ALTDORF – Gegen Rote Raben Vilsbiburg II schlüpfen Altdorfs Volleyballerinnen erneut in die Favoritenrolle. Dass mit den Gästen jedoch nicht zu spaßen ist, musste vergangene Woche das Topteam aus Wiesbaden feststellen.
Die Vorzeichen des Duells zwischen dem TV Altdorf und Rote Raben Vilsbiburg II Sonntagnachmittag (16 Uhr) stehen alles andere als gut, denn sowohl auf den Rängen als auch auf dem Spielfeld lichten sich die Reihen. Die nun geltende 2G-plus-Regel erlaubt eine maximale Auslastung der Zuschauerkapazität von 25 Prozent. Für die Altdorfer Dreifachhalle bedeutet das: Statt der bisher 200 Zuschauer dürfen sich ab sofort nur noch 50 Personen in der Halle einfinden. Und das auch nur dann, wenn sie geimpft oder genesen sind und darüber hinaus einen aktuellen, negativen Coronatest vorweisen können.
Und auch die personelle Situation innerhalb der Altdorfer Mannschaft verschärft sich. Keine der verletzten beziehungsweise kranken Spielerinnen kehrt in den Kader zurück, neben Zuspielerin Ellen Heimburger muss mit Mittelblockerin Senta Fößel eine weitere Stütze passen. Wie bereits in der Partie gegen den TV Holz vergangene Woche wird Nadja Nawrat die für sie ungewohnte Position in der Mitte ausfüllen. „Die Vorzeichen stehen wie in den vergangenen Wochen nicht besonders gut, aber wir werden versuchen, als Mannschaft die Lücken zu kompensieren und das Spiel hoffentlich mit unserem Kampfgeist gewinnen“, blickt Juliane Kind voraus.
Prädikat besonders wertvoll
Die 26-Jährige, die bereits in der vergangenen Saison zu den stärksten Angreiferinnen der 2. Bundesliga zählte, drückt der Liga in dieser Spielzeit weiter ihren Stempel auf. Bereits sieben Mal wurde Kind von den gegnerischen Trainern zur wertvollsten Spielerin (MVP) gekürt, mit großem Abstand führt sie die ligaweite MVP-Liste an. Unbestritten, dass der Name Kind auch in den Vorbereitungen der Altdorfer Kontrahenten eine große Rolle spielt und die Mannschaften versuchen, ihre wuchtigen Angriffe zu unterbinden oder zumindest zu entschärfen – bislang vergeblich.
Sich allein auf die Fähigkeiten der 1,74 Meter großen Spielerin zu verlassen, wird gegen Rote Raben Vilsbiburg II voraussichtlich nicht ausreichen. Zwar belegen die Niederbayern derzeit Tabellenplatz zehn, aus neun Partien holten sie bislang erst drei Siege. Zwei davon gelangen der Mannschaft von Trainer Lukasz Przybylak jedoch jüngst hintereinander, darunter auch der überraschende 3:1-Heimerfolg über den Meisterschaftsfavoriten VC Wiesbaden II am vergangenen Wochenende. Dabei wurde deutlich, über wie viel Talent der Vilsbiburger Kader verfügt, allen voran die US-amerikanische Diagonalspielerin Ehize Omoghibo, die im Anschluss zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde.
Ein Nachteil der Niederbayern ist jedoch die Unerfahrenheit der Spielerinnen. Mit einem Altersdurchschnitt von gerade einmal 19,9 Jahren ist der 15-köpfige Vilsbiburger Kader extrem jung, mit den Liberas Sina Bauer und Sanja Dusanic sowie Tina De Groot stehen gleich drei 16-Jährige im Aufgebot. Das Team des TVA kommt auf einen Schnitt von 26,5 Jahren. Erfahrung, die sich im Laufe der Saison bezahlt machen sollte – am besten bereits am Sonntagnachmittag.