HERSBRUCK (gz) – Der Ausstieg aus der Atomkraft ist nicht mehr aufzuhalten. Aber die Hersbrucker Unternehmer bleiben skeptisch, wie teuer er wird und ob er reibungslos gelingt. Das war der Tenor eines Abends des IHK-Gremiums Hersbruck bei der Création Gross.
Am Ende wiederholte Moderator und IHK-Vorsitzender Norbert Fackelmann seine Eingangsfrage und bekam trotz zahlreicher Experten am Podium und im Publikum keine klare Antwort: „Was ist die richtige Energie?“
Denn der eine Teil des Publikums, unterstützt von Gastgeber Peter Gross und den Experten der IHK Mittelfranken und der N-Ergie, sah den schnellen Ausstieg und die Subvention der erneuerbaren Energien skeptisch. Der andere, munitioniert von Hewa-Vertreter Heinz Kaller, Altbürgermeister Wolfgang Plattmeier oder Architekt Klaus Thiemann, stellte die Unbeherrschbarkeit der Atomtechnologie heraus und setzte Hoffnung auf schnelle Entwicklungen bei den neuen Energieformen. Fackelmann war es trotzdem zufrieden, ein heißes Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet und zu Debatten angeregt zu haben.
Zunächst sah es fast nach einer Pro-Atomkraft-Veranstaltung aus. Ronald Künneth, Energieexperte bei der IHK in Nürnberg, stellte die drohenden Preisverteuerungen durch die Energiewende dar. Außerdem bezweifelte er, dass der nötige Bau neuer Kraftwerke und Leitungstrassen in so kurzer Zeit gelingen werde.
Das Stichwort Fukushima (heurige Atomkatastrophe in Japan), von Fackelmann eingangs in die Debatte geworfen, kam bei Künneth nur ganz am Rande vor. Vorteil der Energiewende, meinte er, sei „der gesellschaftliche Konsens, aus der Atomkraft aussteigen zu wollen.“ Die Nachfrage von Peter Gross, ob die Berliner Politik da nicht sehr unvorbereitet agiert habe, „um das Wählervolk zufrieden zu stellen“, kam dem IHK-Mann durchaus gelegen: „Von der Richtung her sind diese Entscheidungen rational, von der Ausgestaltung her nicht.“
Auch N-Ergie-Vertriebsleiter Stefan Lunz stellte die Nachteile der Wende heraus: höhere Kosten, teure Investitionen, schwankendes Stromangebot, veraltete Netze. Gleichwohl will sein Nürnberger Unternehmen künftig ein Viertel des Stromes aus den neuen Quellen anbieten und Berater beim Energiesparen sein.
Einzig sein Kollege Heinz Kaller von der Hewa hob den Vorteil der Energiewende für die kleineren Anbieter hervor: Es gibt wieder erheblich mehr Stadtwerke in Deutschland. Die Hewa setzt auf eine höhere Netzsicherheit, die bei Angebotsschwankungen sofort zu- und abschalten kann. Mit eigenen Windrädern bei Leutzenberg oder Großviehberg sowie mit Photovoltaikanlagen im Neubaugebiet von Altensittenbach und am Lindelberg setzt die Hewa unter ihrem neuen Chef Harald Kiesl stark auf Eigenständigkeit dank der erneuerbaren Energien vor Ort.
Den Einwand von Verbraucherschutzvereins-Sprecher Norbert Deul aus Pommelsbrunn, Wind- und Sonnenkraft rechneten sich dauerhaft nur durch hohe Subventionen, entkräftete Altbürgermeister und Volkswirt Wolfgang Plattmeier damit, dass sich langfristig diese sauberen und unentgeltlichen Energieträger durchsetzen werden: „Da muss man in die Zukunft denken.“ Architekt Klaus Thiemann verwies darauf, dass man bei der hochsubventionierten Atomkraft nie die wirklichen Kosten (samt Unfällen und Entsorgung) gerechnet habe. Er begrüßte die Hersbrucker Marschrichtung hin zu den Erneuerbaren.
Fackelmann und Gross hingegen blieben skeptisch, ob eine Verteuerung der Strompreise nicht den Produktionsstandort Deutschland gefährde. Den Zuhörer, der auf „deutsche Ingenieurskunst“ vertraute, um die aktuellen Probleme dieser Wende zu meistern, überzeugten sie nicht.
Warum machen sich Leute Gedanken um eine Verteuerung des Strom
preises am Produktionsstandort Deutschland wenn Sie diesen so-
wieso ins billige Ausland verlagert haben(Rumänien,Bulgarien,
Kroatien).
Hey Leute, von euch hat sich wohl noch keiner Gedanken darüber gemacht, was mit dem Grundvermögen der Anwohner los sein wird, wenn sie so ein paar nette erneuerbare Kraftwerke in der Nähe stehen haben. Sowas wirkt sich massivst auf Grundstückspreise und Immobilienvermögen aus. Ganz zu schweigen von den sonstigen Nachteilen. Also: Wenn ihr schon so einen Schmarrn vorhabt, dann stellt die Dinger dort hin, wo sie keiner sieht und sie wirklich niemanden stören, außer vielleicht Ochs und Esel, Rind und Vieh oder ein paar Randfichten.
… bei solcher Poltik würde ich auch alles ins Ausland verlagern, was noch sicher ist. Was meinen die was los sein wird, wenn nach Griechenland, Italien, Portugal und Spanien und dann die USA hops gehen! Manonmann, dann sind in Hersbruck aber wieder die Weltretter rund um SPD, Freie Wähler und Grüne am Werk. Ein auserwähltes Publikum rund um den Lobbytisch war da mal wieder geladen, aber wo waren denn die Bürger? Leuts, wenn ihr meint in Hersbruck könnt ihr alles durchwinken, was geht, dann werds ihr euch noch umschauen. Vor allem der nette Herr Dauerlächler-Bgm. wird bei der nächsten Wahl von mir keine Stimme mehr kriegen.
Hallo Herr Süß (Raimund), wir sollten uns – über leeres Stammtisch-Gechwafel hinaus – mit Fakten befassen.
Lesen Sie doch dazu mal den Beitrag auf unserer Webseite, den Sie unter http://www.solarstammtisch-burgthann.de in der Rubrik „Interessantes“ zum Thema „Atomstrom aus Frankreich und Tschechien?“ finden. Dort stehen Fakten (nicht von uns, sondern von anerkannten Instituten wie der DENA der der Umweltstiftung). Aber bitte alle Links ansehen, damit Sie wirklich mitreden können!!