SCHWAIG – Das Thema hatte für Gesprächsstoff unter den Eltern gesorgt, jetzt ist klar: In Schwaig werden der Hort und die Mittagsbetreuung künftig zusammengelegt. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend abgesegnet. Für die Kinder ändert sich nur das Gebäude, Kosten und Betreuungszeiten bleiben gleich.
Gleich mehrere Gründe haben zur „Neukonzeption der gemeindlichen Grundschulkinderbetreuung“, wie der Tagesordnungspunkt offiziell hieß, geführt. Da ist zum einen der brandneue, schicke Hort, der für 150 Kinder ausgelegt ist. Vorausschauend vor allem deshalb, weil Eltern ab 2025 einen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz haben.
Aktuell besuchen aber nur 75 Kinder die Einrichtung. Die Rechtsaufsicht im Landratsamt hat die Gemeinde deshalb angemahnt, die genehmigten Plätze auszulasten, um nicht Gefahr zu laufen, Fördergelder zurückzahlen zu müssen.
Platz in der Mittagsbetreuung wurde knapp
Auf der anderen Seite ist die Mittagsbetreuung, in der Kinder bis 14 oder 15 Uhr beaufsichtigt werden, aber kein größeres pädagogisches Angebot bekommen, in Schwaig mit 37 Mädchen und Jungen sehr gut besucht. Die Nachfrage sei größer als das Angebot an Plätzen, erörterte Bürgermeister Thomas Wittmann in der Sitzung. Weil hier allerdings nicht so viel Personal zur Verfügung steht, ist die Gemeinde bei krankheitsbedingten Ausfällen in der Bredouille.
Und: Manche Eltern würden für ihr Kind ein warmes Mittagessen bevorzugen, was bisher aufgrund der räumlichen Gegebenheiten in der Südschule nicht möglich war. Im neuen Hort dagegen gibt es eine große, gut ausgestattete Mensa.
Alles Gründe, die für eine Zusammenlegung sprachen, wie Thomas Wittmann deutlich machte. Die Mittagsbetreuungskinder werden ab dem neuen Schuljahr nach Schulschluss in den Hort unmittelbar nebenan wechseln. Die flexiblen Abholzeiten um 14 beziehungsweise 15 Uhr werden für sie beibehalten.
Kaltes oder warmes Mittagessen?
Eltern können wählen, ob ihr Kind in der Mensa warm essen will oder etwas von zu Hause mitnimmt. Auch das Personal der „Mitti“, dem Wittmann im Namen vieler Eltern für die „tolle Betreuung mit viel Herzblut“ dankte, wird dann zum Hort gehören.
Weil Hortplätze besser gefördert werden als Mittagsbetreuungsplätze, bieten sich für die Gemeinde durch die Zusammenlegung – neben organisatorischen – auch finanzielle Vorteile.
Petra Götz, CSU-Sprecherin und Rektorin der Schwaiger Grundschule, begrüßte stellvertretend für viele andere Gemeinderäte die Verschmelzung sehr. „Die Wünsche der Eltern wurden bei dem Konzept berücksichtigt. Es muss gemacht werden.“ Anfang April wird es zwei virtuelle Elternabend zu dem Thema geben.
Nicht betroffen von den Änderungen sind die Ganztagsklasse in der Südschule, quasi die „dritte Achse“ der Ganztagsbetreuung in Schwaig, sowie Hort und Mittagsbetreuung in der Grundschule Behringersdorf. Auch in Behringersdorf sei zwar mittelfristig eine Zusammenlegung beider Einrichtungen geplant, das lässt laut Wittmann aber aktuell die Raumsituation noch nicht zu. Hierfür wird an einem Umbau geplant.