Nürnberger Land — Wer sich in besonderer Art und Weise ehrenamtlich einbringt, kann dafür mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet werden. Fünf Bürger aus Schnaittach, Bullach und Rasch haben diese Auszeichnung aus den Händen von Landrat Armin Kroder im Landratsamt erhalten.
„Sie haben Herausragendes geleistet“, wandte sich der Landrat an Erich Bürner, Elfriede Holzammer, das Ehepaar Gisela und Franz-Josef Popp sowie Hans Teifel. Ehe er einzeln auf die zu Ehrenden einging, betonte Kroder, wie wichtig es sei, dass sich Menschen ehrenamtlich engagieren. Ohne deren Einsatz würden Gemeinden und der Landkreis „kollabieren“, es wäre eine „kalte Gesellschaft“.
Dabei bekomme man für seine ehrenamtliche Tätigkeit, ob in Vereinen oder etwa in der Politik auf Landkreisebene, nicht immer nur Lob. „Wenn man Ämter übernimmt, muss man auch Entscheidungen treffen“, so Kroder, und selbstredend mache man selten alle glücklich.
Dank für Engagement
„Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihr Engagement“, wandte sich der Landrat erneut an die Preisträger. „Sie sind leuchtende Vorbilder.“
Erich Bürner aus Bullach ist seit über 40 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Bullach aktiv und war als Kassier maßgeblich an der Organisation des Festes zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 1995 beteiligt.
Zudem ist der 61-Jährige aktiver Sänger im Männergesangverein des Laufer Ortsteils, war 15 Jahre lang zweiter Vorsitzender des Rad- und Kraftfahrvereins Bullach sowie zehn Jahre Kirchenvorstand in der Kirchengemeinde Beerbach.
Laufs Bürgermeister Bisping, der wie seine Amtskollegen Frank Pitterlein aus Schnaittach und Erich Odörfer aus Altdorf bei der Ehrung anwesend war, lobte Bürner als „höchst zuverlässig“, man könne sich immer auf ihn verlassen. „Er kann alles außer ‚Nein‘ sagen“, schloss Bisping. Erich Bürner nutzte die Gelegenheit und lud Landrat Kroder zum Feuerwehrfest in Bullach im Mai anlässlich des 125-jährigen Bestehens ein.
Seit Jahren beim Theaterverein Edelweiß
Aus Schnaittach wurden drei langjährig engagierte Mitglieder des Theatervereins Edelweiß geehrt. Elfriede Holzammer gehört dem Verein seit 1982 an und war lange Zeit Jugendleitung. Seit 1984 ist sie Maskenbildnerin, seit 2010 Regieleiterin.
Die 58-Jährige organisiert vereinseigene Feste und macht bei der Volkstanzgruppe und den Schuhplattlern mit. Landrat Kroder, der früher selbst bei der Neunkirchener Theatergruppe Sandhas’n aktiv war, betonte, er kenne den Aufwand, der hinter den Produktionen stecke, und drückte seinen „allerhöchsten Respekt“ aus.
In elf weiteren Vereinen aktiv
Gisela Popp ist bereits seit 1964 Mitglied im Theaterverein Edelweiß Schnaittach. Dort war die 74-Jährige bisher in vielen Rollen aktiv: als Schauspielerin, Schriftführerin, Souffleuse und zweite Vorsitzende. Seit 1998 ist sie Vorsitzende des Vereins, in den sie viel Zeit investiert, zu Spitzenzeiten bis zu 80 Stunden pro Woche. Auch in elf weiteren Vereinen ist Popp Mitglied. „Was Sie leisten, geht auf keine Kuhhaut“, fasste der Landrat die vielen Tätigkeiten der 74-Jährigen zusammen. Schnaittachs Bürgermeister Pitterlein bezeichnete Popp als „Vorbild“ und unverzichtbar für den Verein.
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Franz-Josef Popp trat bereits 1952 in den Theaterverein ein. Der 85-Jährige stand auf der Bühne, war Regieleiter und Verwaltungsmitglied. Er engagierte sich bei der Renovation des Vereinsheims und unterstützte seine Frau, die Vereinsvorsitzende. 1999 wurde er zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. „Sie haben Außerordentliches geleistet“, wandte sich Kroder an Popp. Dieser ergänzte, er sei auch seit 1957 Mitglied bei der Wasserwacht des BRK.
65 Jahre im Sportverein Rasch
Hans Teifel trat 1955 dem SV Rasch bei. Seitdem ist er dort in verschiedenen Bereichen aktiv, unter anderem kurzzeitig als Spielleiter der Ersten Mannschaft, als Jugendleiter der A-Jugend und als Platzkassier. Der 78-Jährige ergänzte, er sei auch seit 40 Jahren Feldgeschworener. Altdorfs Bürgermeister Odörfer lobte das Engagement des Raschers.
Im Anschluss an die Verleihung des Ehrenzeichens gab es im Landratsamt Häppchen und Gespräche der Geehrten und der anwesenden Politiker. Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten wird auf Anregung von Bürgern verliehen. So setzte sich der Bullacher Feuerwehrkommandant Martin Maul für seinen Kameraden Bürner ein, Hans Teifel wurde vom zweiten Vereinsvorsitzenden des SV Rasch, Manfred Birkelbach, vorgeschlagen.