Tag des offenen Denkmals

Ein Landsknecht in der Kirche

Die Teilnehmer der Führung in Engelthal mit dem „Landsknecht“ Heini Liebel vor der St. Willibaldskapelle. Foto: Haas
Die Teilnehmer der Führung in Engelthal mit dem „Landsknecht“ Heini Liebel vor der St. Willibaldskapelle. Foto: Haas2012/09/5_2_1_2_20120901_LAND.jpg

ENGELTHAL – Zwei Führungen durch die noch erhaltenen Teile der ehemaligen Klosteranlage standen in Engelthal auf dem Programm beim Tag des offenen Denkmals. An der St. Willibaldskapelle begrüßte der 2. Vorsitzende des Klostermauervereins Heini Liebel, passend zum Ereignis in einem Kostüm eines früheren Nürnberger Landsknechts, die Teilnehmer.

Die St. Willibaldskapelle, deren Vorgängerbau bereits zwischen 1057 und 1060 entstand, wurde erst vor einigen Jahren aufwendig renoviert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. In der St. Johanneskirche ging Liebel etwas genauer auf die Geschichte des Klosters ein, das 1244 gegründet wurde.

In der Folgezeit entwickelte sich das Kloster weiter und erreichte seinen Höhepunkt in den Jahren nach 1500, als 327 Höfe und Güter in 66 Ortschaften zum Besitz gehörten. 1552 wurde das Kloster durch einen Brand im Markgrafenkrieg zerstört, später aber wieder aufgebaut. Im Jahr 1565 wurde das Kloster aufgelöst und der Besitz dem Rat der Stadt Nürnberg übergeben.

Da der Rohstoff Holz bei vielen Baudenkmälern eine große Rolle spielte, stand der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Holz“. Deshalb erklärte Liebel den Teilnehmern, wie Holz in einer Kirche verwendet wurde. So sind in der St. Johanneskirche das Gestühl, die Säulen mit der gesamten Empore und der Altar-Aufbau aus Holz, sogar die Orgel hat teilweise Holzpfeifen. Bei der Erneuerung des Glockenstuhls wurde statt Metall nun Eichenholz verwendet, was Liebel anhand von Bildern veranschaulichte.

Anschließend führte der Rundgang in den Pfarrgarten, wo die noch erhaltenen Bauten des inneren Klosters zu sehen sind. Im Bereich „Am Schloß“ wurden abschließend noch einige ehemalige Wirtschaftsgebäude besichtigt, speziell der noch sehr gut erhaltene historische Gewölbekeller.

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