Verkaufsoffener Sonntag

40 Künstler bestücken Hersbrucker Kunstmeile

Die große begehbare Skulptur von Matthias Meier und Katrin Brand lud zum Durchgucken ein. | Foto: U. Scharrer2018/03/Brand-Meier.jpg

HERSBRUCK – Die sechste Kunstmeile in der Hersbrucker Innenstadt konnte mit einigen Besonderheiten aufwarten: An die 40 Künstler stellten ihre Werke in den Schaufenstern der Hersbrucker Geschäftsleute aus, es gab wieder einmal eine Auftaktveranstaltung für alle Beteiligten und mit einer von Schnee überzuckerten Stadt hätte bei dem Termin Mitte März auch niemand mehr gerechnet.

Die Anziehungskraft der inzwischen gut angenommenen Kunstmeile reicht bis ins Metropolzentrum Nürnberg: Walter Bauer, „Powermaler“, bestückte ein großes Fenster beim Fotofachhändler mit Kuhporträts, Doris Kabutke ließ im Bekleidungsgeschäft den Frühling auf Wiesenbildern Einzug halten und aus Lauf ließen sich vier Künstlerinnen gerne bitten, Schaufenster zu gestalten. Die meisten kamen aber aus Hersbruck und den umliegenden Dörfern. Die Hersbrucker genießen die Gelegenheit, abseits vom Alltagsstress in Ruhe zu bummeln und die ausgestellte Kunst profitiert von der erhöhten Aufmerksamkeit der Einkaufenden.

Innige Verbundenheit
Bürgermeister Robert Ilg begrüßte beim Startschuss im Hirtenmuseum die Kunstschaffenden und Einzelhändler persönlich und freute sich über die innige Verbundenheit zwischen Kunst und Handel: „Kunst-Handel“ eben. Die Vorsitzende des Wirtschaftsforums Hersbruck, Carola Hoffmann, bedankte sich bei den Kollegen, die sich mit ihren Geschäften am Kunstereignis im März beteiligten.

Wie stets ist die Kunstmeile mal hochästhetische, mal amüsante Mischung aus Gebrauchsgegenständen und kreativem Schaffen. Manche Geschäfte stimmen ihre Fenster so perfekt auf die ausgestellten Werke ab, dass ein Synergieeffekt mit Sogwirkung entsteht: Die dynamischen Aquarelle von Jutta Schwarz erhöhen die Farbeffekte der kunstvoll auf ihnen arrangierten modischen Brillengestelle bei Optik Riedel. Eine explosive Blüte von Sonja Flott komplimentiert das nebenstehende Bekleidungsarrangement bei For You dermaßen perfekt, dass auch Mode als Kunstform erkennbar wird. Andreas Hauters muschelsuchende Holzskulpturen im Nordseesand vor dem Fernwehplakat beim TUI-Reisecenter könnten besser nicht platziert sein, Karin Plank-Hauters hauchzarte Blütenaquarelle passen wunderbar ins geschmackvolle Arrangement der Pflanzgefäße im Blumenladen Fräulein Grün und Federica Burzis knallbunte Farb- und Kinderportraits sind im Spielwarengeschäft Rauenbusch perfekt aufgehoben.

Toni Burgharts Holzschnitte zum Thema „Wohnbedarf“ sind, von ausgesuchten Kleinmöbeln umgeben, richtig heimisch bei Raumfrau geworden. Eine raumgreifende und begehbare Skulptur von Katrin Brand und Matthias Meier findet im Hof des Weinhandels Platz und zur Feier des fünfjährigen Geschäftsbestehens hatte „Rundum verspielt“ das Schaufenster gar lebendig werden lassen und den Gitarristen Dominik Ertel hineingesetzt. Nicht zuletzt zeigt die „Heimatzeitung“ „Heimatbilder“ mit Motiven aus der Region von Ingrid Pflaum.

Nicht so leicht ist es natürlich, Blumenaquarelle neben Elektrogeräten gut in Szene zu setzen, aber das Bemühen der Ladenbesitzer, „ihren“ Künstlern einen guten Auftritt zu verschaffen, ist überall zu verspüren. Davon lassen sich auch neue und junge Talente anlocken wie Fotografin Dorothea Römischer, die Malerinnen Julia Arnold, Tanja Gundel und Anja Wolf und der Stühle gestaltende Marius Hutzler.

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