ALTDORF – Seit ihrem siebten Lebensjahr spielt Florentina Büttner Volleyball, sowohl in der Halle, als auch im Sand, und in beiden Fällen sehr erfolgreich. Mit dem VfL Nürnberg feierte sie den Aufstieg in die zweite Bundesliga, danach ging es nach Berlin, wo sie beim Köpenicker SC sogar die erste Liga kennenlernen durfte. Nun ist die 26-Jährige wieder in Franken und freut sich über ihr Comeback beim TV Altdorf – und jede Menge Freizeit.
Nach einem Jahr Bundesliga-Volleyball hat sie endlich wieder Zeit für so etwas wie Alltag: Freunde treffen, shoppen gehen oder für einen Besuch im Kino. Ein Jahr bestand ihr Leben fast nur aus dem Rhythmus Training, Spiel, Training, Spiel. Und wenn sie mal einen halben Tag Pause hatte, lag sie dann meist erschöpft im Zimmer und ruhte sich aus. Florentina Büttner zog einst aus, um die erste Volleyball-Bundesliga in Berlin zu erobern; eine Erfahrung, die sie nicht missen möchte. Kraft, Ausdauer, Taktik – so viel hat sie dort gelernt und an Erfahrungen und Eindrücken gewonnen, doch jetzt ist sie froh, wieder hier zu sein, in ihrer Heimat.
„Wenn man in der ersten Liga spielt, lebt man fast ausschließlich für den Sport“, sagt Büttner. Nun steht sie kurz davor, ihr Studium zu beenden und stellt fest: „Ich muss langsam mal was Normales arbeiten.“ Ein normaler Job und Erstliga-Volleyball lassen sich zeitlich nur schwer vereinbaren und so kehrte sie dem Köpenicker SC, der ersten Bundesliga und Berlin den Rücken.
Comeback im Derby
Volleyballerin bleibt sie natürlich trotzdem weiterhin. Eigentlich will sich Florentina Büttner mehr auf den Beach-Volleyball konzentrieren, aber ihre Partnerin ist verletzt, ein Trainingslager musste deshalb abgesagt werden und Büttner brauchte einen Ersatz. Deshalb kehrte sie vor einigen Wochen zurück zum TV Altdorf, wo einst, vor 20 Jahren, ihre Karriere begann. Der Trainer dort, Milan Dörnhöfer, ist gleichzeitig ihr Beachvolleyball-Trainer und so bot es sich an, mal nachzufragen, ob das Drittliga-Team nicht Unterstützung braucht.
Ihr Comeback feierte sie ausgerechnet im Derby gegen ihren anderen ehemaligen Verein, den VfL Nürnberg. Auf der anderen Seite des Netzes stand eine ihrer besten Freundinnen. „Das ist am Anfang natürlich komisch, aber wenn es losgeht, blendet man so etwas aus.“ Am Ende konnte der TV Altdorf das Spiel für sich entscheiden. „Das lag aber nicht an mir“, sagt Büttner. Volleyball ist ein Mannschaftssport, das Zusammenspiel muss passen. Gepasst hat es mit ihr und ihren neuen Mannschaftskolleginnen recht schnell. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase war sie wieder voll drin — im Mannschaftsverbund, im Hallen-Volleyball, in der dritten Liga.
Selten hatte sie so viel Spaß im Training wie in den letzten Wochen, sagt Büttner. Jetzt freut sie sich auch wieder so richtig auf jedes Training, „in der ersten Liga ist das eher schon Alltagstrott“. Alltagstrott, bei dem sie aber viel gelernt hat. „Natürlich gibt es Unterschiede“, die ihr jetzt erst bewusst werden. In der ersten Liga braucht es etwas mehr Kraft, das Spiel ist schneller, aber „ich bin jetzt schon wieder voll drin, im Drittliga-Modus“.
Mit offenen Armen empfangen
Ihre neuen Mannschaftskolleginnen empfingen sie mit offenen Armen — aber das hätte der VfL Nürnberg vielleicht auch getan. Immerhin spielte sie dort auch einige Jahre, stieg mit dem Verein in die zweite Liga auf — und diese Chance hat der VfL gerade wieder, im Gegensatz zum TV Altdorf, der sich „nur“ in der Mitte der Drittliga-Tabelle befindet.
Die Aufstiegschancen waren für Büttner aber kein Kriterium zum VfL zurückzugehen. „Die Entscheidung für Altdorf fiel wirklich nur wegen meines Beach-Trainers Milan Dörnhöfer.“ Hätte man sie in Altdorf nicht gebraucht, hätte sie auch sehr gerne wieder für den VfL gespielt. Der TV Altdorf nahm die 26-Jährige aber natürlich gerne auf und diese Mannschaft wird sie nun bis zum Ende der Hallen-Saison unterstützen. Danach hört sie aber noch lange nicht auf mit dem Volleyballspielen – im Sommer wechselt sie nur den Bodenbelag STEFANIE TAUBE