NÜRNBERGER LAND. In den kommenden Nächten sollen die Temperaturen in der Region auf bis zu minus 20 Grad sinken. Der Altdorfer Tierarzt Dr. Dietrich Mock erklärt, worauf Hunde- und Katzenbesitzer jetzt achtgeben sollten.
Der Outdoormantel Storm bietet eine hochwertige 3M-Wärme-Isolierung. Damit lässt es sich bei kaltem Wetter gut aushalten. Eine Bionic-Finish-Ausrüstung wirkt zusätzlich wasserabweisend und schützt vor Schnee und Regen. Und dank der stufenlosen Verstellbarkeit bietet der Wintermantel die perfekte Passform. So preist die Werbung einen Outdoormantel der gehobenen Preisklasse: für Hund, nicht für Herrchen. Doch braucht es das wirklich? Ist das Fell dem Hund nicht Schutz genug? Der Altdorfer Tierarzt Dr. Dietrich Mock klärt auf.
Mantel, Schuh und Weste: Gerade für Hunde bietet der Handel einiges an. Doch wie viel Schutz brauchen Vierbeiner tatsächlich?
Das hängt ganz von Rasse und Größe ab. Generell frieren kleine Hunde schneller als große. Einfach, weil sie ein geringeres Körpervolumen haben, das ihnen als Wärmespeicher dient. Und wegen der geringeren Leistungsfähigkeit von Kreislauf und Muskelmasse.
Kleine Hunde brauchen also was zum Anziehen?
Wie ihr Ur-Vorfahre, der Wolf, besitzen die meisten Rassen eine Unterwolle, die sie im Sommer abwerfen und im Winter wieder bekommen. Aber es gibt Ausnahmen: zum Beispiel die französische Bulldogge. Oder auch der Chihuahua. Der hat es sogar doppelt schwer, er ist klein und hat keine Unterwolle. Da ist es vorprogrammiert, dass der Hund friert. Ebenso Windhunde, die man oft mit Deckchen auf dem Rücken sieht: Die haben ja fast keine Haare und folglich wenig Dämmung.
Woran können Frauchen und Herrchen denn erkennen, dass ihr Hund friert?
Das Wärmeempfinden von Hunden ist ganz unterschiedlich. Beginnt er, zu zittern oder sich klein zu machen, ist das ein klares Zeichen, dass es ihm zu kalt ist.
Was gilt es beim Gassigehen in diesen Tagen sonst zu beachten?
Wenn viel Salz gestreut wird, kann ein Schutz für die Pfoten sinnvoll sein. Außerdem sollte man die Pfoten vor dem Gassigehen mit einer Salbe, mit Melkfett oder Vaseline einreiben und sie nachher mit klarem Wasser abspülen. Wie empfindlich Hunde auf Salz und Streu reagieren, ist jedoch individuell verschieden. Manchen Hunden macht das gar nichts. Andere reagieren mit einer Reizung zwischen den Ballen und Zehen. Das ist dann nicht mehr angenehm für das Tier.

Bergen Schnee und Eis selbst irgendwelche Gefahren?
Das würde ich nicht sagen. Wenn ein Hund zwei Stunden durch hohen Schnee springen muss, ist das natürlich eine richtig krasse Fitnessaktion für ihn. Ein kleiner Hund wird das kaum mitmachen. Und bei Hunden, die ein besonders feines Fell besitzen, kann der Schnee darin verklumpen. Schlimmstenfalls setzt er sich zwischen den Zehen und unter den Achseln so fest, dass der Hund nicht mehr weiter kann und den Weg nach Hause getragen werden muss.
Sport oder ein Bad im Wasser ist bei Minusgraden wahrscheinlich nicht die beste Idee, oder?
Das ist eine Frage der Widerstandsfähigkeit. Ein bekannter Jäger hat mir berichtet, dass sein Hund vor kurzem trotz Hochwasser durch die Pegnitz geschwommen ist, eine erlegte Ente apportiert hat und wieder zurückgeschwommen ist. Andererseits gibt‘s tatsächlich auch wasserscheue Jagdhunde. Die Frage ist immer, ob das Tier daran gewöhnt ist. Es gibt ja auch Menschen, die zum Eisbaden gehen. Die machen das auch nicht ohne Vorbereitung.
Noch ein Blick zu den Katzen. In den kommenden Tagen sollen die Temperaturen auf bis zu minus 20 Grad fallen. Kann man seine Katze da noch guten Gewissens vor die Tür lassen?
Da gilt das Prinzip der Freiwilligkeit, Katzen wissen genau, was ihnen gut tut. Auf jeden Fall sollten Freigänger die Möglichkeit haben, ins Haus zurück zu gelangen, zum Beispiel durch eine Katzenklappe. Bei strengem Frost machen die meisten auch keine großen Touren. Sie gehen mal ums Haus, erledigen ihre Geschäfte und suchen dann wieder die Wärme des Ofens.
Nach dem Aufenthalt im Freien tut man Hund und Katze mit Wärme also etwas Gutes?
Das suchen sich die Tiere schon selbst aus. Katzen zieht es definitiv zum Ofen hin, Hunden reicht oftmals auch eine Ecke mit Zimmertemperatur.