NÜRNBERGER LAND – Ob Schnapszahl-Datum, mythologisch begründbarer Termin oder weil sich die Herren der Schöpfung ein besonderes Datum wie den 18.8.18 leichter merken können – in Nürnberg boomen diese Termine bei der Eheschließung, aber das Nürnberger Land zieht mit dem Hochzeitshype um den 8. und den 18.8.18 nicht mit.
Um den schönsten Tag im Leben noch unvergesslicher zu machen, eignet sich ein Schnapszahl-Datum natürlich besonders. Wenn die Hochzeit dann auf einem Mittwoch liegt, wird das von den Paaren in Nürnberg anscheinend billigend in Kauf genommen, hat ein solches Datum doch etwas ganz Außergewöhnliches.
„Alles Quatsch“, sagt Sybille Vohla dagegen vom Standesamt in Altdorf. „Die Paare im Nürnberger Land sind vernünftig und suchen sich ihre Termine aus anderen Gründen aus“. Geburtstage, Kennenlerndaten oder besondere Ereignisse im gemeinsamen Leben sind nach Vohla wichtige Entscheidungskriterien.
Genauso wie die Termine so gewählt werden, damit man in der passenden Location heiraten kann. Auch Wochenenden sind allgemein beliebt. „Geheiratet wird meistens freitags“, sagt Vohla. Dem schließt sich auch Markus Bierschneider vom Standesamt Burgthann an, der zwar am 18.8.18 fünf Trauungen in Burgthann hat, dies aber eher auf den Wochentag schiebt: „Samstags wird gerne geheiratet, das liegt nicht an diesem Schnapszahl-Datum, sondern einfach daran, dass das Wochenende eine gute Option für eine Trauung ist.“
Mehr Trauungen als sonst
Bierschneider bestätigt, dass der Hype auch am 8.8.18. nicht erkennbar war und die Trauungen damit im Normalbereich lagen. „Wir erfahren nichts über die Gründe der Terminwahl“, erklärt er und macht deutlich, dass es nicht den Anschein macht, dass die Termine extra wegen des Datums an sich gewählt wurden.
Anders sieht es bei Michael Thalheimer vom Standesamt Feucht aus. Während er am 8.8.18 vier Trauungen mehr verzeichnen konnte als sonst, haben sich in Feucht auch Paare den 18.8.18 tatsächlich aufgrund des Datums ausgewählt. „Wir haben sogar schon eine Voranmeldung für den 9.9.19, und das ist sogar ein Montag“, erzählt Thalheimer.
Das Interesse an einer Trauung am Schnapszahl-Datum ist im Nürnberger Land also durchwachsen, aber eindeutig ist, dass die Termine keinesfalls so stark frequentiert sind wie in Städten, beispielsweise in Nürnberg. „Die rennen uns hier nicht die Bude ein wie im Standesamt Nürnberg“, sagt Thalmeier lachend.
Also egal ob Mystik, Glückszahl oder leicht zu merkendes Datum, die Paare im Nürnberger Land wählen ihre Termine aus traditionellen Gründen und brauchen keine spezielle Zahlenkombination, um ihren Hochzeitstag zu etwas Besonderem zu machen.