Gemeinderat

Neue Straßenbeleuchtung für Hartenstein

Aus der Kläranlage Hartenstein muss der Klärschlamm dringend entsorgt werden. | Foto: S. Fuchs2020/08/Hartenstein-Kl-ranlage.jpg

HARTENSTEIN – Aus erster Hand informierte sich der Hartensteiner Gemeinderat über das Thema „Energieeinsparung in der Straßenbeleuchtung“. Anlass war der bis zum Jahresende fällige Neuabschluss des Wartungsvertrages für die insgesamt 246 Straßenleuchten der Kommune.

Michael Waigand, Ansprechpartner der N-Ergie Netz für die Instandhaltung, wies vor allem auf die möglichen technischen Neuerungen, verbunden mit Strom- und Kosteneinsparungen hin und erläuterte den „Straßenbeleuchtungsvertrag mit Kommunen“. Die Umrüstung einer Pilzleuchte (zum Beispiel einer HME-Leuchte) von 80 Watt auf eine LED-Leuchte mit 18 Watt („warmes Weißlicht“) würde rund 80 Prozent Stromeinsparung bringen, zugleich also 44 bis 50 Euro pro Jahr Kosteneinsparung je nach Lampentyp. Zudem hätten die LED-Leuchten eine nahezu doppelte Lebensdauer von 35 000 Stunden.

Der Experte schlug deshalb einen kostengünstigen Umbau im Rahmen der noch anstehenden Wartung der Straßenbeleuchtung im Oktober/November vor. Von den 246 im gesamten Gemeindegebiet betriebenen Straßenleuchten seien 43 bereits mit LED ausgestattet, die restliche Installation sei problemlos möglich. Der Einzelpreis eines von ihm vorgeschlagenen Leuchtmittels betrage exakt 55,93 Euro brutto.

Insgesamt, so Michael Waigand, würde die Gemeinde im Endausbau rund 40 000 kWh, nach dem derzeitigen Strompreis etwa 21 500 Euro einsparen. Die Investition würde sich also nach zwei Jahren amortisieren.
Auf Nachfrage betonte er, dass die neuen Leuchtmittel das gleiche Beleuchtungsniveau aufweisen würden wie die bisherigen. Interessanter Nebeneffekt: Die LED-Beleuchtung, so eine Studie, sei zu einem hohen Prozentsatz insektenschonend. Letztlich schlug er dem Gremium vor, sich die neuen LED-Leuchten in den Nachbarkommunen, beispielsweise in Pommelsbrunn oder Henfenfeld, anzusehen. Dort sei bereits eine Erneuerung durchgeführt worden.

Meister statt Wart

Nach dem DVGW-Regelwerk W 1000 (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) ist die Gemeinde verpflichtet, für ihre kommunalen Wasserversorgungsanlagen einen geprüften Wassermeister an Stelle eines Wasserwarts anzustellen. Man habe mehrere Möglichkeiten, wie Bürgermeister Hannes Loos erläuterte, diese Bedingung für die eigenen Anlagen zu erfüllen: Ausschreibung der Stelle, Weiterbildung eines Bauhofmitarbeiters, Übertragung der Verantwortung auf Dritte oder Abgabe der Wasserversorgung an einen Zweckverband.

Wie die Diskussion zeigte, wollte das Gremium vor einer Entscheidung weitere Informationen, unter anderem einen Kostenvergleich der einzelnen Varianten, den Dominik Gentsch forderte. Waltraut Treutlein wünscht sich eine Tätigkeitsbeschreibung und Matthias Körber denkt, dass ein Wassermeister eventuell erst bei größeren Anlagen notwendig sei. Gemeinderat Andreas Theinert wies dagegen auf ein Schreiben des Landratsamtes hin, wonach explizit ein Wassertechniker oder 
-meister gefordert werde.

Weiter wurde in der Diskussion eine Kooperation mit der Hersbrucker Hewa beziehungsweise der Gemeinde Vorra angesprochen. Da es an diesem Abend zu keiner Einigung kam, wurden dieser und ein weiterer Tagesordnungspunkt (Änderung des Stellenplans) vertagt.

Der Bürgermeister stellte kurz die aktuellen Aufnahmerichtlinien für das „Haus für Kinder“ vor. Die Einrichtung „platzt aus allen Nähten“, so dass man in Abstimmung mit der Kindergartenleitung Kriterien für eine eventuell notwendige Warteliste aufgestellt habe. Noch könne man zum 1. September alle Meldungen berücksichtigen. Doch wisse man nicht, ob durch den „Lockdown“ die Geburtenzahlen unerwartet steigen, orakelte der Rathauschef.

Pressen und trocknen

Das Klärschlammbecken der Kläranlage Hartenstein, derzeit mit rund 613 Kubikmetern gefüllt, muss dringend geleert werden. Eine landwirtschaftliche Entsorgung im Gemeindegebiet sei aber nicht möglich, betonte der Bürgermeister. Aus der Ablagerung können nach dem Verpressen in einer Aufbereitungsstation rund 28 Tonnen Trockenmasse gewonnen werden. Die Kosten für die in Auftrag vergebene Leerung und Verarbeitung betragen 17 000 Euro.

Abschließend informierte Bürgermeister Hannes Loos darüber, dass der Fertigstellungstermin für die Sanierung der Kläranlage Rupprechtstegen zum Jahresende nicht eingehalten werden könne. Deshalb hob der Gemeinderat einstimmig einen entsprechenden Beschluss vom Oktober 2018 auf. Denn dadurch erhält Hartenstein die Möglichkeit, einen neuen, wiederum befristeten Bescheid vom Landratsamt zu beantragen.

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