OTTENSOOS — Die Gemeinde Ottensoos möchte nach Henfenfelder Vorbild öffentliche, aber auch private Gebäude im Ortskern über ein Nahwärmenetz heizen. Partner wäre nach dem bisherigen Stand die Kirchengemeinde. Aber auch private Anlieger können sich beteiligen. Ausgelegt wäre das anvisierte, mit Gas betriebene Blockheizkraftwerk für maximal 20 Parteien.
Noch handelt es sich um einen groben Plan und keinen Beschluss, wenn der Gemeinderat über eine zentrale Heizungsanlage für mehrere Gebäude am Dorfplatz nachdenkt. So hat auch der wichtigste mögliche Partner, die evangelische Kirche, noch nichts entschieden, aber den Anstoß aus dem Rathaus zumindest schon einmal sehr positiv aufgenommen, wie aus dem Kirchenvorstand zu hören ist.
Konkret gehen beide Seiten derzeit davon aus, einen zentralen Verbrennungsmotor zu benötigen, dessen Nennleistung etwa bei 46 kW Strom und bei 95 kW Wärme läge. Wie Helmut Wendler von der Firma CTWe gegenüber der PZ erläutert, würde ein Kraftwerk dieser Größenordnung maximal 395 kW Heizleistung erreichen, was an sehr kalten Tagen interessant ist. Zum Vergleich: Henfenfeld ist mit 20 kW elektrischer und 41 kW thermischer Energie etwas kleiner dimensioniert, versorgt aber auch nur elf Haushalte und Gebäude.
Bürgermeister Klaus Falk und der Gemeinderat wollten jetzt zuerst wissen, wie wirtschaftlich ein Blockheizkraftwerk verglichen mit einer Einzelanlage ist. Fazit: „Es kann konkurrieren, ist aber keine Gelddruckmaschine“, wie der Rathauschef zusammenfasste. Das gilt aber natürlich nur, wenn sich genug Anrainer beteiligen. Laut Wendler lägen die Gesamtkosten, in die auch der Bau des etwa 695 Meter langen Wärme- und Stromnetzes eingerechnet sind, bei „knapp über einer halben Million Euro“.
Deshalb machten sich Gemeinderäte Gedanken über die „immensen Kosten“ (Gernot Deinzer), die so zu gestalten seien, dass sich auch genug Privatleute beteiligen wollen und können. Eine zu klärende Frage ist dabei auch die offene Frage nach dem Umfang eines Service-Vertrags, der das Ganze noch einmal verteuert.
Christine Zierer meinte, der Bürger richte sich immer nach seinem Geldbeutel, entscheidend sei aber, ob die Politik und die Kirche bereit seien, „diesen Preis zu bezahlen“. Entsprechend erinnerte Bürgermeister Falk daran, dass es auch darum gehe, die Energiewende nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten voranzubringen.
Vielleicht sollte der Verfasser erst mal recherchieren was „autark“ bedeutet. Ein Blockheizkraftwerk mit Erdgas zu betreiben, hat mit Autarkie nichts zu tun.