LAUF — Der Kranhersteller Tadano will am Standort Lauf 114 Stellen streichen. In Zweibrücken sollen nach Unternehmensangaben 392 Jobs abgebaut werden.
Die betroffenen Mitarbeiter bei Tadano Faun seien gestern in Einzelgesprächen oder in kleinen Gruppen informiert worden, so Unternehmenssprecherin Anne Steeb am Mittwoch zur Pegnitz-Zeitung. Noch seien aber keine Kündigungen ausgesprochen worden, diese sollen erst Ende Januar folgen.
Die Beschäftigten haben die Möglichkeit, zum 1. Februar in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Dort werden sie neun Monate weiterbeschäftigt, ältere Mitarbeiter sogar bis zu einem Jahr. Für alle anderen beträgt die Kündigungsfrist maximal drei Monate.
Es gibt Abfindungen, diese fallen aber nach Angaben der IG Metall eher niedrig aus.
IG-Metall-Sekretär Harry Schreyer ist von der Dimension des Jobabbaus nicht überrascht: „Es ist etwas weniger als die Zahl, mit der der Arbeitgeber in die Verhandlungen gegangen ist.“ Die Arbeitnehmerseite hätte „liebend gern“ mehr Jobs erhalten, aber die von Tadano beauftragte Anwaltskanzlei habe „nur stur Zahlen abgearbeitet“, so seine Kritik.
Lauf nur noch Zulieferer?
„Der Standort ist rasiert“, sagt Schreyer, jetzt seien die Weichen für eine Zentralisierung gestellt. Ein denkbares Szenario ist laut dem Gewerkschafter, dass in Lauf künftig nur noch sogenannte Unterwagen hergestellt und Zweibrücken zugeliefert werden. Das Unternehmen selbst wollte dazu auf Nachfrage keinen Kommentar abgeben.
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Die beiden Schwestergesellschaften Tadano Faun in Lauf und Tadano Demag in Zweibrücken hatten im Herbst ein Schutzschirmverfahren beantragt. Anfang Januar eröffnete das Amtsgericht daraufhin das Insolvenzverfahren. Der Sanierungsplan soll Mitte Februar der Gläubigerversammlung vorgelegt werden.
Laut Tadano gilt weiterhin, dass beide Standorte bestehen bleiben sollen. Bevor der Schutzschirm aufgespannt wurde, arbeiteten in Lauf 729 Personen für den Kranhersteller.