HERSBRUCK – Drucker-Gangster nennt sie Matthias Egersdörfer – und das ist durchaus respektvoll gemeint. Der fränkische Kabarettist gehört zur Fangemeinde der Hersbrucker Buchdrucker, deren legendärer Kalender nun in 300 Haushalten das neue Jahr begleitet. Vielleicht liegt das Kunstwerk auch wohlverwahrt im Schrank, ist es doch längst zum Sammelobjekt gereift.
Die Original Hersbrucker Bücherwerkstätte, die sich seit über 50 Jahren der „Schwarzen Kunst“ verschrieben hat, ist berühmt, auch berüchtigt, weil sich die Gruppe jedweder Etikettierung verweigert, berichtet die Medienwerkstatt Franken.
Die Manufaktur befindet sich im Halbdunkel der Hersbrucker Stadtmauer. Ein stets kühles Domizil, eine lange und enge Schlauchgasse, vollgestellt mit manuellen Druckmaschinen, Handpressen, Setzkästen, dazu reich und witzig dekoriert mit Bildern und Objekten.
Gründerväter der Werkstätte sind Michael Gölling und Günther Tobisch, die sich Anfang der sechziger Jahren als Lehrlinge in der Hersbrucker Druckerei Pfeiffer kennenlernten und schon früh erkannten, dass ihr Handwerk demnächst von Lichtsatz und Offset überrollt wird.
Kerstin Möller hat die Werkstatt in der Hochdruckphase des Kalenders besucht und die Kunstschaffenden interviewt.
Info: Die Wiederholung von „Unter Hochdruck – Die Original Hersbrucker Bücherwerkstätte“ von Kerstin Möller wird am Sonntag, 14. Januar, um 21 auf Franken Plus und um 19, 21 und 23 Uhr im Franken Fernsehen ausgestrahlt.