Landfrauentag in Lauf

„Landwirtschaft hat Zukunft“

Rund 300 Besucher, darunter viele Landfrauen, waren zur Traditionsveranstaltung in der Bertleinaula gekommen.
Rund 300 Besucher, darunter viele Landfrauen, waren zur Traditionsveranstaltung in der Bertleinaula gekommen.2013/03/59590_LandfrauentagKandlerundtotalelem_New_1362763572.jpg

LAUF — Männer und Frauen sind verschieden wie Tag und Nacht. Und doch kommen sie nicht ohne einander aus. Vor allem Bauern nicht ohne ihre Landfrauen. Das war die Quintessenz des diesjährigen Hauptreferats von Sigrid Kandler beim traditionellen Landfrauentag. Jedes Jahr kommen viele Bauern und Politikvertreter bei der Veranstaltung zusammen, die vom Bayerischen Bauernverband des Nürnberger Landes und den Landfrauen organisiert wird. Etwa 300 Menschen waren in der Bertleinaula in Lauf und erlebten dort einen fröhlichen Nachmittag. Aber auch ernste Themen, die die derzeitige Situation der Landwirte betreffen, wurden angesprochen.

Kreisbäuerin Betty Schmidt musste zu Beginn erstmal das geplante Programm umstellen. Denn Hauptrednerin Sigrid Kandler stand im Stau. Kurz warb Schmidt noch für ein von den Landfrauen gefordertes Unterrichtsfach namens „Alltags- und Lebensökonomie“– wofür auch eine Unterschriftenliste auslag. Dieses soll das Thema Hauswirtschaft – und somit auch die Landwirtschaft – wieder mehr in der Schule verankern.

Dann wurde kurzerhand eine Gesprächsrunde, an der unter anderem Landrat Armin Kroder, Marlene Mortler, Christine Reitelshöfer – neue Bezirksbäuerin und damit Nachfolgerin von Marlene Mortler – und Laufs erster Bürgermeister Benedikt Bisping teilnahmen, vorgezogen. Was passiert auf dem Land? Werden dort Tieren gequält? Wird die Landschaft zerstört? Diese und andere Fragen wurden in die Gesprächsrunde zum Thema „Land hat Zukunft“ geworfen. Doch stellte sich heraus: Die Bauern und Bäuerinnen im Nürnberger Land wissen um ihre Verantwortung und nehmen diese auch wahr.

Landrat Kroder nahm auf den aktuellen Pferdefleischskandal Bezug und erklärte: „Meiner Meinung nach brauchen wir keine neuen Regeln in der Landwirtschaft, die bestehenden müssen nur eingehalten und kontrolliert werden. Dann können wir auch ordentliche und saubere Landwirtschaft betreiben.“

Marlene Mortler mahnte, die Arbeit der Bauern mehr zu schätzen, denn schließlich seien sie es, die die Natur gepflegt und erhalten haben. Sie forderte: „Wir haben die verdammte Aufgabe und Pflicht, die Bauern so zu unterstützen, dass sie weiter zu unserer Ernährung beitragen. Denn man kann auf vieles verzichten, nur nicht auf Essen und Trinken.“

Auch Christine Reitelshöfer war überzeugt, dass das Land Zukunft hat, auch wenn es das ein oder andere Problem gibt. Sie forderte, das Land attraktiver zu gestalten und etwas gegen die Abwanderung zu tun. Sie nahm ebenfalls kurz Bezug auf den aktuellen Pferdefleischskandal und forderte ein Umdenken der Verbraucher: „Es muss mal in die Köpfe: Eine tolle Lasagne kann ich nicht für 1, 50 Euro kaufen!“

Doch an diesem Nachmittag ging es nicht nur ernst zu: Die Firma Leder Bär hatte bei ihrer Modenschau mit schicken Trachten einige Hingucker im Gepäck. Und der Vortrag von Sigrid Kandler, die seit 26 Jahren als Farb-, Typ-, und Stilberaterin arbeitet, sorgte für einige Lacher bei den Zuhörern. Fand sich doch sicher der ein oder andere in Kandlers Ausführungen über die typischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen wieder, zum Beispiel, dass Frauen gerne viel reden und Männer eher schweigsam sind. Gerade zwischen Männern und Frauen auf dem Land gebe es erhöhtes Konfliktpotential, schließlich verbringen diese viel Zeit miteinander. Doch am Landfrauentag hat man es wieder gesehen: Besonders auf dem Land hält man zusammen.

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