Geländelauf beim FC Schnaittach

Durch Schlamm und über Stock und Stein beim ,Dragon Run‘

Für diese Teilnehmer stellte das Hindernis kein Proble, dar. | Foto: Schuster2018/07/IMG_2890.jpg

SCHNAITTACH — Viel Spaß hatten die Teilnehmer am ersten „Dragon-Run“ in Schnaittach, der auch Anfänger und Einsteiger ansprechen sollte. Das Konzept der beiden verantwortlichen Planer Martin Vogl und Annett Oswald-Berger aus der Budo Abteilung des FC Schnaittach hat sich bewährt. Das weitläufige Sportanlagengelände des Fußballclubs war durch die Nähe zum Wald idealer Ausgangspunkt für diesen Outdoor-Hindernis-Lauf.

Die weiteste Anreise hatte wohl Peter Ohlweiler als Einzelläufer aus dem Odenwald. In der ersten von sechs Starterwellen ging der erfahrene Läufer gleich an die Spitze der Gruppe, so dass er keinen Stau vor den Hindernissen hatte. Die etwa sieben Kilometer lange Laufstrecke war mit über 40 Hindernissen gespickt. Als „Promi“ ging Schnaittachs Bürgermeister Frank Pitterlein ebenfalls gleich zu Beginn auf die Strecke. Der Rathauschef scheute auch die Schlamm- und Kriechhindernisse nicht, konnte aber auf Grund weiterer Verpflichtungen nur einen Teil der Strecke absolvieren.

Der weitaus größte Anteil der Teilnehmer bestand aus Läufern die sich zum ersten Mal bei einem Hindernislauf angemeldet haben. Meist war die Devise, gemeinsam Spaß zu haben. Und dies hatten alle Läufer, die richtig heiß an der Startlinie den Countdown mit herunter gezählt hatten und sich dabei einen Adrenalinschub versetzten.

Eine Holzwand in leichter Schrägstellung ließ zu Beginn bereits erkennen, dass man nur im Team gemeinsam stark ist um den Hindernislauf zu bewältigen. Unter einem Geländewagen durchkriechen stellte keine allzu große Hemmschwelle dar. Ebenso am Hindernis drei, wo man über einen Anhänger klettern musste.

Hochinteressant für die Amateure und Zuschauer gleichermaßen folgte im Anschluss die Schlamm-Kriechstrecke, die ständig bewässert werden musste damit der Gleiteffekt erhalten blieb. Gleich zweimal absolvierten die Hobbyathleten diesen Abschnitt. Jeder hatte eine andere Technik, um unter der Gitterabdeckung durch zu robben. Insbesondere dann, wenn die Teilnehmer in einer Streckenschlaufe mit Hindernissen aus dem westlichen Sportgeländeteil zurückkamen, war Kreativität zu bestaunen. Die Mutigen nutzen die leichte Gefällestrecke, um mit Anlauf möglichst weit, auf dem Bauch liegend oder in Rückenlage, in der Rinne zu rutschen.

Dann ging es erst einmal nur als reine Laufstrecke über die Autobahnbrücke weiter ins Waldgebiet Hailloh. Über den Wanderparkplatz gelangten die Läufer zu einem Waldparcours mit vielen Hindernisstationen. Vom Klettern mit Autoreifen und Balancieren auf breiten Gurtbändern, Holzwände überwinden und hängend mit unterschiedlichen Schikanen mussten kurze Streckenteile absolviert werden. Nicht jeder Teilnehmer schaffte hier hierbei im Alleingang die Vorgabe.

Spaß im Schlammloch

Über Kleinbellhofen zurück ins Sportgelände dann gleich das nächste Fun-Erlebnis. Drei Schlammlöcher erwarteten die Teilnehmer. Noch einmal einige Aufgaben, welche im Team bewältigt werden konnten, wie beispielsweise das Ziehen eines Traktorreifens oder eine Hürdenwand sowie Reifenweitwurf und Sandsäcke schleppen.

Ordentlich Muskelkraft brauchten die Teilnehmer beim Ziehen des Traktorreifens. | Foto: Schuster2018/07/IMG_2503.jpg

Zum ersten Mal bei einer solchen sportlichen Herausforderung mit dabei war eine befreundete Gruppe mit Tony Akgül und Frau Alexandra aus Diepersdorf, Alexander Glas mit Frau Melanie aus Rollhofen und Stefan Güntert mit Manuela Dummert aus Lauf. Sie spürten zu diesem Zeitpunkt schon, dass die Kräfte nachlassen. Die Temperaturen um 30 Grad schlauchten die Kämpfer zusätzlich. Aber nach dem die letzte Station, ein erfrischender Sprung in den Wassercontainer erfolgte und siegreich die Glocke angeschlagen wurde, waren alle vorausgegangenen Strapazen vergessen.

Während bei manchem noch die Oberschenkel schmerzten, lief der Odenwalder Ohlweiler bereits zum dritten Mal die Runde. „Wenn es im nächsten Jahr auch ein Laufshirt als Trophäe gibt, dann bin ich wieder dabei“, erklärt der Mann, dessen Ausgleich diese Sportart für seine Bürotätigkeit ist.

Am Nachmittag bewiesen sich rund 50 Kinder in mehreren Startwellen bei einem verkürzen Lauf rund um das Sportgelände. Auch der Aufgabenbereich wurde hier angepasst – Eierlaufen statt Sandsäcke schleppen. Den Matschbereich durften die Kids allerdings auch durchlaufen. Ein besonderer Genuss, einmal ein richtiges Schlammbad zu nehmen, ohne Ärger mit den Eltern fürchten zu müssen.

Den Matschbereich durften die Kinder genauso wie die Großen durchlaufen. | Foto: Schuster2018/07/IMG_2672.jpg

Es gab nur ganz wenig kritische Anmerkungen von den Teilnehmern. Am häufigsten genannt; die Hindernisse sollten besser auf den Strecke verteilt sein, die Markierung der Laufstrecke muss deutlicher erkennbar sein (dies betraf nur die erste Startwelle). Gelobt wurde aber auch zur Genüge, hierbei insbesondere die Abschnitte mit Schlammstrecken, bei denen Ältere gleichermaßen Spaß hatten wie die jüngeren Teilnehmer – egal ob Mann oder Frau. Schön fanden einige Erstläufer, dass es keine Platzierungen oder Wertungen gab, damit war kein Zeitdruck gegeben.

Erfolg für den Verein

Als grandiosen Erfolg bezeichnete der Vorsitzende des FC Schnaittach, Herbert Ziegler, das Laufevent. „Wir müssen breit aufgestellt sein, um langfristig als Verein zu bestehen“. Er dankte den Organisatoren und stellte in Aussicht, dass dies nicht der letzte Dragon-Run gewesen sein sollte. „Das Laufevent wurde gut angenommen und der gesamte Verein steht dahinter“, erklärt Ziegler. Auch die für die Unterstützung, welche bereits in der Planungsphase begann war er dankbar. Am wichtigsten aber, dass es keinen Unfall oder eine ernste Verletzung bei der Veranstaltung gab.

Weitere Fotos zum „Dragon Run“ gibt es in unserer Bildergalerie.

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