FEUCHT – Wie sieht eine Ringelblume aus? Mögen Bienen Kuchen? Und der Honigraum von innen? Wie schaut der aus? Diese und andere Fragen haben die Schüler der Umweltklasse 5A der Feuchter Realschule Grundschülern aus Röthenbach bei St. Wolfgang beantwortet. Die Fünftklässler stellten ihnen im Schulgarten und an den schuleigenen Bienenstöcken ihre neuesten Projekte vor.
„Wann kommen denn nun die Kleinen?“ fragt Toni ungeduldig. Er möchte loslegen. Zusammen mit den anderen Schülern der Umweltklasse 5A wartet er auf die Ankunft der Erstklässler aus Röthenbach, die sie heute an ihrem Wandertag besuchen kommen. „Ihr könnt ja schon mal die Imkeranzüge vorbereiten“, schlägt Klassenlehrer Stefan Kukula vor. Diensteifrig kommen Toni und sein Klassenkamerad Felix der Aufforderung nach. Seit drei Jahren hat die Feuchter Realschule schon Bienen. Das Projekt wird von Kukula und seiner jeweiligen Umweltklasse betreut und ist eine echte Erfolgsgeschichte. Fast 30 Kilo Honig haben Toni, Felix und ihre Mitschüler dieses Jahr in einer ersten Ernte geschleudert. Die zweite steht kurz bevor und dürfte ebenso viel abwerfen.

Unterstützung bekommen die Schüler von Hobbyimkerin Dagmar Raum. Sogar ein Ablegervolk haben sie gezogen, das nun Kukulas Garten unsicher macht. Sobald es kräftig genug ist, kommt es zurück aufs Schulgelände.
„Sie sind da! Sie sind da!“ kräht ein Junge im grünen T-Shirt und zeigt aufgeregt in Richtung Schulhofeingang. Etwas erschöpft, aber sichtlich stolz erreicht die erste Klasse von Andrea Schmidt den Hof der Feuchter Realschule. Die fünf Kilometer von Röthenbach bei St. Wolfgang haben sie zu Fuß zurückgelegt, um hier die Schule und die Bienen kennenzulernen.
Vergissmeinnicht versus Torte
Die von der Schulgarten AG aus Paletten hergestellte Blumenwand ist ihre erste Station. Auf laminierten Karten stehen die Namen von Blumen und Kräutern. Ideale Bienennahrung. Nur, wie sieht eine Fuchsie aus? Wie eine Geranie? Wer findet Rosmarien, Lavendel, Knoblauch?
Mit Hilfestellung der älteren Schüler ordnen die Erstklässler die Schilder den dazugehörigen Pflanzen zu. Bei selbst erarbeiteten Kurzreferaten der Umweltschüler erfahren sie außerdem, dass Bienen eine kleine Vergissmeinnicht-Blüte stets jeder noch so köstlichen Torte vorziehen und mehr Wissenswertes zum Thema Biene.
Der spannendste Teil ihres Wandertages steht jedoch noch bevor: Die Besichtigung der Bienen selbst. Toni und Felix helfen den Grundschülern in die großen weißen Imkeranzüge. Als alle aussehen, wie zur Raumfahrt gerüstet, nähern sie sich den zwei Bienenstöcken der Realschüler. Dagmar Raum wartet hier bereits mit Schülerin Marlene. Vorsichtig hebt die Fünftklässlerin das Blechdach des ersten Bienenkastens ab. Sie öffnet den Honigraum und entnimmt ihm einen Holzrahmen mit Honigwaben. Hobbyimkerin Raum hält die protestierenden Bienen mit einem Smoker in Schach, während Marlene den neugierigen Erstklässlern die Details der verdeckelten Waben zeigt. Toni und Felix assistieren ihr.
Immer neue Ideen
Die Realschüler haben sichtlich Spaß an ihren Bienen und anderen praktischen Projekten. Die nächsten sind schon in Planung. Kukulas Ideenreichtum scheint grenzenlos. Ab Herbst könnten zum Beispiel Wachteln einen Teil des Geländes der Feuchter Realschule bevölkern. Die Schüler der fünften Umweltklasse sind jetzt schon mit Begeisterung an den Vorbereitungen beteiligt.
Wer sich gerne selbst ein Bild vom Schulgarten, den Bienen und der Feuchter Realschule machen möchte, kann dies am 24. Juli von 12 Uhr bis 16 Uhr beim Schulfest und Tag der offenen Tür der Schule tun.