HOCKENHEIM – „Konnichiwa YZF R1“: Gut fünf Jahre nach seinem Abschied von Yamaha steigt Jörg Teuchert wieder in den Sattel des Motorrads, mit dem er seine letzten beiden großen Titel gewonnen hat. Und obwohl der 46-Jährige am Ostersamstag beim Langstrecken-Klassiker „1000 Kilometer von Hockenheim“ nur zu gern seinen Vorjahressieg wiederholen würde, hat für den Hersbrucker bei der Traditionsveranstaltung vor allem eines Priorität: „Jede Menge Spaß zu haben“.
Einmal Weltmeister, viermal internationaler Deutscher Meister – je zweimal auf dem Superbike und der kleineren 600er Supersport –, zahllose Rennsiege: Die Bilanz von Jörg Teuchert kann sich sehen lassen. 27 Jahre lang saß er im Rennsattel, erst im Offroadsport, dann auf Straßenkursen. Im September 2012 beendete er seine außergewöhnliche Laufbahn mit Rang drei in der Superbike-IDM.
Zwei alte Bekannte
Am Ostersamstag können seine vielen Fans wieder einmal seine Fahrkünste bewundern. Bei der 41. Austragung des Ausdauerrennens „1000 Kilometer von Hockenheim“ geht Teuchert wie schon im Vorjahr mit seinem gerade von einer Schulter-OP genesenen früheren Teamchef Michael Galinski vom Team Yamaha Motor Deutschland an den Start. Und auch der Dritte im Team MGM Racing/Motorrad Racing Grün ist ein „alter Bekannter“: der frischgebackene Opa Toni Heiler testete für Yamaha Emonts die Motoren, mit denen der Hersbrucker 1997 und 1998 als Privatfahrer seine beiden Supersport-Titel gewann. Für alle drei gilt: „Wir wollen Spaß haben beim Mopedfahren.“
Wer Teuchert kennt, weiß allerdings, dass das „Nesthäkchen“ im Dreierteam sich nicht nur zum Jux auf sein Superbike aus dem Hause Yamaha – eine für den Renneinsatz „aufgemotzte“ R1, ähnlich dem knapp 200 PS starken Arbeitsgerät, mit dem er anno 2006 und 2009 die IDM Superbike gewann – setzt. „Natürlich nehme ich die Sache ernst, sonst passieren nur Fehler“, sagt er.
Von denen machte er vor zwölf Monaten bei Dauerregen in einem der schwierigsten Rennen in der langen Geschichte der 1000 Kilometer von Hockenheim nicht einen einzigen und brauste am Ende mit seinen beiden Gefährten mit satten drei Runden Vorsprung als Erster über die Ziellinie. Womit auch schon das Ziel für Ostersamstag vorgegeben ist: „Wir wollen natürlich unseren Titel verteidigen“, sagt Jörg Teuchert.
Leicht wird das Vorhaben sicher nicht. Schließlich brennen etliche der übrigen 25 bislang in der „1000er“-Klasse gemeldeten Teams bei der Ausdauerprüfung auf dem 4,5 Kilometer langen Grand Prix-Kurs, die früher der traditionelle Auftakt im deutschen Motorrad-Rennsportkalender war, ebenfalls auf den obersten Platz auf dem Treppchen.
Um 9 Uhr steht das Zeittraining auf dem Plan, gegen 11.30 Uhr werden die Teilnehmer dann mit einem legendären Le-Mans-Start auf die 219 Runden geschickt. Die muss freilich nicht jeder Fahrer absolvieren, die jeweils drei Mitglieder dürfen sich abwechseln. Teuchert und Co. tauschen dabei übrigens nicht das Motorrad, sondern nur den an ihren Maschinen angebrachten Transponder – so kann jeder sein Superbike auf die persönlichen Bedürfnisse abstimmen. Nach „sechs, sieben Stunden mit 170 bis 180 Stundenkilometern im Schnitt“ (Teuchert) sollte die Prüfung dann beendet sein.
Näheres zum Langstrecken-Klassiker und Livestream vom Rennen unter www.1000km-hockenheim.de