NÜRNBERGER LAND – Wenn er nicht gerade Fahrrad fährt, ist Erhard Schönhütl aus Schwarzenbruck auf einen Rollstuhl angewiesen. Trotzdem hat der über 80-Jährige beim Stadtradeln fast 3.500 Kilometer innerhalb von drei Wochen zurückgelegt. Alle Ergebnisse der Aktion.
1.234 Menschen haben diesen Juli beim Stadtradeln im Nürnberger Land fleißig in die Pedale getreten. Insgesamt kamen dabei über 251.974 Kilometer zusammen. 38.805 Kilogramm CO2 wurden dadurch eingespart. Die fleißigen Landkreisradler tragen außerdem dazu bei, in ganz Deutschland die 1-Million-Marke zu knacken, so das Landratsamt.
„1.234 ist an sich schon eine sehr schöne Zahl und ein schöner Erfolg für Stadtradeln als Kampagne sowieso. Aber das Ziel bleibt weiterhin das gleiche, wir wollen nächstes Jahr wiederum mehr Menschen erreichen und dafür begeistern, ihre Alltagswege mit dem Fahrrad zu erledigen“, so Radverkehrsbeauftragte des Landkreises, Verena Loibl.
Schulradeln läuft noch
Mit dabei waren Teams aus zehn Schulen, die parallel am Wettbewerb „Schulradeln“ teilgenommen haben. Auf die ersten Plätze sind die Mittelschule Feucht, die Realschule am Dünenweg Röthenbach und das Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium Lauf geradelt. Dies gibt aber ausschließlich das Ranking im Landkreis wieder, eine bayernweite Wertung steht noch aus, da das Schulradeln noch bis einschließlich 30. September läuft.
3.476 Kilometer in drei Wochen
Um die Motivation zum Fahrradfahren weiter zu tragen, steht beim Stadtradeln immer die Teamleistung im Vordergrund. Hervorzuheben ist dennoch eine ganz besondere Einzelleistung im Landkreis, „die völlig für sich spricht“, so das Landratsamt: Zum dritten Mal in Folge ist der erfolgreichste Fahrradfahrende im Wettbewerb ein Senior aus Schwarzenbruck, Erhard Schönhütl.
Mit 3.476 Kilometern in den drei Wochen ruft der weit über 80-Jährige oft fragende Blicke hervor. Deshalb dokumentiert er seine Fahrten genau mittels eines Tachometers und fotografiert die jeweiligen Tageskilometerstände. Sein Fortbewegungsmittel Nummer eins ist ein dreirädriges Liegefahrrad mit E-Motor, aber kein S-Pedelec, das nicht im Wettbewerb zugelassen wäre.
Fahrrad statt Rollstuhl
Damit legt er viele Alltagsstrecken sowie große Radtouren durch den ganzen Landkreis und darüber hinaus zurück – trotz und gerade wegen seiner starken körperlichen Einschränkungen, denn wenn er nicht Fahrrad fährt, ist Schönhütl auf einen Rollstuhl angewiesen, da er zu Fuß nur sehr kurze Wege gehen kann.
„Insgesamt eine wirklich beachtliche Summe an Fahrradkilometern, und beeindruckende Leistungen, die viele Menschen im Landkreis zusammen eingefahren haben. Das ist ein entscheidendes Puzzleteil für die mobile Zukunft“ kommentiert Landrat Armin Kroder die Ergebnisse und weist damit auf die Bedeutung des Fahrrades für die nachhaltige Mobilität hin.
Siegerehrung im November
Eine Siegerehrung wird es erst im November geben, wenn für die Schulteams auch ihr Abschneiden im bayernweiten Wettbewerb veröffentlicht ist. Honoriert und mit Preisen bedacht werden dann die ersten drei Plätze in drei Kategorien in jeweils getrennter Wertung für die allgemeinen Teams, die Firmenteams und die Schulteams.