Katastrophenschutz

Konzept für die Gemeinde Etzelwang steht

Bürgermeister Roman Berr mit Mitarbeitern der Kläranlage und den beiden neu angeschafften Notstromaggregaten. | Foto: E. Scharr2023/03/5334d4a2d10138b23c112bc610e9f15f7c30185c_max1024x.jpg

ETZELWANG – Bürgermeister Roman Berr hat für die Gemeinde Etzelwang ein Katastrophenschutzkonzept erstellt. Die Anschaffung zweier Notstromaggregate soll insbesondere in der gemeindeeigenen Kläranlage im Ernstfall Schlimmeres verhindern.

Im Rahmen der Erstellung eines gemeindlichen Katastrophenschutzkonzeptes musste Bürgermeister Roman Berr schnell feststellen, dass bei einem Stromausfall schon nach relativ kurzer Zeit durch das Absterben der Becken-Biologie in der gemeindlichen Kläranlage ein hoher Schaden eintreten würde. Zudem müsse die Kläranlage ohnehin nach den geltenden Vorschriften über eine Notstromversorgung verfügen.

Transportables Gerät

Daher wurde ein 50 kVA-Diesel-Notstromaggregat für rund 8000 Euro angeschafft. Das Aggregat ist transportabel, so dass es im Notfall, soweit es in der Kläranlage kurzzeitig entbehrlich ist, auch an den Pumpstationen des Kanalsystems eingesetzt werden kann. Aber auch außerhalb des Katastrophenfalles kann es eine unabhängige Stromversorgung, zum Beispiel beim jährlichen Weihnachtsmarkt, sicherstellen.

Zudem ergab sich, so Bürgermeister Berr, aus dem Katastrophenschutzkonzept die Anforderung eines sogenannten „Leuchtturms“ mit Wärmestube, also eines Anlaufpunkts für die Bevölkerung im Notfall, wo neben Strom auch Ansprechpartner der Gemeinde zur Verfügung stehen. Hierzu dient zum einen der Gemeindestadel im Ort Etzelwang, der mit einem kleinen Notstromaggregat mit zehn kVA ausgerüstet wurde.

Im „Leuchtturm“ findet die schutzsuchende Bevölkerung unter anderem Infos, geheizte Räumlichkeiten sowie eine Kochgelegenheit. Der Stadel ist auch der Sitz des gemeindlichen Katastrophenschutzstabes, der aus den Bürgermeistern, den Feuerwehrkommandanten, dem Bauhof und dem Personal der Kläranlage besteht. Er stimmt die Maßnahmen in der Gemeinde ab.

Die Turnhalle dient als Ausweichquartier für den Gemeindestadel, weil sie eine größere Fläche bietet. Zudem wurde mit dem Kindergarten vereinbart, dass im Fall eines Stromausfalls nach Einbruch der Dunkelheit und bei verspäteter Rückkehr aufgrund der Verhältnisse die Eltern ihre Kinder dort abholen können.

Zentrum für vier Wehren

Zum anderen werden auch die Turnhalle und das Feuerwehrhaus Kirchenreinbach mit Netztrennschaltern für eine Notstromversorgung ausgerüstet, wobei das Feuerwehrhaus bei langandauernden Einsatzlagen als Versorgungszentrum der vier Gemeindewehren dienen soll.

Zur Erstellung des Katastrophenschutzkonzepts wurden, so Berr weiter, neben den sozialen Einrichtungen Kinderhaus und Integra vor allem auch die Landwirte über ihre Bedürfnisse im Fall eines langfristigen Stromausfalls gefragt. Hier ist das Problem die ausreichende Versorgung der Tiere mit Wasser. Das Konzept wurde mit den Kommandanten der vier Wehren besprochen und wird nun noch verschriftlicht sowie in seinen wesentlichen Punkten auch im Gemeindebrief bekanntgegeben.

Ernst Scharr

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren