NÜRNBERGER LAND — Die SPD-Ortsvereinsvorsitzendenkonferenz, der Unterbezirksvorstand und der am Sonntag ausgeschiedene Kandidat Norbert Reh empfehlen einstimmig, bei der Stichwahl am 16. März den FW-Kandidaten Armin Kroder zum Landrat für den Landkreis Nürnberger Land zu wählen. Er sei „als Jurist, Verwaltungsfachmann und Abteilungsleiter im Landratsamt Nürnberger Land bestens mit der auf ihn zukommenden Aufgabe vertraut“, heißt es in der Pressemitteilung.
Die von Norbert Reh übermittelte Meldung führt weiter aus, „dass die SPD überzeugt ist, dass mit Armin Kroder ein an den Interessen des Landkreises und seiner Bürgerinnen und Bürgern orientiertes demokratisches Miteinander gewährleistet sein wird.
„Durch seine dreijährige Tätigkeit als Richter erwarten wir von ihm eine sachorientierte, offene und ehrliche Politik. Wir sind uns sicher, dass mit Armin Kroder bei den wichtigen Themen Bildung, Soziales und Umwelt gute gemeinsame Lösungen gefunden werden können.“
In der Allianz mit den Freien Wählern, der allem Anschein nach auch die Grünen angehören werden, sieht man seitens der SPD, sollte Kroder gewählt werden, endlich die Möglichkeit, das Stellvertreteramt zu bekommen. Im Gespräch mit unserer Redaktion stellt Norbert Reh diesbezügliche Konstellationen nicht in Abrede.
Für den CSU-Landratskandidaten Norbert Dünkel kommt die nunmehr ausgesprochene Empfehlung der SPD nicht überraschend. Er hofft aber, dass die Öffentlichkeit seine sechsjährige Arbeit und seine Erfahrung in der Amtsführung als Stellvertreter des Landrats mehr honoriert als eine Wahlempfehlung. Dünkel: „Die Wählerschaft ist frei und souverän.“ Er möchte sich der Bevölkerung „als Landrat für alle anbieten, der für jede Fraktion offen und nicht vorab gebunden ist“.
MdL und Kreisvorsitzender Kurt Eckstein stellt fest, „dass Norbert Dünkel schon immer auf eine parteipolitisch neutrale Arbeit im Landratsamt Wert gelegt hat.“ Dies sei auch für die großen Zukunftsaufgaben im Landkreis besser, als eine „einseitige Verkettung“.
Auch beruflich sei Norbert Dünkel als Geschäftsführer der Lebenshilfe und langjähriger Sprecher der sozialen Wohlfahrtsverbände im Sozialwesen, Jugendförderung und Bildung, sowie, ausgezeichnet mit dem Umweltpreis, für die Wählerschaft der SPD geradezu prädestiniert.
Als ehemaliger ehrenamtlicher Richter am Landgericht Nürnberg/
Fürth könne Dünkel zudem „Profil und hohe persönliche Kompetenz“ nachweisen.
Immer deutlicher bezieht zwischenzeitlich Landrat Helmut Reich Position. In Anzeigen (siehe heutige Ausgabe) und auf großflächigen Plakaten macht er klar, dass Armin Kroder sein Wunschnachfolger ist.
Dabei hatte Norbert Dünkel, Reichs Stellvertreter im Amt, während des gesamten Wahlkampfes immer wieder auf die im Team gemeinsam erreichten Erfolge für das Nürnberger Land hingewiesen und auch Reich aus der guten Zusammenarbeit mit Dünkel kein Geheimnis gemacht.
Wie sich Bündnis 90/Die Grünen verhalten werden, ist derzeit noch offen. Laut Hans Joachim Dobbert, dem gescheiterten Landratskandidaten der Grünen, „ist derzeit noch alles offen“. Man befinde sich noch mitten im Entscheidungsprozess. Ganz klar stellt er fest, dass man sich „nicht verkaufen“ will. Aber Armin Kroder sei ein „beweglicher Mensch“. FW-Kreisvorsitzender Joachim Lang bestätig indirekt Kontakte, „Schnittstellen sind da“, sagte er gestern. Bei den Freien Wähler in Lauf empfinden maßgebliche Leute „große Sympathien“ für den Kandidaten der Grünen, Benedikt Bisping. Ob es allerdings eine klare Empfehlung für Bisping geben wird, muss der Ortsverband erst entscheiden.
Sicher ist Bisping die Schützenhilfe der SPD, sowohl auf Orts- und Kreisebene als auch darüber hinaus. Der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Ulrich Maly, ergreift klar Partei für ihn und kommt am 15. März zu einer Kundgebung für Bisping um 11 Uhr am Oberen Marktplatz in Lauf. Er würde in der Wahl von Benedikt Bisping als 1. Bürgermeister der Stadt Lauf „eine große Chance für die Zukunft von Lauf, des Landkreises Nürnberger Land und der gesamten Metropolregion Nürnberg“ sehen.