Gemeinderat

Neue Feldgeschworene für Pommelsbrunn

Bürgermeister Jörg Fritsch begrüßt die neuen Feldgeschworenen Hans-Peter Albert, Edmund Henneberger und David Pohl (v. links). | Foto: W. Sembritzki2020/08/vl-Fritsch-Hans-Peter-Albert-Edmund-Henn.jpg

POMMELSBRUNN – In der letzten Sitzung vor der Sommerpause vereidigte der Gemeinderat Pommelsbrunn drei neue Feldgeschworene. Diskussionsstoff lieferte erneut die geplante Stromtrasse der Bahn, die teilweise durch ein Landschaftsschutzgebiet verlaufen soll.

Hans-Peter Albert aus Hegendorf, Edmund Henneberger aus Hohenstadt und David Pohl aus Pommelsbrunn schworen in der Sitzung ihren Diensteid und sind damit Feldgeschworene auf Lebenszeit. Laut Bürgermeister Jörg Fritsch sei die Personaldecke der Siebener in den vergangenen Jahren immer dünner geworden, weil viele aus Altersgründen ausgeschieden oder gar verstorben seien. Mit den drei neuen Herren wird das Team auf nun neun aktive Feldgeschworene aufgestockt.

„Unschätzbarer Wert“

Fritsch freute sich über das Engagement des Trios und strich den „unschätzbaren Wert“ der Siebener in der Beratung bei unsicherem Grenzverlauf heraus. Gemeinderätin Gabriele Bleisteiner (FWG) würdigte ebenfalls das „traditionsreiche Ehrenamt“, mit dem eine lebenslange Verpflichtung einhergeht. Da demnächst Veränderungen auf den Vorstand der Feldgeschworenen-Vereinigung Nürnberger-Land zukommen, schlug Bleisteiner vor, sich mit den Verantwortlichen des Verbands zusammenzusetzen, schon allein, um die neuen Pommelsbrunner Siebener vorzustellen. Jörg Fritsch merkte dazu an, dass ein solches Treffen bereits für den Herbst dieses Jahres geplant sei.

Aus vorherigen nicht öffentlichen Sitzungen gab Jörg Fritsch bekannt, dass die lose Möblierung des Hortes rund 46  000 Euro kosten wird. Für die Freiwillige Feuerwehr Eschenbach wurde ein Tragkraftspritzenfahrzeug gesucht. Die Gemeinde wird ein Vorführfahrzeug der Firma Wiss anschaffen. Kostenpunkt: rund 205  000 Euro bei 40  000 Euro Zuschuss.

Für die Stromversorgung der Bahnstrecken in Nordostbayern hat die Bahn einen ersten Leitungsentwurf vorgelegt. Dieser sieht vor, dass die neue Stromtrasse bei Hubmersberg Richtung Osten abzweigt und unter anderem durchs Lehental führt. Bürgermeister Jörg Fritsch wertet das als einen „Eingriff in einen äußerst sensiblen Naturbereich“ und regte an, Vertreter der Bahn in einer der nächsten Ratssitzungen Stellung beziehen zu lassen. Ziel sei, Alternativen zum geplanten Trassenverlauf zu finden.

Gespräche mit Nachbarn

Weil die Leitung auch umliegende Gemeinden betrifft, wollte Gemeinderätin Lisa Albert (Grüne) wissen, ob sich die Gemeinde schon mit ihren Nachbarn ausgetauscht habe. Fritsch erklärte, man sei bereits unter anderem mit der Stadt Hersbruck in Kontakt und beziehe auch die Bürger mit ein. Ebenfalls wies er darauf hin, dass sich auch im Lehental bereits Widerstand rege.

Christine Linhardt (Grüne) wies darauf hin, dass die Bahn auf ihrer Informationswebseite als letzten Termin für Anregungen aus den betroffenen Gemeinden den 30. September angegeben hat, die nächste Pommelsbrunner Gemeinderatssitzung jedoch erst am 1. Oktober stattfindet. Der Bürgermeister beschwichtigte, weil wohl trotzdem ein gewisser zeitlicher Spielraum bestehe und die Ideen auch eine Woche später eingereicht werden könnten.

Franz Altmann (Grüne) regte an, sich dazu nicht nur von der Bahn beraten zu lassen, sondern auch unabhängige Sachverständige anzuhören. Sonst sei davon auszugehen, dass die Bahn Alternativlosigkeit zur Trassenführung angebe.


Widerstand über Grenzen

Marcus Flemming (FWG) pflichtete den Ausführungen bei und hielt es für „unvorstellbar, dass dort Masten stehen sollen“. Er riet, an die Widerstandsbewegungen in der Oberpfalz „anzudocken“ und die Bürger zu informieren und einzubeziehen.

Ingo Kämmer (FWG) riet, sich über bestehende Stromtrassen, etwa solche der N-Ergie, im Gemeindegebiet und näherem Umkreis informieren zu lassen, um einen Überblick über das Landschaftsbild zu bekommen. Der Vorschlag fand Zustimmung, ein entsprechender Plan soll zur nächsten Sitzung vorliegen.

Gabriele Bleisteiner schlug vor, coronabedingt im Herbst statt sechs Bürgerversammlungen in Wirtshäusern nur zwei abzuhalten, diese jedoch dann in größere Räume, etwa den Markgrafensaal zu verlegen. Manfred Loos (SPD) merkte an, dass es noch zu früh sei, das zu entscheiden, weil derzeit die Corona-Fallzahlen wieder ansteigen und niemand sagen könne, ob Bürgerversammlungen im Herbst überhaupt möglich sind. Der Rat einigte sich darauf, unter Vorbehalt zwei Termine nach der Sommerpause vorzubereiten.

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