Sternsinger im Interview

Kleine Könige freuen sich auf ihre Aufgabe

Fabian Inan (rechts) und Korbinian Wiltschko (links) probieren ihre Kostüme an. In einer kleinen Gruppe werden sie in den nächsten Tagen als Heilige Drei Könige in Lauf unterwegs sein. Von Aufregung keine Spur. Foto: Müller
Fabian Inan (rechts) und Korbinian Wiltschko (links) probieren ihre Kostüme an. In einer kleinen Gruppe werden sie in den nächsten Tagen als Heilige Drei Könige in Lauf unterwegs sein. Von Aufregung keine Spur. Foto: Müller2014/01/75547_SternsingerAnprobe_New_1388921773.jpg

LAUF — Flüchtlingskindern in Malawi und weltweit helfen – das ist das Ziel der diesjährigen, deutschlandweiten Sternsingeraktion, bei der auch Kinder im Nürnberger Land durch Städte und Gemeinden ziehen, um Spenden für Kinder in Not zu sammeln. Verkleidet sind sie als Heilige Drei Könige. Mit dabei sind an diesem Wochenende und am Dreikönigstag: Korbinian Wiltschko und Fabian Inan aus Lauf. Die PZ hat mit den beiden Zehnjährigen gesprochen.

Macht es euch denn Spaß, drei Tage als Sternsinger unterwegs zu sein, oder ist das anstrengend?

Korbinian: Ja, ganz viel! Aber abends tun die Füße etwas weh.

Fabian: Mir gefällt es auch, aber eigentlich mache ich es, weil man immer so viele Süßigkeiten bekommt.

Wie viele Stunden seid ihr denn unterwegs?

Fabian: So sechs bis acht und am Montag knapp vier.

Ihr müsst ja auch singen und Texte aufsagen. Was, wenn ihr mal etwas vergesst?

Korbinian: Dann steht der Text hinten auf der Tafel und wir schauen einfach schnell nach.

Wie bereitet ihr euch denn auf eure Auftritte noch vor, außer dass ihr die Texte lernt?

Korbinian: Gar nicht, kurz bevor es losgeht, ziehen wir uns warm an. Das reicht.

Werdet ihr auch geschminkt?

Fabian: Zum Glück immer nur einer aus unserer Gruppe.

Ist das denn nicht witzig?

Fabian: Ja, für Mädchen schon. Aber wir sind Jungs.

Warst du denn schon mal der König Kaspar und wurdest angemalt?

Fabian: Ja, letztes Jahr drei Tage. Es war dann aber eigentlich trotzdem gar nicht schlimm für mich. Nur für meine Mutter, die hatte danach keine Schminke mehr.

Ihr zwei seid ja jetzt schon mehrfach als Heilige Drei Könige unterwegs gewesen. Habt ihr da einmal etwas Besonderes erlebt?

Korbinian: Vergangenes Jahr hat uns ein Mann in sein Haus eingeladen. Er hatte eine riesige Modelleisenbahn aufgebaut. Die durften wir anschauen und sogar einmal damit fahren. Das war richtig toll.

Wie seid ihr überhaupt dazu gekommen, Sternsinger zu werden?

Korbinian: Vor ein paar Jahren gab es in der Schule einen Zettel, auf dem stand, dass Sternsinger gesucht werden. Da hab‘ ich gedacht, da mach‘ ich mit. Und danach habe ich Fabian erzählt, wie schön es war. Seitdem ist er auch dabei.

Zum Thema:

„Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit“ lautet das diesjährige Leitwort der Sternsinger. Hilfe bekommen heuer Kinder, die ihre Heimat verlassen mussten und sich als Flüchtlinge in Lagern in der Fremde zurecht finden müssen.

Träger sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Erstmalig fand die Aktion im Jahr 1959 statt und hat sich inzwischen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Viele hundert Millionen Euro wurden gesammelt, zehntausende Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Das Zeichen „C+M+B“, das die Sternsinger ans Haus schreiben, steht für „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“).

In Lauf tragen die Sternsinger übrigens einen von der Pfarrei gestempelten Ausweis, da hier in den vergangenen Tagen bereits eine Gruppe Jugendlicher als Sternsinger unterwegs war, die in die eigene Tasche gesammelt hat.

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