglichkeiten noch ausreichend Parkplätze vorhanden sind. Leider wird die Gemeinde mit rückständigen Personal geführt. Aus dem Grund werden die Einwohnerzahlen weiter schrumpfen.