Konfirmationen und Kommunionen werden verschoben

Der Segen muss bis zum Sommer warten

2019 lief noch alles wie gewohnt: Bei der Konfirmation einer der vier Laufer Sprengel in St. Johannis platzte die Kirche aus allen Nähten und anschließend wurde in Restaurants bei festlicher Stimmung gut gegessen. | Foto: PZ Archiv/ Sichelstiel2021/03/konfirmation-lauf-johannis-2019.jpg

NÜRNBERGER LAND – „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Das ist zum zweiten Jahr in Folge das Motto der Konfirmationen und Kommunionen im Nürnberger Land. Anders als gewohnt, kann keine der Feierlichkeiten am Palmsonntag oder Weißen Sonntag oder an Ostern stattfinden. 

Frühestens im Mai sollen die Jugendlichen ihre Konfirmation und die Kinder ihre Kommunion feiern und im Gottesdienst mit Sicherheitsabstand von den Geistlichen gesegnet werden. 

Doch angesichts der aktuellen Lockerungen und der voraussichtlich steigenden Temperaturen ab April wächst bei Pfarrern und Eltern die Zuversicht, dass möglicherweise eine größere Anzahl von Familienmitgliedern als im vergangenen Jahr an den Gottesdiensten teilnehmen darf. Vorstellbar sei auch, dass ab Mai die anschließenden Familienfeste mindestens in der Außengastronomie stattfinden können.

Laufer Segen im Juni und Juli

Was im Sommer wirklich erlaubt sein wird, kann aber laut Pfarrer Jan-Peter Hanstein aus Lauf noch niemand genau sagen. „Wir planen die Gottesdienste unserer drei Gruppen mit insgesamt 58 Konfirmanden in diesem Jahr für Ende Juni und Ende Juli.“ 

Die drei Gruppen werden nach aktuellem Stand für die Gottesdienste in fünf Untergruppen à zehn bis zwölf Jugendliche aufgeteilt. „Die Zahl der Konfirmanden in einer Gruppe und der erlaubten Besucher richtet sich nach der Größe der Kirche und der Regeln, die dann im Sommer gelten werden“, sagt Hanstein.

Wie vergangenes Jahr darf wohl eine Familie pro Bank am Gottesdienst teilnehmen. Für den Abstand bleibt jede zweite Reihe leer und die Pfarrer sehen bisher eine FFP2-Maskenpflicht vor. Für Risikopatienten soll eine mediale Live-Übertragung der Gottesdienste eingerichtet werden. „Wir als Kirchengemeinde bekommen das gut hin. Die Frage ist eher, wie die Familien die Konfirmation feiern dürfen.“ 

Hanstein kann sich auch einen Konfirmationsgottesdienst im Freien vorstellen. „Dann können mehr Gäste teilnehmen.“ 

Zwei Jahrgänge gleichzeitig

Ute Böhne ist Pfarrerin der Evangelischen Gemeinde Röthenbach und hofft, dass sich die Lage im Sommer entspannt. In Röthenbach steht noch eine Konfirmation aus dem vergangenen Jahr aus, da es den Jugendlichen freigestellt wurde, ob sie sich im Herbst 2020 oder erst im Frühling 2021 konfirmieren lassen wollen.

Die Gottesdienste für die zwei Gruppen, die den Frühling gewählt hatten, sollten am 14. März stattfinden. Jetzt sind sie auf den 16. Mai verschoben worden. Die Feiern der zwei Gruppen des aktuellen Jahrgangs mit einmal 14 und einmal 13 Mitgliedern sind für den 11. Juni geplant.

Auch Röthenbach kann die erlaubte Besucherzahl wohl erst kurz vor den Gottesdiensten verkünden. Laut den Kontaktbeschränkungen ab kommendem Montag dürfen sich zwei Haushalte mit insgesamt fünf Personen treffen. „Wenn das so bleibt, ist eine Familienfeier ja unmöglich“, sagt Böhne. 

Ein halbes Jahr nur Online-Unterricht

Im vergangenen November hat Böhne die letzte Präsenzunterrichtsstunde gehalten. Seitdem treffen sich die Gruppen online. Dafür wurden sie erneut geteilt. Die vier Gruppen haben nun einmal pro Monat 1,5 Stunden Videokonferenz, statt des üblichen vierstündigen Blockunterrichts einmal pro Monat. „Den Jugendlichen fehlen die Gemeinschaftsaktionen. Wir wollen deswegen unbedingt unser Freizeitwochenende durchführen, das wir von Februar in den Juni verschoben haben.“ 

Der Unterricht des neuen Jahrgangs wird statt im Mai erst Ende Juli beginnen. „Wir können nicht drei Jahrgänge parallel betreuen“, sagt Böhne. Unterschriften für die Teilnahme an Gottesdiensten können die Jugendlichen aber schon ab Mai sammeln.

Erstkommunion im Pegnitztal

Stefan Alexander, Pfarrer des Seelsorgebereichs Pegnitztal, dem auch die Laufer Gemeinde St. Otto angehört, geht davon aus, dass spätestens ab Ostern wieder Gruppenstunden für die Kommunionkinder stattfinden werden. 


Normalerweise haben die Laufer Kommunionkinder ab Dezember Unterricht, doch in diesem Jahr beginnt alles später. „Es widerstrebt mir, den Unterricht der Kinder virtuell abzuhalten. Sie sitzen durch das Homeschooling sowieso schon den ganzen Tag vor dem Bildschirm.“ 

Die Kinder bräuchten ihre Altersgenossen, sollten zusammen malen und singen. Deswegen will er warten, bis die Präsenzstunden wieder möglich sind.

Alexander geht davon aus, dass die Kommunionen in kleineren Gruppen gefeiert werden und die Abstandsregeln bestehen bleiben. Noch stehen in Lauf keine Termine fest. In Neunkirchen soll im Juli die Erstkommunion stattfinden. Auch die Firmungen im Seelsorgebereich sind im Juli geplant.

Eine Frage der Vorbereitung

Die Erstkommunionen der katholischen Gemeinden in Röthenbach, Schwaig, Behringersdorf und Rückersdorf organisiert Pastoralreferent Otmar Herzing. In den Gemeinden sollen die Feierlichkeiten im Juli stattfinden. 

Der Unterricht der Kommunionkinder startet wohl im April. Wie dieser Unterricht gestaltet werden soll, ob als Videokonferenz oder in Präsenz oder beides, werde aktuell geplant. „Wir basteln zurzeit mit den Eltern und Ehrenamtlichen an drei verschiedenen Ideen. Es wird eine gute Vorbereitung sein, auch wenn sie anders ist als sonst.“ 

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