Unrat häuft sich

Kein Mülleimer in Sicht: Der Birkensee-Parkplatz und sein Abfallproblem

Bereits seit Monaten arbeiten die Ämter an einer Lösung für das Müllproblem am Birkensee-Parkplatz. | Foto: Privat2022/04/Bildschirmfoto.png

RÖTHENBACH /DIEPERSDORF – „Dass manche Menschen sprichwörtlich Schweine sind, wird vielfach beschrieben, im Fall der Müllentsorgung am Birkensee-Parkplatz ist dies faktisch belegt“, schreibt ein Leser. Er schickt zwei Bilder, aufgenommen Anfang April. Sein Ziel: Die zuständigen Behörden sensibilisieren.

Doch bei der Stadt Röthenbach, den Bayerischen Staatsforsten und der Polizei ist das Problem bekannt. Man wollte Mülleimer aufstellen, sich zusammensetzen, ein Konzept erstellen. Allerdings ist auch über zwei Monate, nachdem die Pegnitz-Zeitung zuletzt über das Problem berichtet hat, nichts davon geschehen. Viel schlimmer noch: Der Müllberg wächst.

Der Bauhof der Stadt Röthenbach hatte damals zwar ab und an nach dem Rechten geschaut, allerdings gehört der Birkensee-Parkplatz in die Zuständigkeit der Bayerischen Staatsforsten. Das Naherholungsgebiet liegt weit im Süden des Stadtgebiets, ist auf Straßen nur über Schwaig oder Diepersdorf zu erreichen. Hinzu kommt: Das Gelände ist eben nicht städtisch – und auf Privatgrundstücken kümmere sich die Kommune ja auch nicht um die Abfallentsorgung, sagte ein Vertreter der Kommune damals der Pegnitz-Zeitung. Seit vergangenem Sommer gebe es unter anderem deshalb eine Vereinbarung mit den Staatsforsten. Die sollten für Sauberkeit am Parkplatz sorgen.


Im Abstand von wenigen Tagen hat ein Leser das Ausmaß der Verschmutzung dokumentiert. Neben Kaffeebechern, Plastikverpackungen und Hundekotbeuteln, liegt dort auch ein alter Autoreifen und größere Kartons. / Foto: Privat2022/04/IMG_0033-scaled.jpg

Anderes Jahr, selbes Problem

„Für den Parkplatz sind die Staatsforsten zuständig“, betont Röthenbachs Bürgermeister Klaus Hacker auch jetzt. Im vergangenen Jahr habe es extra eine Besprechungsrunde gegeben, um die Zuständigkeiten zu klären. Dabei geht es nicht um die Frage, wer dort einen Mülleimer aufstellt, sondern wer ihn ausleert. Aus Hackers Sicht konzentriert sich das Abfallproblem überwiegend auf den Parkplatz, weniger auf den Wald. Neben den Seebesuchern wird der Parkplatz bekanntermaßen auch von Menschen angefahren, die sich dort zum Sex treffen.

„Aus Kulanz“ habe die Stadt Röthenbach lange den Parkplatz mit aufgeräumt, bestätigt Ulrich Schroeder, Mitarbeiter im Leitungsdienst des Forstbetriebs Nürnberg. Nun müssten die Staatsforsten das übernehmen. „Aber wir sind keine Müllentsorgungsfirma. Solche Großmengen können wir nicht stemmen. Wir brauchen definitiv Unterstützung von öffentlich-rechtlicher Seite“, sagt er.

Deshalb plane man ein weiteres Gespräch mit den Beteiligten und hoffe, das Landratsamt mit ins Boot zu holen. Denn eines wollen Hacker und Schroeder gleichermaßen vermeiden: „Wir bieten einen Parkplatz zur Naherholung. Wir können ihn nicht sperren“, sagt Schroeder. Rund um den Birkensee gebe es außerdem Container, betont Klaus Hacker. „Wer seinen Müll zurück zum Parkplatz nimmt, kann ihn auch gleich ganz mit nach Hause nehmen. Sonst führt es am Ende dazu, dass etwas gesperrt, oder verboten wird“, sagt er.

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