OTTENSOOS — Ziehen die Ottensooser Störche auf das Dach des alten, denkmalgeschützten Brauereigasthofs um, wenn die maroden Kamine der Kronen-Bräu abgebrochen werden? Der Gemeinderat, Vogelexperten und viele Bürger hoffen es. Hoffnungen gibt es auch, dass die Kirchweih 2012 wieder auf dem Brauereigelände gefeiert werden kann – ohne Lärm-Probleme. Der Gemeinderat hat dazu einen deutlich früheren Ausschankschluss beschlossen.
Die Kirchweih, die heuer wegen der Schließung des Gasthofs „Rotes Ross“ kurzfristig auf das Brauereigelände verlagert wurde, hat den meisten Ottensoosern gefallen. Es gibt aber eine – durchaus ernst zu nehmende – Anwohnerbeschwerde (die Pegnitz-Zeitung berichtete). Der Gemeinderat will an dem zentralen Veranstaltungsort festhalten. Er beschloss aber, dass der Festbetrieb 2012 zu folgenden Zeiten endet: Donnerstag um 23 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag um 24 Uhr und Montag schon um 22 Uhr.
Kirchweih: Betreiber gesucht
Gesucht wird nach wie vor ein Kirchweihbetreiber. Die Räte sehen hier eine satzungsgemäße Aufgabe der „Kirwaboum“ und „-madla“. Die wiederum verweisen darauf, dass sie – zumindest viele von ihnen – bei der „Hütt’n“ des FC Ottensoos gebraucht würden.
Nun wird verhandelt: Lässt sich der „Hütt’n“-Termin verschieben? Falls der Sportverein dazu nicht bereit ist, müsste er zumindest zur gleichen Zeit schließen wie der Kirchweih-Festbetrieb, wurde im Gemeinderat gefordert. Reichen möglicherweise die jungen Leute, die nicht für die „Hütt’n“ gebraucht werden, um die Kirchweih zu organisieren? Oder muss ein externer Betreiber gesucht werden? Da sind noch allerhand Fragen offen und Gespräche zu führen. Der Gemeinderat wird das Thema im Januar wohl wieder auf der Tagesordnung haben.
Offen ist auch, ob Ottensoos sein gefiedertes Wahrzeichen behält, wenn die Brauereikamine wegen ihres schlechten Zustands abgebrochen werden. Der Gemeinderat stimmte dem Abriss der maroden Schlöte zu – Sicherheit geht vor. Zwei Tage nach der Sitzung fand ein Ortstermin mit einer Storchenexpertin des Landesbundes für Vogelschutz statt. Seitdem wird als beste Lösung angesehen, den Störchen eine dauerhafte Nistgelegenheit auf dem denkmalgeschützten Brauereigasthof zu schaffen. Ob Familie Adebar das annimmt, weiß niemand sicher. Aber die Voraussetzungen scheinen gut.
Das ehemalige Kurhaus an der Bergstraße wird wohl bald durch einen stattlichen Neubau ersetzt. Geplant ist ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen auf drei Vollgeschossen. Davor sollen, nach Süden hin, zwei zweigeschossige Einfamilienhäuser entstehen. Das Projekt entspricht den Vorgaben des Bebauungsplans.
Um privaten Haus- und Grundstücksbesitzern die Ortskernsanierung schmackhaft zu machen, wurde ein kommunales Förderprogramm beschlossen.
Die Gemeinde übernimmt bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 10 000 Euro pro Gebäude oder Freifläche. Sie bekommt 60 Prozent dieser Ausgaben von der staatlichen Städtebauförderung zurück. Die Bürger sollen in Kürze detailliert informiert werden.
Servus Ottesooser, ich bins der Huber Schorsch,
lasst Euch wegen einen nicht die Laune verderben und feiert mit Pauken und Trompete. Der Grisgram soll halt die eine Woche in den Bayrischen Wald fahren und sich eine Hütte im tiefsten Wald mieten. Dem alten Mann stört bestimmt auch das flattern der Störche. Prost Mahlzeit