Mieter gefunden

Es kommt Leben in die leere Halle

Noch steht das alte Firmenschild, doch Adveo hat die Lagerhalle in Winkelhaid schon lange verlassen. Seit kurzem ist auch das „Zu vermieten“-Banner obsolet, denn das internationale Logistikunternehmen Emil Frey hat die Halle zu seinem neuen Logistikzentrum auserkoren. | Foto: Alex Blinten2020/07/Winkelhaid-Emil-Frey1-scaled.jpg

WINKELHAID – Ein internationaler Auto- und Ersatzteilhändler wählt die ehemalige Adveo-Halle in Winkelhaid als neuen Standort.

Über zwei Jahre stand sie leer, jetzt hat die Palmira Industrial Management GmbH es einen neuen Mieter: In ihre Lagerhalle, die zuletzt von Adveo Deutschland genutzt worden war, zieht das Logistikunternehmen EFA Autoteilewelt, eine Tochter der Emil Frey Gruppe. Diese hat ihren Sitz in Zürich, wurde 1924 gegründet und ist einer der führenden Automobilimporteure der Schweiz. Seit mehr als 30 Jahren ist das Unternehmen auch in Deutschland aktiv. Hier ist es in fünf Unternehmensbereiche gegliedert: Einzelhandel, Import, Autoteilewelt, Logistik und Financial Services.

„Unsere Aufgabe ist das Lagern und Liefern originaler Ersatzteile“, erklärt Christian Amenda, Geschäftsführer von EFA Autoteilewelt, dem Winkelhaider Gemeinderat die Aufgabe der Tochterfirma. Momentan steht die Halle in Winkelhaid noch komplett leer, doch bereits Ende des Jahres sollen die ersten Transporter Teile an lokale Werkstätten ausliefern. In der Gemeinde Winkelhaid mehren sich dadurch zwei Dinge: Geld und Verkehr.

Zulieferer kommen über A6

Bei voller Auslastung würden die Halle in den frühen Morgen- und späten Abendstunden bis zu 50 schwere Lastwagen täglich anfahren, um die Autoteile zu liefern. Sehr viele, findet Grünen-Gemeinderat Jürgen Schaper. „Rollen die dann alle bei uns durch den Ort?“, möchte auch FWG-Gemeinderat Eugen Achhammer wissen. „Die allermeisten unserer Zulieferer kommen über die A6, fahren bei Altdorf/Leinburg ab und dann über Ludersheim zu uns“, erklärt Amenda.

Durch Winkelhaid müssten sie nur, wenn sie aus südlicher Richtung von der A9 kämen und bei Feucht abführen. „Außerdem sind wir von diesen Zahlen noch weit entfernt“, sagt der Geschäftsführer. „Das ist wirklich das Maximum, das wir hier angenommen haben. Momentan sind wir bei einem Zehntel der Auslastung.“ Das gelte auch für die Zahl der 100 Kleintransporter, die vor allem am Vormittag und gegen Mittag vom Logistikzentrum aus starten, um die Autoteile auszuliefern.

„Natürlich streben wir als Firma Wachstum an, aber das geht Stück für Stück und hat auch sein Gutes für die Gemeinde“, sagt Amenda. Konkret nämlich Arbeitsplätze und Steuereinnahmen: Die Zahl der Beschäftigten am Standort möchte er innerhalb von zwei Jahren von 17 auf 40 ausbauen und zusätzlich drei Azubi-Stellen ausschreiben.


Auch teilt die Firma ihre zu zahlende Gewerbesteuer prozentual nach Größe auf ihre verschiedenen Standorte auf. Da das Logistikzentrum in Winkelhaid als größter in Planung ist, dürften bei entsprechender Auslastung auch die Steuereinnahmen der Gemeinde entsprechend hoch sein.

Einstimmiger Beschluss

Bürgermeister Michael Schmidt steht hinter dem Vorhaben: „Hier ist ein gesundes Unternehmen, das in die Zukunft denkt und sich längerfristig bei uns niederlassen will. Ich befürworte das sehr“, erklärt er. Auch der Gemeinderat ist dem Ganzen nicht abgeneigt. Einstimmig beschlossen die Mitglieder die Befreiung von den Festlegungen des ursprünglichen Bebauungsplanes für das Grundstück und ermöglichen dem Unternehmen somit die Errichtung eines Lärmschutzwalles an dessen nördlicher Grenze.

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