ALTDORF. Dede Priest und die Band von Johnny Clark and the Outlaws heizten den 200 Besuchern des Open-Airs am Parkplatz hinter dem Doktorsgärtlein in Altdorf kräftig ein. Open-Air in Coronazeiten – das geht doch, selbst wenn alle auf ihren Stühlen sitzen bleiben und die Hygienemaßnahmen einhalten müssen.
Dede Priest aus Austin/Texas lebt seit einiger Zeit in Europa und hat mit Johnny Clark and the Outlaws eine tolle Band gefunden. Rock, Blues, Soul, Folk und Country treffen sich in einem abwechslungsreichen und stets unterhaltsamen Programm – und man ist bei jedem Song wieder auf’s Neue überrascht, wie gut diese Mischung gelingt. Einfach „Cross-over“ in Bestform.
Solo zur Begrüßung
Zur Begrüßung gibt’s gleich ein Gitarrensolo, und schon beim ersten Lied „Texas Hurricane“ ist das Publikum schnell „on fire“. Dede Priest ist wahrhaftig stimmgewaltig und energiegeladen – sie singt nicht nur, sondern spielt auch gekonnt Gitarre und Geige. Perfekt harmoniert sie mit der Texas-Blues-Band von Johnny Clark (Gitarre, Gesang ), Ray Ostenrijk am Bass und Leon Toonen am Schlagzeug. Aber auch Johnny Clarks Stimme beeindruckt das Publikum. Bereits bei seinen ersten Gitarrenklängen erkennt man Jimi Hendrix‘ „Hey Joe“, das mit Clarks kräftiger, rauer und bluesdurchtränkter Stimme besonders eindrucksvoll klingt. Alle wippen mit, und so richtig still sitzen kann keiner mehr.
„Are you ready“ fragt Dede, und mächtig schallt es ihr entgegen: „Yeah!“ Und bereit waren alle für weitere Instrumentensoli an Gitarre, Geige und Schlagzeug, aber auch für langsame Lieder, zu denen mancher gerne aufgestanden und mit seiner Partnerin eng umschlungen getanzt hätte.
Songs aus den Südstaaten
Zu den Songs aus dem „deep, deep South“ erhält man kurze Erklärungen, wie bei „Woman/Mister Don’t Lie“, einem Lied „about a bad boy“. Es gibt harte Schlagzeug-Rhythmen garniert mit Gitarren- und Violinensoli und eindringlichem Blues-Gesang, das Wah-Wah-Pedal kommt ebenso zum Einsatz wie das Megaphon, kurzum: Es bleiben keine Wünsche offen – außer einem: Zugabe. Und die kommt dann nach langanhaltendem Beifall und dem Dank von Johnny Clark: „200 Leute bei einem Konzert in Coronazeiten – auch für uns ein Erlebnis – Dankeschön.“
„Flowers Under The Bridge“ und Freddie King’s (Dede: „One of my heroes“) Song „Palace Of The King“ runden ein bestens gelungenes Konzert mit authentischem Südstaaten-Blues, Rock und Folk ab.