Newcomer-Bandfestival in Röthenbach

Nachwuchs mit Talent

„State of Attic“ heißt die junge Band, die das Röthenbacher Newcomerfestival gewonnen hat2014/11/92179_Newcomerfestival1_New_1416242464.jpg

RÖTHENBACH — Bereits zum 24. Mal fand das Newcomer-Festival initiiert vom Juz und der Musikinitiative Nürnberger Land statt. Vier Nachwuchsbands rockten auf überraschend hohem Niveau das Röthenbacher Jugendzentrum. Siegerband wurde die Band „State of Attic“.

Schon zum Auftakt gab es Blues vom Allerfeinsten, als das Laufer Hannes Stegmeier Trio unter dem Applaus der zahlreichen musikbegeisterten Fans auf die Bühne kam. Das Trio um Hannes Stegmeier mit Dominik Bak an den Drums und Eric Flach begeisterte von Anfang an. Saftiger grooviger Bass, harte schrille Gitarre und ein witzig antreibender Schlagzeuger boten einen hochkarätigen Beginn des Festivals.

Die drei Nachwuchsmusiker variierten mit tollen selbst gemachten Songs, spielten mitreißenden Blues aus „dem Bauch heraus“. Zum Abschluss wagten sie sogar einen Ausflug in die „Good old sixties“ mit ihrem fetzigen Song „Route66“.

Wesentlich lauter wurde es anschließend in der Stilrichtung Metalcore mit den fünf Hardcore-Musikern von „Farthest Outpost“. Als Frontmann stand Maximilian Lipka auf der Bühne. Begleitet wurde er von Laurin Orth am Schlagzeug, seinem Bruder Kilian Orth am Bass, Christoph Ohlwärter an der Leadgitarre und Jan Lutsch an der Rhythmusgitarre. Neben Lipka bestach hier vor allem Kilian Orth durch eine ausgereifte Bühnenshow. Lipkas tiefe Stimme, die teilweise in lautem Sprechgesang mündete, klang sehr professionell. Im Hintergrund immer wieder feine, fast melancholische Gitarrensoli von Ohlwärter. Trotz der etwas härteren musikalischen Gangart und der tollen bewegten Show wirkten die Fünf auf der Bühne wie die netten Jungs von nebenan.

Bei „Hello Cold World“ stand die einzige Sängerin an diesem Abend auf der Bühne. Nicole Kandziora, das Mädel mit der besonderen Stimme und der unglaublichen Ausstrahlung, ist durch ihre Teilnahme an Deutschland sucht den Superstar schon im semiprofessionellen Bereich angesiedelt, somit keine echte Newcomerin. Bei „Hello Cold World“ singt sie seit rund drei Jahren.

Auch die fünf anderen Musiker der Band setzten tolle Akzente. Für gute handwerkliche Arbeit stand Stefan Hofmeier an den Drums, der die Band mit seinen Breaks unermüdlich antrieb. Loris Manzke legte eine rhythmisch groovige Basis auf, die Chris Gulitsch und Daniel Taufer an ihren Gitarren hervorragend ergänzten. Andreas Rosenwald am Keyboard setzte immer wieder perfekte Akzente. „Hallo kalte Welt!“ – das ist die Ansage dieser jungen, dynamischen Alternative-Rock Band.

Wer gedacht hatte, mehr Highlights gibt es nicht, sah sich im Anschluss einer erfrischend auftretenden Rock/Pop-Formation ausgesetzt. Mit „State of Attic“ stand eine Band auf der Bühne, die noch in den Kinderschuhen steckt. Die ersten öffentlichen Auftritte liegen gerade mal zehn Monate zurück. Nach etwas holprigen Beginn gaben Chris Sporer an den Drums, Valentin Siebenkees am Bass, Matze Sölch und Tobi Bohrer an den Gitarren und der Sänger Stefan Beranek Gas. Das Publikum war begeistert von der erfrischend einfachen Art dieser fünf Jungs. Wirkten sie am Anfang ihres Auftritts eher zurückhaltend mit ihren sanften, gefühlvollen Rockballaden, steigerten sich „State of Attic“ später in einen wahren Spielrausch. Den Höhepunkt setzte der Song „Summerfeeling“, der den Sommer in den Herbst zurückbrachte.

Beeindruckend an diesem Abend war vor allem der Zusammenhalt der jungen Bands untereinander. Trotz unterschiedlicher musikalischer Genres waren sie beim Auftritt der „Konkurrenten“ stets mit großer Begeisterung dabei.

Als „Special Guest“ überbrückte die Nürnberger Formation „Kando“ die Zeit bis zur Bekanntgabe der Sieger. Die von Nordbayern.de zur besten Band des Bardentreffens 2014 gewählte Band bestach mit eindrucksvoller Rock- und Pop-Musik. Ihre Songs sprühten nur so von Spielwitz und musikalischem Humor.

Die fachkundige Jury unter Leitung von Helmut Keller (Juz) und Stefan Klement (Musikinitiative) hatte es nicht leicht, einen Sieger zu finden. Das Niveau aller vier Bands war sehr hoch. Als die Gewinner bekannt gegeben wurden, konnten es die Musiker von „State of Attic“ kaum glauben. Sie dürfen sich nun auf einen professionellen Studio-Aufnahmetag freuen. Die anderen Bands erhielten Sachpreise bzw. einen Auftritt bei der Musikinitiative Nürnberger Land.

Als herausragender Musiker wurde Hannes Stegmeier für sein eigenwilliges Spiel am Bass ausgezeichnet. Den Geldpreis erhielt er vom Frontmann der Rainboch Allstars, Röthenbachs erstem Bürgermeister Klaus Hacker. Organisator Helmut Keller wünscht sich zum 25-jährigen Jubiläum 2015 wieder Bands, die den Schritt in den musikalischen Bereich wagen. Interessierte Bands für das nächste Festival können sich jederzeit melden.

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