HERSBRUCK – Weniger Spiele, kleinere Gruppen und Zuschauer mit Maske: So sieht die Lage derzeit bei den Handballern des HC Hersbruck aus. Aber immerhin wieder Training und dank 3 G auch Fans in der Halle.
„Da waren wir schon viel am Überlegen und Tüfteln, wie wir das machen“, verrät Heike Wagner. Sie rechnet damit, dass so rund 100 Zuschauer fortan Platz in der Dreifachturnhalle finden werden – alle am Eingang nach 3 G kontrolliert und mit Maske sowie Abstand auf der Tribüne. „Die bekommen wie in Disco-Zeiten einen Stempel auf die Hand, wenn sie kontrolliert sind.“
Das ist aber nur ein Teil des Hygienekonzepts, das Vorsitzender Jörg Eckert erstellt hat. Auch die Spieler dürfen die Halle nur mit Maske betreten. „Wir hoffen, dass vielleicht wenigstens das Duschen bald wieder möglich ist.“ Aktuell dürfen die Handballer auch keine Geräte aus dem Geräteraum nehmen. „Aber wir brauchen ja Auswechselbänke.“ Und wenn sie sie benutzen dürfen, dann heißt es hinterher: desinfizieren. „Das ist alles Aufwand.“
Hoffen auf Normalität
In dem sind die Handballer aber schon ein Weilchen geübt. Denn auch das Training ist umständlicher geworden durch Corona. Und noch ist da trotz der vielen Lockerungen keine Besserung in Sicht. Wagner wünscht sich, dass der Verein bald wieder zu den normalen Übungszeiten zurückgehen kann. Aktuell bestimmt ein genau ausgearbeiteter Plan der Stadt das Geschehen: Also vor der Halle mit Maske treffen, durch die vorgegebene Umkleide rein, desinfizieren, ohne Maske eine Stunde trainieren und über einen Seitenausgang wieder raus. Dann belüftet der Hallenwart die Räume, erzählt Wagner und meint: „Es bleibt spannend, wie das alles weiterläuft.“
Spannung hatte der TV Hersbruck auch die vergangenen Wochen, berichtet Vorsitzender Helmut Maetzing. Er und seine Kollegen hätten nämlich sogar 2 G favorisiert, „um den Teilnehmern große Sicherheit zu geben“. Diese Idee sei nach großen Diskussionen jedoch rasch wieder vom Tisch gewesen. Diese gingen aber weiter – bei der Frage nach den Selbsttests. „Die müsste der Übungsleiter ja beaufsichtigen, und das geht von der Trainingszeit weg.“
Trainer können testen
Die meisten der rund 35 Trainer beim TV Hersbruck sagten, sie würden das mit den Selbsttests organisatorisch nicht hinbekommen, erzählt Maetzing. „Also haben wir überlegt, diese nicht zuzulassen und somit von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen.“ Ein paar Übungsleiter erklärten sich aber zum Überwachen der Tests bereit. Der Kompromiss: „Jeder Trainer entscheidet darüber nun selbst.“
Ansonsten muss sich jeder Sportler in eine Anwesenheitsliste eintragen, in der Impfung, Genesung oder negativer Test nach einer Kontrolle vermerkt werden, so Maetzing. Die ersten beiden müsse man nur einmal melden. „Das ist alles kein großer Aufwand“, findet er. Und auch über das Thema Zuschauer muss sich der TV als Breitensportverein wenig Gedanken machen. „Zumal unsere Halle für Fans eher ungeeignet ist.“ Wenn Leute zusehen, dann handle es sich meist um Familienangehörige, Freunde oder Fahrer. „Die müssen Maske tragen und einen 3 G-Nachweis haben“, macht Maetzing klar.
Zuschauermassen sind beim Schach auch eher selten, aber natürlich erlaubt – „unter den Auflagen des jeweiligen Spielorts“, erklärt Christian Stingl vom SV Altensittenbach. Da komme dann nicht nur 3 G, sondern auch 2 G zum Tragen. Zudem gelten die Vorgaben der Hygieneordnung des Bayerischen Schachbundes, führt Stingl weiter aus.
Auch im Tischtennis müssen sich die Besucher an die allgemeinen Regeln halten, so der Vorsitzende: „Masken müssen getragen werden, sofern keine festen Sitzplätze mit mindestens 1,5 Metern Abstand zur Verfügung stehen.“ Das hört sich zunächst gut an, doch Stingl kennt auch die negativen Seiten der Hygienevorschriften: „Sie haben das Tischtennis-Jugendtraining durchaus eingeschränkt.“ Vor Corona habe man, blickt er zurück, in der eher kleinen Schulturnhalle in Altensittenbach bis zu sechs Tischtennisplatten gestellt, sodass ein Training mit rund zwölf Kindern und Jugendlichen sinnvoll möglich war.
Entweder oder
„Aufgrund der vorgeschriebenen Abstände sind nur noch vier Platten im Training erlaubt, was bei derzeit 14 Kindern und Jugendlichen keine ausreichenden Trainingsmöglichkeiten bietet“, ärgert er sich. Dazu komme, dass vor Corona bei Heimspielen der Jugendmannschaft parallel Training möglich war – also zwei Platten Wettkampf, drei Platten Training. „Gleichzeitig Wettkampf und Training ist nicht mehr erlaubt, so dass dadurch wertvolle Trainingszeiten wegfallen.“ Zum Nachteil des eh schon gebeutelten Nachwuchses.