Söder übernimmt Tierpatenschaft

Onkel Markus hilft dem Tierheim

Markus Söder besucht das Richtfest im Feuchter Tierheim, nachdem er im Dezember 2018 die Tierheimförderung durch den Freistaat verkündet hatte. | Foto: Alex Blinten2020/07/Feucht-Soeder-Tierheim-online-scaled.jpg

FEUCHT – Beim Richtfest für das neue Kleintierhaus des Feuchter Tierheims übernimmt Ministerpräsident Markus Söder eine 
Patenschaft und spricht über den Umgang mit Tieren. Für ihn zeigt sich daran, wie es um eine Gesellschaft steht.

Warum kommt der Ministerpräsident zur Richtfestfeier ins Feuchter Tierheim? Tiere, sagt er, haben für ihn einen ganz besonderen Stellenwert. Deshalb hat die Arbeit, die im Feuchter Tierheim geleistet wird, für ihn besondere Bedeutung. Tierliebe ist so etwas wie Ehrensache für Söder, der seit über 20 Jahren Hunde hat. Er würdigt die Arbeit im Tierasyl in Feucht nicht nur mit warmen Worten, sondern auch mit finanzieller Unterstützung durch den Freistaat.

Markus Söder ist nun Pate der fünfjährigen Hündin Linda. Sehr zur Freude von Tierheimleiterin Ulrike Lang. Foto: Alex Blinten2020/07/Feucht-Soeder-Tierheim1.jpg

Dass Tiere wie Sachen behandelt werden, als Geschenke zu Weihnachten gekauft und dann ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben werden, dass Menschen keinen Respekt vor dem Lebewesen Tier haben, mag Söder nicht nachvollziehen. Für ihn, und für diesen Satz bekommt er nachhaltigen Applaus auf der Baustelle des Kleintierhauses, bemisst sich der Grad der Zivilisiertheit einer Gesellschaft auch daran, wie diese Gesellschaft mit Tieren umgeht. „Für mich persönlich ist Tierschutz ein ganz wichtiges Thema“, versichert der Ministerpräsident den Festgästen und übernimmt die Patenschaft für die fünfjährige Hündin Linda, die an einer chronischen Krankheit leidet und deshalb vor einem halben Jahr im Feuchter Tierheim abgegeben wurde.

Bürgermeister Jörg Kotzur dankte auch im Namen seiner anwesenden Kollegen aus den Rathäusern der Nachbarkommunen den Mitarbeitern im Tierheim für deren Arbeit, außerdem dem Tierheim-Vorsitzenden Herbert Sauerer und allen Gassigehern und Katzenstreichlern.

Ilona Wojahn, die Landespräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, erinnerte daran, dass Markus Söder im Dezember 2018 in Feucht die Tierheimförderung durch den Freistaat verkündet hatte.

1,1 Millionen für Hamster, Maus & Co.

Rund 1,1 Millionen Euro wird das neue Kleintierhaus kosten, Zuschüsse gibt es vom Land Bayern und vom Landkreis. Ein Großteil der Summe muss aber über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert werden, außerdem über die Beiträge, die die umliegenden Gemeinden dafür zahlen, dass das Tierheim Fundtiere aufnimmt.

Derzeit gibt es keine Überschreitungen des Kostenrahmens. Und die Arbeiten sind im Zeitplan. Ganz unterschiedliche Tierarten sollen bis zur Vermittlung im neuen Kleintierhaus art- und tierschutzgerecht untergebracht werden, etwa Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, Hamster, Degus, Mäuse, Frettchen sowie Vögel, erläuterte Sauerer. Im neuen Gebäude wird es eine separate Quarantänestation und eine Krankenstation geben, in der Tiere mit unklarem Gesundheitszustand und erkrankte Tiere von den anderen getrennt gehalten werden können.

Außerdem werden tag- und nachtaktive Tiere (zum Beispiel Kaninchen und Hamster oder Chinchillas) räumlich getrennt voneinander untergebracht, damit sie sich nicht ständig gegenseitig in ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus stören. Zudem werden Fressfeinde wie etwa Frettchen und andere Raubtiere von Meerschweinchen oder Kaninchen räumlich durch Wände getrennt.

Vögel haben naturgemäß eine ganz andere Lebensweise als Säugetiere und sollen in artgerechten Volieren gehalten werden. Zur Unterbringung fordert das Veterinäramt ebenfalls eine Quarantäne-/Krankenstation. Ins Tierheim kommen neben kleinen Ziervögeln immer wieder auch andere Arten wie Papageien, Tauben, Hühner und gerade im Frühjahr Wildvögel, die aus dem Nest gefallen sind. Das Tierheim hat auch schon einen Schwan beherbergt, der entkräftet auf dem Mittelstreifen der A 6 gelandet war. Die Polizei sperrte damals die Autobahn, um den Schwan einzufangen (wir berichteten).


Eine Rennstrecke für die Kaninchen

Auf einer Wiese innerhalb des Geländes wird das freistehende Kleintierhaus neu entstehen. Es handelt sich um einen eingeschossigen, nicht unterkellerten Bau mit Flachdach und Oberlichtern, der in erster Linie den Ansprüchen der darin lebenden Tiere, aber auch denen der Tierpfleger und der Besucher gerecht werden soll.

Das neue Gebäude umfasst einen für Besucher zugänglichen Bereich mit zwölf großen Bodengehegen für zur Vermittlung stehende Kaninchen, für die hinter den Gehegen eine mehrere Meter lange Rennbahn vorgesehen ist. Darüber hinaus gibt es in diesem öffentlichen Bereich Wandboxen für Meerschweinchen, Degus und Rennmäuse.

Außerdem gibt es einen abgetrennten Multifunktionsraum zum Beispiel für Raubtiere oder für die vorübergehende Unterbringung, zum Beispiel von Kleintieren aus illegalen Tiertransporten oder Wohnungsräumungen. Im Gebäude ist eine Futterküche mit Lagermöglichkeit für Frisch- und Trockenfutter geplant, sowie ein Lagerraum für Einstreu, Heu, Stroh, größere Futtermengen, Käfige, Transportboxen und Gehegeeinrichtung.

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