SCHWAIG — „Sehr bewegende Erlebnisse“ hatte der Schwaiger Altbürgermeister und SPD-Bezirksrat Fritz Körber kürzlich in Paris. Er nahm dort an einer Veranstaltung des Goethe-Instituts teil, bei der es um deutsch-französische Partnerschaften, das 50-jährige Jubiläum des Elysée-Vertrags und um Oradour-sur-Glane ging.
Der 73-jährige Kommunalpolitiker aus Behringersdorf freut sich zudem, dass er als erster Deutscher offiziell von Bürgermeister Raymond Frugier zu Gedenkfeierlichkeiten in den Ort eingeladen worden ist, in dem die SS-Einheit „Das Reich“ am 10. Juni 1944 ein schier unvorstellbares Massaker angerichtet hat.
Im Goethe-Institut fand eine Filmvorführung statt. „Ich war überwältigt vom Interesse – der Saal war überfüllt“, sagt Körber über diese Veranstaltung mit anschließender Diskussion. Der Film „Ein Leben mit Oradour“ ist schwere Kost. Da geht es um das fürchterliche Massaker von Oradour, bei dem Deutsche auf brutalste Weise einen ganzen Ort ausgelöscht haben. Robert Hebras, der das Grauen überlebte, der Mutter und beide Schwestern bei diesem gnadenlosen Morden verlor, setzt sich trotz oder gerade wegen seines persönlichen Schicksals unermüdlich für Versöhnung und eine zukunftsgerichtete Partnerschaft zwischen Deutschen und Franzosen ein (die Pegnitz-Zeitung berichtete mehrfach).
Dieser Film wurde auch schon in unserer Region gezeigt – als Aufruf zum Nachdenken, vor allem für jüngere Menschen, die Oradour allenfalls mit nüchternen Geschichtsdaten verbinden, falls ihnen das Wort überhaupt etwas sagt. Fritz Körber, langjähriger Freund Robert Hebras, hat sich dafür stark gemacht und auch finanziell dazu beigetragen, dass dieser Film in deutscher Sprache unters Volk kommt. Das brachte dem Beauftragten für Partnerschaft und Völkerverständigung des Bezirks Mittelfranken in Frankreich Anerkennung.
Die mittlerweile 30 kommunalen Partnerschaften zwischen Mittelfranken und dem Limousin waren ein weiteres Thema der Begegnung. Wie sind sie entstanden? Wie funktionieren sie? Das Rezept ist einfach: nicht nur auf offiziellen Papieren, sondern durch die Begegnung von Menschen aller gesellschaftlichen Schichten. Kein exklusiver Zirkel aus Politik und Kirche trägt diese Freundschaften, sondern das normale Volk.
Darüber freut sich Körber, der die Begegnungen zwischen Deutschen und Franzosen auch als Ruheständler weiter fördern und begleiten will. Es wird ihn Kraft kosten – ihm aber auch welche geben. Im Gespräch lässt er erkennen, dass Freundschaft, Harmonie und Verständigung zu seinen politischen und menschlichen Zielen zählen. Viele sagen: Ein Sozialpolitiker vom alten Schlag, der diese Bezeichnung verdient.
Keine leichte Diskussion
Das hat offenbar auch die Franzosen beeindruckt. Die Begegnung mit Susanne Wasum-Rainer, der deutschen Botschafterin in Paris, und dem früheren Außenminister Frankreichs, Roland Dumas, bleiben Körber im Gedächtnis: „Beide haben mir bestätigt, dass es für mich nicht einfach war, sich auf dem Podium dieser sicher nicht einfachen Diskussion zu stellen. Und sie haben mich gebeten, weiterzumachen.“ Menschen, die sich für die deutsch-französische Freundschaft engagieren, würden gebraucht.
Auf dem Programm stand auch ein kurzer Besuch im Limousin-Haus nahe dem Kaufhaus Lafayette. Hier präsentiert sich die Region Limousin in ihrer ganzen Vielfalt. Angedacht wurde bei diesem Gespräch, die Palette der französischen Produkte mit fränkischen Spezialitäten zu erweitern.
Am wichtigsten ist für Körber aber die Begegnung mit Menschen, die eine freundschaftlich-konstruktive Zukunft suchen. „Ich habe deutlich erfahren, dass Robert Hebras, Zeitzeuge des Massakers von Oradour, um Versöhnung bittet. Als wir uns auf dem Podium die Hände gegeben haben, gab es großen Beifall.“ Krönung des Frankreich-Besuchs sei jedoch die Einladung des Bürgermeisters von Oradour gewesen, dort an den Gedenkfeierlichkeiten teilzunehmen.„Ich freue mich darauf“, sagt Körber, sichtlich bewegt.
Mei iss des schee, der Körbers Fritz war wieder amal günstich verreist.
Jetzt im Ernst:
Ist das wirklich notwendig?
Ein „Bezirksrat“ – so nennt man sich gern, also ein Bezirkstagsmitglied als „Aussenpolitiker“ mit schon immer gutem Kontakt zur Presse.
Langsam wird es peinlich.
„Beauftragter für Partnerschaft und Völkerverständigung des Bezirks Mittelfranken?“ Grenzt das nicht schon an Unfug?
War das der erste und einzige und hoffentlich letzte Auftritt des Beauftragten?
Welche „Pöstchen“ gibt es denn noch bei dem Bezirk Mittelfranken?
Hier sollte die Heimatzeitung einmal eine nette Reportage und „Untersuchung“ anstellen.
Bald sind ja wieder Wahlen??
Nothing for ungood
Die Bemerkungen von don alfredo finde ich höchst unfair.
Man muß doch dankbar sein, dass auch auf unterer politischer Ebene alles mögliche für die Freundschaft beider Nationen getan wird.
Danke an Fritz Körber. Wer ihn kennt weiß, dass er mit Leib und Seele dafür arbeitet.
Nicht nur unfair, sondern auch falsch.
Don Alfredo, lesen sie in dem Artikel irgendwo, dass er den Besuch als Bezirksrat macht?
Die Aussöhnung mit Frankreich und den Film über Oradour und den Überlebenden Robert Hebras ist ein rein persönliches Interesse von Fritz Körber. Die Finanziellen Mittel dazu kommen nicht vom Bezirk, sondern aus seiner eigenen Tasche, da so etwas nicht in den Aufgabenbereich des Bezirks fältt.
Wenn man Leute nicht kennt, ist es immer einfach zu lästern.
Zum Thema bald sind Wahlen.
Für Herrn Körber? Soweit ich informiert bin kandidiert er doch gar nicht mehr.
Auch wenn sie es vielleicht nicht glauben, aber es gibt auch noch von sich aus gute Menschen.
nothing für ungood!
Da ist überhaupt nichts unfair.
Wer in dem Alter noch ständig darauf bedacht ist, in der Presse mit seinen „guten Taten“ zu erscheinen, muss sich, auch als altgedienter Kommunalpolitiker der öffentlichen Meinung und einer Leserbriefäusserung stellen.
Die Bildunterschrift lautet:
„Fritz Körber (Bezirksrat und Beauftragter für Partnerschaft und Völkerverständigung des Bezirks Mittelfranken“
Eine Privatveranstaltung war das demnach nicht!
Eine Privatveranstaltung wäre auch nicht in der Heimatzeitung erwähneswert.
„Eine Privatveranstaltung wäre auch nicht in der Heimatzeitung erwähneswert.“
Erwähnenswert ist eine Sache. Was die Zeitung macht eine andere.
Nur ein paar Beispiele von „Privatveranstaltungen“:
http://n-land.de/lokales/lok-detail/datum/2013/02/22/vorteile-der-lebend-spenden.html
http://n-land.de/pegnitz-zeitung/lokales/lok-detail/datum/2013/02/19/schoenberger-franzose-hilft-auf-den-philippinen.html
http://n-land.de/pegnitz-zeitung/lokales/lok-detail/datum/2013/02/17/mit-gottvertrauen-nach-namibia.html
Privat aber durchaus erwähnenswert!
Also ich habe bessere Freundschaften mit Franzosen seit den 80er Jahren, als mit Franken wie Herrn Körber. Das mag daran liegen, dass diese ihre eigenen Nachbarn für dumm halten, statt mit ihren zu reden.
Deutsch-Französische Freundschaft ist doch längst Opfer von Berufs- und Kommunalpolitikern geworden. Jenseits dieser findet sie kaum noch statt, entgegen der gelebten Freundschaft in den 80er Jahren.
Ach ja: Ich erinnere mich noch gut an Körbers unsägliche Aussagen anläßlich der Fussball-EM in der Ukraine.
Na ja, mir müssen solche Politiker ja nicht symphatisch sein, leider kann ich als Wähler aber kaum Einfluss auf den parteipolitischen Klüngel nehmen, der bei Postenvergabe gelebt wird.
Ich sehe die Anwesenheit Körbers auch eher als Privatsache.
Übrigens: Das Foto ist ja als Privat gekennzeichnet, wurde vermutlich von Herrn Körber direkt an die Pegnitz Zeitung übergeben, zwecks Veröffentlichung.
@Frau Huber:
Danke für die Links. Leider wird über solche Aktionen viel zu wenig berichtet, auch weil Menschen wie Herr Körber den knappen medialen Raum für sich in Anspruch nehmen.