BEERBACH/LAUF – Wie die Jungfrau zum Kinde ist Fotograf und Mitarbeiter der Pegnitz Zeitung Daniel Decombe zur Amsel gekommen. Besser gesagt, zum verlassenen Amselbaby. Wie es dem Ziehvater so geht, berichtet er kurz:
„Seit einer guten Woche füttere ich eine verlassene Jungamsel. Im Gegensatz zu Hühnerküken die nach dem Schlüpfen aus dem Ei instinktiv am Boden picken, werden die jungen Wildvögel von den Eltern versorgt, bis sie bei der Nahrungssuche selbstständig werden“, schreibt Daniel Decombe zu seinem Amselbaby-Bild. „Auf einen Regenwurm am Boden hat diese junge Amsel noch absolut keinen Hunger, aber direkt in den Schnabel – jederzeit“.
Gartenarbeit und Wurmsuche
Daher kombiniert Decombe die Gartenarbeit nun mit der Suche nach Regenwürmern und sammelt sie für sein Ziehbaby ein. „Tagsüber ist die Amsel draußen in einer mobilen Voliere direkt auf dem Naturboden mit altem Laub“. So soll sie neugierig werden, was sich so unter dem Laub verbirgt und sich an Geräusche der Natur, anderer Amseln und anderer Vögel gewöhnen.
„Sie hat auch schon richtig gebadet in einem Blumentopfuntersetzer“, erzählt Decombe weiter. Außerdem mache er mit dem kleinen Vögelchen Flug-Trockenübungen. Dabei sitzt er auf seiner Hand, die er hoch und runter bewegt, was das Baby zum Flattern animiert.
Am Sonntag, so hofft Decombe, ist sein Kind auf Zeit dann bereit, um seinen eigenen Weg zu gehen, oder besser gesagt, zu fliegen. „Dann wird sie freigelassen und sie wird sich vor den Katzen besser retten können als vor 10 Tagen“, hofft er.