Zwischen Gräbern und Turmburgen

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OFFENHAUSEN – Trotz Dauerregens folgten 30 interessierte Bürger aus der Gemeinde und der Region der Einladung von Kreisheimatpfleger Robert Giersch eine ganztägige archäologische Exkursion im oberen Hammerbachtal (Gemeinde Offenhausen) zum Thema „3000 Jahre Kuturlandschaft Hammerbachtal“ im Rahmen der Entdeckertage wahrzunehmen. Vom Offenhausener FFW-Haus ging die Tour Richtig Prosberg zum Höhenzug „Lindenbühl“. Während der über fünf stündigen frühgeschichtlichen Wanderung (nur unterbrochen durch eine Mittagsrast im Gasthaus Niebler in Kucha) zeigte Robert Giersch markannte, oft übersehene Zeugnisse der früheren Talbewohner. So boten die Hänge links und rechts im Hammerbachtal ertragreiche Eisenerzvorkommen, mit einem durchschnittlichen Erzanteil von rund 22 Prozent lohnte sich in der Frühzeit der Abbau auch in unseren Breiten. Neben unscheinbaren Hügeln oder Taleinschnitten an denen man sonst oft achtlos vorüberspaziert, zeigte Giersch mitten im Wald, an markanten frühgeschichtlichen Plätzen mit einem handlichen Beamer Bilder die, an einen Regenschirm projektziert, Fundstücke zeigten, die bei vorausgegangenen Ausgrabungen gefunden wurden. Oben am „Lindenbühl“ befindet sich auch eine aus 25 Hügelgräbern befindliche Anlage aus der Mittelbronzezeit, also wohl aus dem 16. Jahrhundert vor Christus. Auch weitere Hügelgräber im oberen Hammerbachtal, die auf eine frühe Besiedelung hinweisen, wurden beschrieben: Bei Oberndorf bei Kucha befand sich an der Straße nach Traunfeld sogar eine Turmburg, von der aber leider keine großen Zeugnisse mehr übriggeblieben sind, nur der Turmhügel ist erkennbar. Bei Beendigung der langen, aber vor allem ereignissreichen Exkursion mit den Kreisheimatpflegern waren sich alle Teilnehmer schnell einig, in einer wirklich lebenswerten Kuturlandschaft zu leben. Foto: R. Wacker

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