EZELSDORF – Der Dorfverein Ezelsdorf bleibt weiter aktiv in Sachen Weiher-Sanierung. Nachdem die Mitglieder eine Befragung der Bevölkerung durchgeführt hatten und sich für sie das Bild ergab, dass der Bevölkerung des Burgthanner Ortsteils sehr viel am Erhalt des Gewässers gelegen ist, wollen sie nicht locker lassen, obwohl die Gemeinde das Projekt für zu kostspielig hält.
Nun haben sie einen sanierten Weiher in Dörfleins bei Hallstadt besichtigt und sich erklären lassen, wie der Weiher saniert wurde, vor allem, wo das nötige Wasser herkommt, und was das Ganze gekostet hat. Gar nicht so teuer, fanden sie und schickten Bürgermeister und Gemeinderat nun einen „Antrag auf Sanierung des Dorfweihers in Ezelsdorf unter Prüfung alternativer Maßnahmen“.
Weiher in der Kritik
Wie berichtet, steht der Weiher wegen seines Erscheinungsbildes schon seit langem in der Kritik, was nicht nur auf die ungepflegten Außenanlagen zurückzuführen ist, sondern vor allem auf den dauerhaften Wassermangel, der dazu führen kann, dass in der heißen Jahreszeit ein Umkippen droht.
Im Rathaus geht man davon aus, dass der Wasserspiegel nicht anzuheben ist, ganz gleich, wie viel Wasser man von außen zuführt, wobei eine Einleitung aus der Wasserleitung schon gar nicht in Frage kommt.
Trotzdem wurde im vergangenen Jahr ein Landschaftsplaner beauftragt, Lösungen auszuarbeiten. „Alle zu teuer“, lautete aber das Urteil der Verwaltung, laut Bürgermeister Heinz Meyer bewegen sich die Kosten zwischen 230.000 und 490.000 Euro.
Von Dörfleins sehr angetan
Nun hatten Mitglieder des Dorfvereins einen Termin beim Bauamtsleiter von Dörfleins, der ihnen zunächst das Konzept erklärte und ihnen dann vor Ort den sanierten Dorfweiher präsentierte. Die Planung wurde von der Fachberatung des zuständigen Landratsamtes durchgeführt.
Die Ezelsdorfer waren vom Ergebnis sehr angetan und sind überzeugt, dass sich das Vorgehen auf ihren Weiher übertragen lässt, zumal die gesamte Maßnahme 2010 in Oberfranken nur 48.000 Euro gekostet hat und der Weiher dort mehr als doppelt so groß ist wie der heimische.
Der Tümpel, der ebenfalls unter Wassermangel litt, wurde ausgebaggert, teilweise mit Lehm abgedichtet und die Wasserversorgung mit einem Brunnen sicher gestellt. Dadurch konnte auf Dauer der Wasserspiegel erhöht und ein „sehenswertes Erscheinungsbild des Weihers erreicht werden“. Ein Brunnenbau wurde bisher aber von der Gemeinde als ebenfalls zu teuer abgelehnt.
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Bohrung in Ezelsdorf
Zumindest was die rechtliche Seite angeht, stünde einer Bohrung in Ezelsdorf jedoch nichts im Wege. Die Fachstelle Wasserrecht und Bodenschutz des Landratsamtes Nürnberger Land erklärte, eine Bohrung bis zu 40 Meter Tiefe sei am Ezelsdorfer Weiher unter bestimmten Auflagen möglich.
So habe die ausführende Bohrfirma darauf zu achten, dass der „Obere Keuper nicht angebohrt wird“, wobei es sich offensichtlich um eine Gesteinsschicht handelt. Ein Fachmann, den der Dorfverein zu Rate gezogen hat, attestierte der Sohle des Weihers ideale Voraussetzungen für eine Abdichtung, da sie direkt oberhalb eines „felsigen Horizonts“ liege.
Nach Auskunft eines Tiefbauunternehmers und eines Brunnenbauers würden Abdichten und Bau des Brunnens insgesamt 21.000 Euro kosten.
